Archive for the Category Zelten

 
 

Zeitrauschen

Den Montag lassend,
als der Mittwoch nahte, Dienstag schwand,
den Freitag fassend,
der kaum Donnerstag gekannt,
ließ auch der Samstag nachts den Sonntag sein,
den dann die neue Woche holte ein.

So ging’s September,
der mit August scherzte, warm verwandt,
und als Oktober
sich recht kühl und nass verstand,
November spielend, lud sich Spätherbst ein,
krönt ’s Jahr Dezember mit Silvester-Schein.

Der Zeit, ein Karussell,
im Kreis sich drehend unverwandt,
folgt nun Natur auch schnell
mit Jahreszeiten hier im Land.
Und Wetterrätsel webt sie uns mit ein;
die Grenzen sind mehr so rein und fein.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Bei Regen im Zelt

Im Zelt, wenn’s draußen regnet sacht,
fühlt man sich wohl geborgen,
als habe wer ein Nest gemacht,   
hielt’ fern von uns die Sorgen.

Das Lied, das Regentropfen singen,
ist eine alte Weise,
auch wenn sie klopfen, wenig klingen,
vibriert die Plane leise.

Tönt :Klopf, klopf! Klopf, klopf! Klopf, klopf, klopf!
Wir Tropfen fallen runter,
doch treffen wir nicht deinen Kopf,
schlupfst unters Dach du munter.

Doch wehe, wenn wer tapsig ist,
die Plane fest befingert,
er bald nach einer kurzen Frist
in Wasserpfützen schlingert.

Im Zelt, wenn’s draußen regnet sacht,
fühlt man sich wohl geborgen,
als habe wer ein Nest gemacht,
hielt‘ fern von uns die Sorgen.

© Ingrid Herta Drewing,2015