Archive for the Category Bilder

 
 

Winterbild

Mit Spuren im vereisten Schnee
führt Hang entlang der Straße Band,
und überm Tal ein Nebelsee
verschleiert, was der Blick sonst fand.

Am Horizont aus Cirrus-Weben
erglänzt der Sonne Goldgesicht,
beschert dem Tag den Hauch von Leben
als lieblich zartes Winterlicht.

© Text: Ingrid Herta Drewing

Foto : Ingmar Drewing

Gobelin

Wandteppich,
farbenfrohe Bilder,
gewebtes Leben.

© Text: Ingrid Herta Drewing
Foto: Pixabay

Auf der Schaukel ( zu Renoirs Gemälde)

Im Park, dort auf der Schaukel hält sich jene Schöne,
die hier Renoir in ihrem Liebreiz eingefangen;
ein zarter Frühlingstraum in schillernd hellen Tönen,
ihr Kleid mit Schmetterlingen, Schleifen, blau behangen.

Zu ihrer Rechten wir zwei junge Männer sehen.
Der eine scheint ganz fasziniert von ihrem Blick,
kann ihrem Zauber wohl nur zögernd widerstehen,
der andere, am Baum, lehnt lässig sich zurück.

Am Rande dieser Gruppe steht das Kind, ein Mädchen.
Es schaut abwartend, brav den Großen zu,
bemerkt noch nicht, wie fein gesponnen sind die Fädchen,
die hier so glühend schweben in des Sonntags Ruh.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Renoir

Im Licht des Südens bei Olivenbäumen,
wo Zephir zärtlich durch die Wipfel streicht,
hält schön er fest, was in des Sommers Räumen
ihn lässt der Farben glänzend Leuchten träumen,
Gestalten schweben, füllen Leinwand leicht.

Da scheinen sich Konturen aufzulösen,
ein schwingend, tanzend Farbenspiel im Licht
strahlt hell hervor, entgeht dem Nebulösen,
lebt fern von allem Falschen, Prätentiösen;
in zartem Zauber Malers Kunst hier spricht.

© Ingrid Herta Drewing

Poesie der Jahreszeiten

Nun ist meine Reihe vollständig:

BLÜTENLIED / ISBN: 9783748523864 – 7.99€

SOMMERSTIMMEN/ ISBN: 9783748573623 – 8.99 €

HERBSTBLÄTTER / ISBN: 9783748584940 – 8.99 €

WINTERZEIT / ISBN: 9783750207448 – 7.99 €

Kurz nach dem Halbfinale

Die Traurigkeit, sie singt ihm nun das Abschiedslied,
dort wo er hoffnungsfroh den Sieg erkoren.
Die Trikoloren tanzen, da Les Bleus erblüht‘.
Der Fan,der matt mit schwarz-rot-goldnem Fähnchen zieht,
er wirkt, als habe er sein Glück verloren.

Mit leerem Blick, erstarrt, als sei’s ein böser Traum,
fühlt er sich wie von aller Welt verlassen.
„Komm, nimm es nicht so schwer!“steht wie ein Hohn im Raum
und tröstet seine wunde Fußballseele kaum,
denn Niederlagen sind sehr schwer zu fassen.

Die Kamera im Schwenk fängt alle Bilder ein,
enttäuscht die einen, andre jubilieren.
Ich denke mir:“ Wer weiß,vielleicht sollt’s gut so sein,
dass dies‘ gebeutelt‘ Land nun darf bei sich daheim
jetzt Meister werden, freudig reüssieren.“

© Ingrid Herta Drewing,2016

Schein

Da sitzen sie, das Lächeln eingefroren,
im Kreis der Flüchtlinge, und obsolet
sind ihre Fragen, was man hab´ verloren,
wie man des Lebens Alltag nun besteht.

Was sie für Presse, Medien inszenieren
an Bildern speist die Täuschung in der Welt.
Wie sie in Demut ihren Schein polieren,
dient Hochmut, eigner Macht nur, ist bestellt.

Da wünschte ich, es tönte eine Stimme,
die aus dem Off klar von dem Übel spricht
und laut die Wahrheit nennt,ja alles Schlimme
zeigte dann offen, bar sein ernst´ Gesicht.

Jedoch man bleibt verhüllt in Lügenschleiern
und mag verbergen alles, weiter (f)eiern.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Gefangen in Bildern

Frauen, seid auf der Hut!
Männer, die euch besingen,
meinen ’s nicht immer gut;
oft ist’s leiseres Zwingen.

Wie gern lullt man euch ein,
streichelt zärtlich die Seelen,
zeigt euer Bild im Schrein,
wahren Platz zu verhehlen.

Ob Kirche, Küche, Kinder,
ob Engel, Mutter, Fee,
zu oft ziert ihr nur minder
als Knopf sein Portepee.

Drum wählt die eignen Wege,
zur Partnerschaft bereit!
Gemeinsam gilt’s zu hegen
dies‘ Leben jederzeit!

© Ingrid Herta Drewing,2016