Archive for the Category Winter

 
 

Aprilwetter

April, April! Der Winter will
den Frühling hier noch necken
und holt aus den Verstecken,
was er gespart im Januar,
lässt Holle schütteln aus ihr Füll.
Und nun wirkt Lenz doch sehr bizarr.

Ihr Blütenköpfchen recken,
blauäugig aus dem Schnee,
die Veilchen in die Höh’,
und auch der Tulpen stolze Schar,
sonst leuchtend hier so farbig klar,
will weißer Pelz bedecken.

So soll’s nicht bleiben! Sonne heiß‘
den Winter, zu verschwinden,
sollst alles hier entbinden
von dieser kühlen Sternenschar.
Dein Licht nun strahlend heiß hier gleiß‘,
mach‘ Frühling wieder wahr!

© Text: Ingrid Herta Drewing,
Foto: Nachrichten ARD

Sonnensehnsucht

Ich mag sie nicht, die grauen Wintertage,
die immerzu so neblig,trübe sind.
Mir fehlt des blauen Himmels Lustansage
und Sonnengold, das in die Seele rinnt.

Die Farben, deren Leuchten ein Erwachen
des Lebens schenken, nicht nur vagen Traum,
die Weite, Licht erfüllt, der Kinder Lachen,
die munter spielen, klettern auf den Baum.

Ich lob den Tag mir, der, beschwingt von Leben,
sich lieblich hier als Augenweide zeigt,
die frühen Vögel, die auf Dächer schweben
und singen, wenn die Sonne strahlend steigt.

Noch heißt es wohl, zu darben und zu warten
auf Frühlings Lächeln hier in Park und Garten.

© Foto und Text: Ingrid Herta Drewing
Wiesbaden, Nerotal

Winterbild

Mit Spuren im vereisten Schnee
führt Hang entlang der Straße Band,
und überm Tal ein Nebelsee
verschleiert, was der Blick sonst fand.

Am Horizont aus Cirrus-Weben
erglänzt der Sonne Goldgesicht,
beschert dem Tag den Hauch von Leben
als lieblich zartes Winterlicht.

© Text: Ingrid Herta Drewing

Foto : Ingmar Drewing

Im Park

Der Schnee bedeckt die Zweige,
der Tannen sattes Grün,
liegt weich auf Steg und Steige;
still ist es hier, als neige
das Leben zu entflieh’n.

Doch dort am Teich die Enten
sich tummeln im Revier,
auch Möwen, Int’ressenten,
und Krähen-Inspizienten
nebst Nilgänsen sind hier.

Nach Nahrung sie flugs heischen;
aus kleiner Kinderhand
Brotkrumen sie erreichen.
Drum wollen sie nicht weichen
aus Winters kaltem Land.

Das Kind sieht, wie sie stieben
und schwimmen munter hin
zum Futter, das sie lieben,
sich in die Schnäbel schieben,
und wirft ’s mit frohem Sinn.

©  Foto und Text: Ingrid Herta Drewing

Milder Dezembertag

Vorfrühling im Park,
Sonnenschein und Blauhimmel,
eisfrei lockt der Teich
Stockenten und Nilgänse;
Spaziergängern zur Freude.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Am Warmen Damm, 28.12.23

Auf dem „Bowling-White“

Ein sonnigerTag
lockt zum Eislaufvergnügen
Junge und Alte.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, 28.12.23

Geborgen

Wandernd durch den Schnee seit Stunden,
Nasen, Hände wurden kalt;
endlich dort ein Haus und Halt!
Kehr’n wir ein, da wir gefunden
unsre Herberge am Wald!

Freundlich hier des Wirts Begrüßen;
er lädt ein zu Tisch und Bank,
reicht uns Speise, warmen Trank,
dass wir unsre Rast genießen,
Kälte mache uns nicht krank!

Wie die Flammen züngeln, schwärmen,
Feuer lodert im Kamin,
leuchtend Holzscheite erglüh’n!
Wohlig dürfen wir uns uns wärmen,
bis wir wieder weiter zieh’n.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Zeit der Sterne

Kürzlich wurde mein Buch ZEIT DER STERNE veröffentlicht, ein poetischer Begleiter durch die Adventszeit, die bald beginnt.

ISBN 978-3-758418-23-5 / 8.99 €

ZEIT DER STERNE lädt in Gedichten und Geschichten dazu ein, in die stimmungsvolle Advent-Weihnacht-und Winterzeit einzutauchen.
Beschauliche Texte für Erwachsene, aber auch Gedichte, die besonders Kinder ansprechen, lassen in vielen unterschiedlichen poetischen Formen die Facetten dieser besonderen Zeit anschaulich werden. Motive unsrer Tradition (Hirten, Krippe, Drei Weise aus dem Morgenland, Sankt Nikolaus etc.) dürfen da nicht fehlen.
Schwarzweiß-Fotos illustrieren die Texte.

Schnee im März

Frau Holle hält jetzt Frühjahrsputz
und schüttelt kräftig Betten auf.
So ward der Frühling arg gestutzt,
zurück des Winters kalter Lauf.

Verloren schauen aus dem Schnee
Schneeglöckchen, Krokus,Winterlinge.
Auch uns missfällt dies’ Winterweh;
wir hörten doch den Lenz schon singen.

Wir freuten uns am Wiesengrün,
dem Eis befreiten, muntren Bach,
der Zaubernuss goldgelbem Blüh’n.
den Kranich-Rufen, hundertfach.

Doch weiß ich, lang’ währt Winter nicht,
bald lacht hier Frühlings mild’ Gesicht!

© Ingrid Herta Drewing, 2013

Winters Rückkehr

Heute hat der Wintermorgen
Sinn und Seele mir verschneit,
sah im Lenz mich schon geborgen,
fern von Kälte, Furcht und Sorgen;
nun hält neu sich Frost bereit.

Wo noch unlängst Frühlingsregen
weckte Krokus, Glöckchen-Klang,
sind jetzt, blass erstarrt an Wegen,
Wiese, Bäume weiß zugegen,
Raureif schritt den Park entlang.

Auch der kleine Teich trägt wieder
harsch des Eises feste Haut,
wo vor Tagen traulich, bieder
sich ein Schwanenpaar ließ nieder,
das sein Frühlingsnest gebaut.

Noch verbergen sich in Träumen
Liebeslied und Pas de Deux,
bis die Buschwindröschen säumen,
Blütensterne unter Bäumen,
was bedeckt hier ruht im Schnee.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing