Archive for Dezember 2009

 
 

Sylvester-Gedanken

EngelBei Tannengrün und Kerzenschein

sitz ich beschaulich hier allein

und lausch der Neunten Klingen,

hör’ unsren Chor schön singen.

Diesen Kuss der ganzen Welt,

den die Freude hell bestellt,

nach von Schillers Worten,

würde ich gern orten.

Mit dem Küssen wird’s nichts werden,

denn noch immer hier auf Erden

frönt dem Hass die Meute,

Gift in unsrem Heute.

Kann nur hoffen, dass im Kleinen

Liebe wird uns Menschen einen.

Gemeinsam dann und stark

man Schweres auch ertrag’!

Ingrid Herta Drewing

Jahreswechsel

Enlros

Nun wird es schnell uns nahen,
dies fremde, neue Jahr;
das alte geht, wir sahen
rückblickend, wie es war.

Viel Schönes hat’s gegeben,
nicht nur privates Glück,
auch im Gemeinschaftsstreben
denkt mancher froh zurück.

Jedoch sind zu beklagen
noch immer Hass und Kriege,
viel Böses zu ertragen,
auch Lüge und Intrige.

Nun schenkt dies neue Jahr
uns einen Neubeginn,
vielleicht erkennt man klar,
was wirklich heißt Gewinn.

Gutwillig bahnen Wege,
selbst durch des Dunkels Wald.
Wir finden, bauen Stege,
geben einander Halt.

Ingrid Herta Drewing

Winterabend-Spaziergang

DSCI0001Es ruhen die Häuser, es schlafen die Hunde,

und mondhelles Silber verzaubert das Tal.

Wir beide genießen beschaulich die Stunde,

drehen gemeinsam noch unsere Runde

und stapfen durch glitzernden Schnee nach dem Mahl.

So sorglos und friedlich scheint alles nun hier,

in Mondlicht und Schneedecke zärtlich gehüllt.

Du kuschelst mich warm, in den Armen, bei dir

fühl’ ich dieses Glück, und bewusst wird es mir,

wie schön uns die Liebe das Leben erfüllt.

Ingrid Herta Drewing

Jahreswende

DSCI0004

Heut schreibt sich Winter grau in den Kalender;
das Jahr, am Ende, tröpfelt so dahin.
Zart keimt die Hoffnung, dass sich etwas ändre,
das neue Jahr auch bringe Neubeginn.

Als sei das Neue an der Zeitenschranke,
die an Sylvester sich zum Starte hebt,
mehr als ein Zeitraum, Intervallgedanke.
Es träumt der Mensch davon, so lang er lebt.

So zweigesichtig Janus um sich blickt,
wir sind es doch, die sinnend hier beginnen.
Ein jeder Tag wird neu von uns gestrickt
aus jenem Faden, den die Nornen spinnen.

Es wird nur Neues, Gutes alsdann geben,
wenn wir bewusst gestalten unser Leben.

Ingrid Herta Drewing

Reimweide, arm an Orthogra fie

Empört erreicht mich die Beschwerde,
ich hätt’ im Haus Blumento pferde.

Weil er Weihn achten falsch verstand,
brach er betrunken sich die Hand.

Nackt rannten in die Büche recken,
um sich mit Blättern zu bedecken.

Bei Glatteis lassen Auto ren’,
wenn schlau sie sind, den Schlitten stehn.

Ich fahre jetzt nach Stade,
wo ich viel Schoko lade.

Er wurde im Flug zeuge
einer Rechtsbeuge.

„ Kom post!“, sagt der Briefkasten bei Werbung erbost.

10 Niko läuse rannten zusamm‘
weg vor dem Kamm.

Falke

Frei wie ein Falke

über Felder fliegen,

sich leicht in Lüften wiegen

und aus der Höhe

klaren Blickes schauen,

dem Erdendasein

aus Distanz vertrauen.

Ein Wunsch, ein Wahn,

kein wahres Hoffen ,

als Mensch siehst du betroffen,

dich , fern der Sterne,

erdenlastig neigen

und nur im Traume

in die Himmel steigen.

Ingrid Herta Drewing

Sylvester-Paar

DuftroseDas neue Jahr beginnt, und lieb umfasst,

die Augen glänzend, schwören sie sich Treue

und schweben glücklich, frei von aller Last,

auf Liebesschwingen in das Jahr, das neue.

Und mögen Stürme toben, Blitze wüten,

sie fühlten ’s nicht, zu weit sind sie und fern

in diesem Reich der süßen Rosenblüten,

sie trägt Musik zu ihrem hellen Stern.

Dem Hort, der ihrer Hoffnung Schönstes eint,

in Harmonie zwei Saiten einig schwingen,

wie Geigenweisen lieblich sanft erklingen,

da nur die Liebe Freudentränen weint.

Die Liebe, die das Glück, die Freude schenkt

und zärtlich in ein neues Leben lenkt

Ingrid Herta Drewing

Neues Jahr

AusschnittDas alte Jahr, es geht zur Neige,
gar prächtig sagt es uns Adieu
mit Weihnachtsglanz, Sylvestergeigen
und Feuersblumen in der Höh‘.

Das Neue, jung noch, kaum erwacht,
begrüßen wir mit bangem Hoffen.
Ob wir nun werden wohl bedacht?
Noch bleiben viele Fragen offen.

Wie gut, dass wir es noch nicht wissen,
was es uns bringt, die wir beflissen
uns kümmern, suchen Sicherheit.

Drum lasst es freudig uns beginnen
mit frohem Herzen, wachen Sinnen,
sehn, was es Schönes hält bereit!

Ingrid Herta Drewing

Weihnachtsgedanken

BaumEs mag nicht sein, dass dies nur Ritual,
das festlich kurz des Alltags Grau durchbricht,
ein Träumen nur im Glanz des Kerzenlichts,
üppig bedacht, die Gans zum Festtagsmahl.

Es gilt, die Liebe, die uns ward, zu schenken,
dem Nächsten, der uns braucht, auch übers Jahr.
Mit wachem Blick zu sehen und zu denken,
die Fackel sein, im Dunkeln leuchten klar.

Das heißt, zu schützen diese schöne Erde,
den Schwachen helfen, auch in Leid und Not,
damit die Welt geeint und friedlich werde,
und jeder habe dann sein täglich Brot.

Ingrid Herta Drewing

Tsunami 2004

Tsunami,

der lieblich klingende Tod,

erfasste des Ozeans Saum,

ertränkte , erstickte , erschlug

Menschenkinder im Traum.

Und es ertönen die Klagen:

Ostindien , Thailand , Phuktet,

Sumatra , Sri Lanka , Male ,

Dörfer und Städte zerstört.


Die tödlichen Wellen,

sie kamen

am frühen Morgen mit Macht

und nahmen

den Ärmsten der Armen

alles

und brachten die Nacht .

Ingrid Herta Drewing