Archive for Januar 2014

 
 

Schöner Wintertag

Ein sonnenwahrer Wintertag,
die Luft so frisch und klar!
Vorbei die graue Nebel-Plag‘
mit allem müden Unbehag‘,
der Wolken dunkle Schar!

So lob ich mir des Winters Zeit,
da macht mir Frost nichts aus:
Nur blauer Himmel, licht und weit!
Früh morgens bin ich schon bereit,
geh‘ munter aus dem Haus.

Beweg‘ mich froh im hellen Licht,
so sorgenfrei mein Sinn;
und vieles, sei’s auch schwere Pflicht,
trübt mir die gute Laune nicht,
nehm’s nun gelassen hin.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Morgenlicht

Der Sonnenbogen
steigt und lässt den Tag wachsen
ins Blaue hinein.

© Ingrid Herta Drewing

Winters Kunst

Zart malte der Frost
Eisblumen auf dein Fenster.
Sie blühen im Licht.

© Ingrid Herta Drewing

Frühlingsahnen

Es heben sich die Tulpen-Spitzen
grün aus der Erde braunem Grund;
und über Asphalts Winterritzen
des Löwenzahnes Sternenrund.

Das drängt nun alles hin zum Licht
sucht nach des Frühlings milder Süße.
Im Park versammelt, dicht an dicht,
der Krokusgrüppchen zarte Grüße.

Die Amsel singt hell voller Lust
hier lieblich ihre Flötenlieder;
und auch von dir weicht Frostes Frust,
kommt endlich doch der Frühling wieder.

© Ingrid Herta Drewing

Unzeitgemäß

Schon zeigen sich des Haselbaumes Kätzchen,
obwohl Kalender noch von Winter spricht.
Doch fehlen zum Bestäuben jene Schätzchen,
die Bienen; ihnen schmeckt das Wetter nicht.

Sie träumen noch bei ihren Honigwaben
von Licht und Wärme, milder Frühlingszeit,
wenn Bäume,Wiesen ihrer Blüten Gaben,
den Nektar, für sie halten auch bereit.

Und wir um Weihnachts-Winterschnee betrogen,
befürchten, dass im März die kalte Macht,
der Blütenpracht, mal wieder nicht gewogen,
ein frostig Schneekleid wirkt in dunkler Nacht.

© Ingrid Herta Drewing

Lebensfluss

Es springt die Zeit aus jener fernen Quelle
und fließt im muntren Lebensfluss dahin,
umspült auch deines kleinen Glückes Schwelle,
verändert dir im Strömen Sicht und Sinn.

Gleich Inseln, diese schönen Augenblicke,
die du erleben darfst, doch halten nicht!
Doch nimmt die Zeit auch Leid und Schmerzgeschicke,
schenkt Freude, Liebe, nicht nur den Verzicht.

Mit ihr wirst du dereinst zum Meer gelangen,
in welches letztlich alle Wasser münden,
in seinen Tiefen ruhen; kein Verlangen
wird drängen dich, dein Sein dort zu ergründen.

Du fühlst von sanfter Welle dich gehoben,
dein Leben mit dem Ewigen verwoben.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Winter-Fastnacht

Fast schon vorbei der Januar;
wie schnell die Zeit entflieht!
Es zeigt hier bald der Februar
sein närrisches Gemüt.

Der Narren fünfte Jahreszeit
ist jetzt schon voll im Schwange.
Der Winter trägt sein Schneemann-Kleid
und lässt den Frühling bangen.

Der hatte sich jüngst sanft gerührt,
ließ gar die Knospen schwellen.
Nun wird er grob zurückgeführt,
der Kälte Hunde bellen.

Noch zeigt der Winter hier im Land
sein eisig‘ Regiment,
behält es bleich und kalt als Pfand
mit frostigem Talent.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Tulpen

Ich seh’ dem Leben gern beim Wachsen zu,
und Tulpen mir erlauben dies seit Tagen.
Zur Rettung vor dem Frost ins Haus getragen,
sie keimten auf, nun wachsen sie im Nu.

Schon blicken aus dem grünen Blätterbette,
geschlossen noch, die Blütenkelche rot.
Es ist, als ob sie wer gerufen hätte
und sie sich reckten zart, vom Licht umloht.

Drei kleine Tulpen nur im Blumentopf,
jedoch sie können mir die Hoffnung geben,
das Glück und Freude selbst dem ärmsten Tropf
beschert sind durch die Kraft, die schenkt das Leben.

Nun warte ich noch einen Tag verhalten,
erlebe sie in leuchtendem Entfalten.

© Ingrid Herta Drewing

Winternebel

Kühl sind die Tage, und die Nebel halten
die Stadt gefangen und den Atem an.
Ich möcht’ den Vorhang weit aufreißen, walten
dass endlich Sonne man erblicken kann.

Zwar können wir die Räume schön erhellen,
wir schaffen künstlich unser eignes Licht,
jedoch der Sonne warme Strahlenquelle
ersetzt uns dieses Scheinen dennoch nicht.

Wer sehnt sich nicht nach blauem Himmel, Weite,
nach Wärme und der hellen Sonnenglut?
Denn fern von Smog frei atmen, das bereitet
uns Wohlgefühl, tut Körper, Seele gut.

Auch ich ersehne Wetterbesserung,
damit das Sonnenlicht mich bringt in Schwung.

© Ingrid Herta Drewing

Winters Walten

Der Winter wirft sein bleiches Tuch
weit über Täler, Felder.
Die Tieren fliehen seinen Fluch,
sich bergend in den Wäldern.

Hier wehren Eichen, Fichten noch
dem Nordwind in der Höh‘.
Doch schließlich sind auch sie im Joch,
bedeckt mit Firn und Schnee.

Der Wintersonne blasses Licht
kann nicht den Tag erwärmen,
und Schneesturm zeigt sein Frostgesicht,
lässt eisig Pfeile schwärmen.

Da fühlst du dich zu Haus geborgen,
entfachst ein Feuer im Kamin,
begegnest so der Kälte Sorgen,
die mit dem Rauch von dannen zieh’n.

© Ingrid Herta Drewing,2014