Die Kröten und der klappernde Storch

„Ach“,klagten die Kröten,
„wie sind wir in Nöten,
nun da Hitze heizt auf unsren Teich!
Auch trocknet aus unser Erdhöhlenreich.“

„Ja,hier ist es öde,
drum seid nicht so blöde!
Folgt mir nur, ihr Lieben, ich helf euch sogleich!“
So lockte der Storch, begann bösen Streich.

„Ich führ‘ euch zur Stelle
der sprudelnden Quelle,
da ist der Boden so feucht und auch weich,
sogar einen Tümpel gibt’s für euren Laich!“

Die Kröten, nicht hell,
sie folgten sehr schnell
dem Führer und sahen heil schon ihr Reich.
Zu spät bemerkten sie’s dann, todesbleich:
Sie waren für Storch nur zappelndes Fleisch.

Und die Moral von der Geschicht‘:
Folgt jenen falschen Führern nicht,
die euch das große Heil versprechen,
sonst wird es sich recht bitter rächen!

© Ingrid Herta Drewing,2016

Adventszeit-Gedanken

Ach, Herr, wie gerne will ich glauben
der Weihnachtsbotschaft Hoffnungsklang,
mir wünschend, dass die Friedenstauben
beenden Krieg und Tod, erlauben
des Lebens hellen Lobgesang.

Warum, oh Herr, sind wir so blind,
wir Menschen, die wir hasten, eilen?
Du zeigst uns doch, dies schwache Kind,
das in der Krippe liegt so lind,
vermag durch Liebe Leid zu heilen.

So lass uns neu dies Wunder sehen!
Schenk täglich weihnachtlichen Blick,
damit wir Deine Wege gehen,
einander lieben und verstehen,
erkennen klar das wahre Glück!

© Ingrid Herta Drewing,2014

Hoffnung

Ja, als auch dort der letzte Ton verstummte,
das Leben mit dem Tag die Segel strich,
ein dichter Nebel Strand und Meer vermummte
und die Kontur fast ganz im Grau verblich,
da spürt‘ ich doch die Hand, die meine hielt,
hab ‚ deine Nähe innig noch gefühlt.

Durft‘ finden mich in deinem Haus geborgen,
wohin du mich, im Nebel blind, geführt.
Ich ahnte, dass mir hier an einem Morgen
mein Leben wieder neu im Licht gebiert.
Nun höre ich die sanfte Melodie;
sie schenkt mir Hoffnung,Frieden,Harmonie.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Friedlos

Spottfeuer entfacht
lodernde Flammen.
Das Auge der Nacht
kennt nur Verdammen.

Gefällt sich im Hass.
Die Masse ist blind.
Die Wahrheit verblasst,
und Wut wächst wie Wind.

Die Hoffnung verbrannt.
Der Wahn hat Flügel,
erobert das Land,
wild, ungezügelt.

Der Friede, nur Traum.
Die Menschheit so blind.
In Yggdrasils Raum
das weinende Kind.

© Ingrid Herta Drewing