Adventszeit

Zu Hause geborgen
Würzig duftet die Tanne,
Strohsterne im Grün

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing,

Herbst-Beschaulichkeit

Der Regen malt mir Muster auf mein Fenster,
und Tropfen perlen, tanzen trüb im Licht.
Zwar wichen Nebelmorgens Grau-Gespenster,
doch Dauerregen sieht sich in der Pflicht.

Da schätz‘ ich mein gemütliches Zuhause,
das warme Leuchten, das im Stövchen glimmt;
und ich genieße Tee, gönn‘ mir die Pause,
das trübe Wetter mich beschaulich stimmt.

Wenn ’s draußen dräut, fühl‘ ich mich drin geborgen,
entfliehe Kälte, folg dem schönen Klang
der Poesie und hör‘ an solchem Morgen
Musik, Konzerte, Opern, Kunstgesang.

Auch wenn das Wetter sollte schaurig walten,
vermag ich’s, mir mein Leben zu gestalten.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Lebensfluss

Es springt die Zeit aus jener fernen Quelle
und fließt im muntren Lebensfluss dahin,
umspült auch deines kleinen Glückes Schwelle,
verändert dir im Strömen Sicht und Sinn.

Gleich Inseln, diese schönen Augenblicke,
die du erleben darfst, doch halten nicht!
Doch nimmt die Zeit auch Leid und Schmerzgeschicke,
schenkt Freude, Liebe, nicht nur den Verzicht.

Mit ihr wirst du dereinst zum Meer gelangen,
in welches letztlich alle Wasser münden,
in seinen Tiefen ruhen; kein Verlangen
wird drängen dich, dein Sein dort zu ergründen.

Du fühlst von sanfter Welle dich gehoben,
dein Leben mit dem Ewigen verwoben.

© Fotos u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Adventszeit

Zu Hause geborgen,
Würzig duftet die Tanne,
Strohsterne im Grün

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing

Beschaulicher Novembermorgen

Der Morgennebel trübt noch meinen Blick,
dieweil ich dort am Fenster Weite suche
und schwache Baumkonturen nur verbuche,
still hoffend auf der Sonne golden Glück.

Doch ’s Stövchen leuchtet hell und wärmt den Tee,
schafft wohlige Behaglichkeit im Raum,
und so, als schenke Spätherbst einen Traum,
erschau ich vor dem Haus die Nebelsee.

Die Phantasie lässt mich dort Feen sehen,
die zart verschleiert tanzen, leichthin schweben
des Tages Licht allmählich sanft verweben,
bevor sie mit dem Nebel flüchtig gehen.

Und dann erwacht dies farbenfrohe Glänzen,
das Herbst ins Laub der Bäume golden flicht,
uns schenkt, als sei ’s ein leuchtendes Gedicht,
das er in vielen Tönen mag kredenzen.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Herbst-Ermunterung

Da geht sie hin, die helle Zeit,
als offen standen Fenster, Türen;
und auch das leichte Seidenkleid
darf wohl den Sommer nicht mehr spüren.

Nach innen kehrt sich bald das Leben,
wenn es vor Kälte, Nebel flieht
und, um die Stimmung anzuheben,
gemütlich, warm sein Nest versieht.

Und sollten draußen Stürme toben,
so ist ’s doch heimelig am Herd.
Geselligkeit ist da zu loben,
denn Frohsinn hat sich stets bewährt.

Auch in der trauten Zweisamkeit
hält man einander lieb, gekuschelt,
erträgt die Unbill kühler Zeit,
wird manches auch dabei verwuschelt.

Und solltest du alleine sein,
musst du nicht gar vereinsamt leben.
Ein gutes Buch, Musikklang, rein,
das Internet soll’ s auch noch geben.

Verbindung halten, wie ’s gefällt;
beim Fernseh’n, Talkgast in der Runde,
erfährst du aus der ganzen Welt
wohl auch die allerneueste Kunde.

Da ist der Fortschritt doch zu preisen,
der es, wenn wir sind immobil,
uns noch erlaubt, weit zu verreisen,
und sei ’s nur der Gedanken Spiel.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Ahornbaum im Herbst

Zinnoberrot lässt der Herbst hier erstrahlen
japanischen Ahorn in leuchtendem Glanz,
bevor dichte Nebelschleier im fahlen
November verhüllen des Phönix‘ Tanz ganz.

Noch neigen sich Zweige, und Blätter schweben,
als trage in tanzendem Reigen der Wind
sie hin zum Urgrund, wo auch alles Leben
sanft, zärtlich geborgen, zur Ruhestatt find’t.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Nerotal

Herbstmorgen

Ein grauer Morgen.
Doch im Stövchen das Teelicht
leuchtet in den Tag.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Ermunterung

Es schreibt der Regen an die Fensterscheiben
ein traurig Lied, das grau den Tag besingt.
Da schätzt du Wärme, willst zu Hause bleiben,
wo im Kamin das Feuer züngelnd schwingt.

Jedoch es ruft die Pflicht, du musst hinaus,
mag auch das Wetter noch so grässlich dräuen.
Doch nach getaner Arbeit, dann zu Haus,
darfst du dich auf den Feierabend freuen.

Ein gutes Buch, ein Plausch mit deinen Lieben
dir geben, was du brauchst, Geborgenheit.
Ja, während draußen Stürme tosen, stieben,
schätzt du in deinem Heim Gemütlichkeit.

Und wohlig warm ist deine kleine Welt,
solange sie kein Unheil dir verprellt.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Zeit der Erinnerung

Des warmen Kerzenlichtes Schimmer
und würzig frischer Tannenduft
erfüllen der Adventszeit Zimmer,
ein Hauch von Zimt streift zart die Luft.

Es wecken diese Wohlgerüche
den Zauber längst vergangner Zeit,
als damals wir in Mutters Küche
zum Plätzchen Backen reingeschneit.

So manches Lied ward da gesungen,
gescherzt, gelacht; beim ersten Schnee
in sel’gem Taumel, ungezwungen
die Schlittenfahrt aus steiler Höh’.

Kalt waren Hände, rot die Wangen;
erst abends zogen wir nach Haus,
von Mutter liebevoll empfangen,
erquickt mit einem warmen Schmaus.

Erinnerungen: Fern der Plage,
trotz Nachkriegszeit dies’ Kinderglück,
ein Fest der Freude, Weihnachtstage!
Ich denke gern daran zurück.

© Foto u. Gedicht: Ingrid Herta Drewing,