Himmelsbühne

Es tanzen Wölkchen, kleine, weiße
Elevinnen in Himmels Blau,
zu Frühlingswindes sanfter Weise
dort droben ihre sanfte Schau.

In Lichtes Glanz sie hell erstrahlen,
anmutig Wasserzauber spricht;
choreografisch darf sich malen
in Höhen hier das Tanzgedicht.

Es währt nur eine kurze Weile,
dann ändert sich dies’ lieblich’ Bild;
ein grauer Wolkenprotz in Eile
droht dunkel dort und regenwild.

Jedoch auch jener muss quittieren,
und heute noch kein Regen fällt.
Der blaue Himmel im Brillieren
der Sonne das Finale hält.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Wunschtraum

Ach, könnte ich Flügel ausbreiten
und schweben in goldenem Licht,
bevor sich die Schatten hier weiten,
den Tag tief ins Dunkel geleiten,
den Abschied verkünden,Verzicht.

In himmlischem Blau dort verweilen,
versäumen Furcht, Sorge und Leid
mit Träumen in Höhen enteilen,
wo Phantasie schreibt die Zeilen,
in Freude zeigt Leben und Zeit.

Ein Wunschtraum ist ’s wohl, es bestehen
mir Grenzen auf Erden zuhauf.
Den Himmel vermag ich zu sehen,
doch fern aller kühnen Ideen
bleibt irdisch mein Leben im Lauf.

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing

Mauersegler

Ja, plötzlich sind sie da, Frühsommers Boten!
Sie flogen ein ganz heimlich über Nacht.
Wenn auch noch Sturm, Gewitter uns bedrohten,
sie künden an, dass helle Zeit bald lacht.

Ich mag die Vögel schon seit Kinderjahren,
wie sie wild stürmen durch die Häuserschlucht
und dennoch schweben, gleiten auch im klaren
Blauhimmel, fern von Beutejagd und Flucht.

Sie lassen mich der Leichtigkeit vertrauen,
die Frühling, früher Sommer hier bescheren,
am Blütenglück erfreuen und auch schauen,
wie es sich reifend, fruchtend darf bewähren.

Und zeigen in der wandelbaren Zeit
auf’s Neue wieder mir Beständigkeit.

© Ingrid Herta Drewing,

Im Kurpark

Im knospenden Geäste thront
vertraut ein Halsbandsittichpaar.
Vom Sonnenschein so warm belohnt,
nimmt es den Winter kaum noch wahr.

Der weite Himmel, klar und blau,
lässt schon von Frühling träumen,
lockt hoch hinauf zur Wipfelschau
in Kurparks kahlen Bäumen.

Ein Sonnentag, so Licht erfüllt,
verleiht der Hoffnung Flügel,
dass bald der Frühling, unverhüllt,
ergreife zart die Zügel .

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing
Wiesbaden, Kurpark

Am Rambach

Herbstmittags Stille,
Blätter flüstern im Bach-Blau,
ein himmlisch Geschenk.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Blick aus dem Fenster

Marktkir

Ein kühler Tag, auf dessen blauer Bühne
der Wind verwegen mit dem Rauche spielt,
der zart gekräuselt steigt aus den Kaminen
und weiß in Tanzfiguren Sonne fühlt.

Sie steigen, neigen, wirbeln sich im Kreise
und schrauben hoch und höher Pirouetten,
um bald darauf in wundersamer Weise
sich leicht zu lösen von der Wirkungsstätte.

Verlieren sanft sich in des Himmels Höhe,
ein Wölkchen schwebt noch hell im Mittagslicht,
das schließlich auch entwächst des Blickes Spähen,
wenn Wind es trägt aus der begrenzten Sicht.

Was immer auch verlässt der Bühne Ort,
es wirkt gewiss an andrer Stelle fort.

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing

Beim Anblick der Schwalben

So sanft und leicht, wie diese Schwalben schweben
im hohen Blau der Himmelslüfte hin,
möcht‘ sich auch schwerelos mein kleines Leben
in eines frühen Sommers Licht verweben,
nicht wähnen Anfang, Ende, Sinnbeginn.

Auf sanften Schwingen in den Abend gleiten,
wenn tief am Horizont die Sonne loht
und lange Schatten durch die Straßen schreiten.
Im letzten Licht noch weit die Flügel breiten,
bevor die Dunkelheit den Tag bedroht.

© Ingrid Herta Drewing

Abendstimmung im Mai

Sanft träumt der Abend auf den Wiesenfluren,
Der Sonne Gold versinkt nun brennend rot
dort, wo am Horizont der Himmel loht
und leuchtend färbt der Federwolken Spuren.

Schon reichen lange Schatten sich die Hände;
die alten Eichen und der Mammutbaum
erweitern spielend ihren dunklen Raum,
bereiten vor zur Nacht jetzt das Gelände.

Doch lieblich lässt ihr Abendlied erklingen
die Amsel, deren Sang da weithin schallt,
hier durch des Schwarzbachs Tal bis hin zum Wald,
und fügt sich ein ins stimmungsvolle Schwingen.

© Ingrid Herta Drewing,2017

Wunsch

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Blaues Stückchen Himmelsglück,
hier im Spiegel eingefangen.
Frühlings lichter, zarter Blick
nährt im Grünen das Verlangen,
unser Leben hier auf Erden
möge auch so friedlich werden.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Nerotal

Himmlisch

Engelshierarchie,
Renaissancemalerei,
beflügelte Kunst.

© Ingrid Herta Drewing