Ende August

August nimmt Abschied hier im Dauerregen,
von Sonne, Wärme war er weit entfernt.
Mag sein, dass dies für Pflanzen ist ein Segen,
wo noch im Vorjahr Trockenheit zugegen;
doch schien’s, als hab‘ er ’s Sommer-Sein verlernt.

Der kleine Bach, der sonst ein gluckernd Grüßen,
strömt wie ein Flüsschen nun in raschem Lauf,
als müsse er verlassen Wald und Wiesen,
um möglichst schnell ins Tal hinab zu fließen
und nichts dürft‘ ihn hier hemmen, halten auf.

Der alten Erlen knorrig harte Äste,
die streift er wirbelnd da mit wildem Sinn,
und Vögel, die sonst liebe Badegäste,
in Sommers Hitze feierten dort Feste,
zieht es nur selten nun zum Ufer hin.

Ich hoffe jetzt auf des Septembers Milde,
dass er uns Indian Summer warm hier schenkt
und golden lässt erstrahlen die Gefilde,
bevor der Herbst nach farbenfrohem Bilde
die kahlen Bäume nebelgrau verhüllt.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Sommers Abschied

Die Hitze -Tage gilt ’s zu überstehen,
Gewitterstürme, bis ein linder Wind
Septembers Wärme dir wird fächelnd wehen,
wenn Indian-Summer dich lässt golden sehen,
wie farbenschön sein Abschiedsfest beginnt.

Und Silberfädchen in den Lüften fliegen,
die Weben, die Altweiber-Sommer spinnt.
Als wollten sie ein neues Leben wiegen,
die Bäume nun im Farbenrausch obsiegen,
bevor die Nebelmacht ihr Spiel gewinnt.

©  Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Indian Summer

Es schenkt jetzt dieses späten Sommers Morgen
der Landschaft jenen zarten, lichten Glanz,
in dessen Milde ich mich wähn‘ geborgen,
fernab von Mühe, Leid, Corona- Sorgen
inmitten Indian Summers hellem Kranz.

Im Park die Birke grüßt in goldner Seide,
und feuerrot erstrahlt der Ahorn-Baum;
wo eine kleine Brücke schön ziert beide,
den Teich, den Schwarzbach, eine Augenweide,
fast märchenhaft ein farbenfroher Traum.

Da fühl‘ ich dieses Glück, ein Innehalten
lehrt mich zum Sommer-Abschied die Natur.
In ihrer Schönheit, ihrem Wandel, Walten
darf hier auch ich mir meinen Tag gestalten,
andächtig folgen ihrer sanften Spur.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Herbst

H errlich mild schenkt er uns Tage,
E rnteklänge, reich erfüllt,
R eife Früchte, Gauklersage,
B lüht und grüßt sein farbig Bild.
S chweben dürfen Blätter, tragen
T räume zärtlich ins Gefild.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Sommerende

Warmes Licht, September,
goldner Abendschein,
Sommer sagt: „Remember!“,
lädt zum Abschied ein.

Indian-Summer-Spiele
noch in Park und Wald;
Augenweiden-Ziele
schenken Blicken Halt.

Doch Signale sendet
Herbstzeitlose, zart;
Sommer leise endet,
Herbst gewinnt an Fahrt.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Spätsommer in Wiesbaden

Noch lässt der Sommer seine Fluren grünen,
und auch der Weinberg glänzt im Sonnenlicht,
obwohl die Herbstzeitlose auf den Bühnen
gemähter Wiesen zart von Herbst hier spricht.

Doch manchem muss man dennoch nun entsagen;
so schließt das schöne Freibad in der Höh‘,
das Opelbad, Magnet an warmen Tagen,
wird winterfest gemacht und sagt „Adieu!“

Am Freitag war ich dort zum Abschiednehmen
und schwamm in klarem Wasser, Luft und Licht.
Mein Blick erfuhr die Stadt noch nicht in Schemen,
bis hin ins Rheintal reichte klare Sicht.

Wiesbadens Schönheit liegt uns dort zu Füßen,
und wird bald wohl mit Indian-Summer grüßen.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,

Spätsommerträume

Schon sammeln sich die Kraniche im Tal,
als wollten sie den großen Flug beginnen.
Noch ist August, doch trüber Tage Zahl
mir gaukelt vor, dass Herbst nun wird gewinnen.

Zwar lechzt dies trockne Land nach reichlich Regen,
doch Unwetter, vereinzelt nur vor Ort,
zerstören, machen Flüsse aus den Wegen
und spülen wild von Hängen Erde fort.

Da hoffe ich auf späten Sommers Tage,
wohl temperiert die Lüfte, sonnig mild,
ein Indian-Summer-Spiel als Lustansage,
das hell erglänzt in Floras goldnem Bild.

Des Nachts mag sanft erquickend leichter Regen
im Herbstgewand die Landschaft sorgsam hegen.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,2019

Herbstbild

Der Herbstwind trägt die Blätter, lässt sie schweben,
die gelb und goldenrot im Sonnenlicht
hier in den Bäumen nun ihr leuchtend‘ Leben
von Zweigen lösen, Abschiedstänze geben,
nichts ahnend da von Welken und Verzicht.

Natur zeigt farbenprächtig ihre Räume
in Park und Garten, Wiese, Wald und Feld.
Und Früchte fallen raschelnd aus den Bäumen:
Bucheckern, Eicheln, Rosskastanien, Träume
der Kinder, denen Sammeln jetzt gefällt.

Als wolle sie ein großes Fest bereiten,
erstrahlt die Landschaft noch in warmem Licht.
Bevor die Tage sich in Nebel kleiden
und Fröste winterlich in Raureif leiten,
malt Herbst ein Indian-Summer-Bild-Gedicht.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Am Warmen Damm

Herbst

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Als wollten sie noch lang im Sommer träumen,
obwohl es herbstet in Septembers Räumen,
so strahlen seidig golden Birken, Linden.
Im Park, befreit vom Nebelkleid, die Bäume
sich mittags hell im Sonnenlichte finden.

Die Landschaft lässt Natur ihr Bild ergänzen;
ein farbig Blätterspiel darf jetzt erglänzen,
da prangen Busch und Baum noch reich belaubt,
und milde Lüfte uns den Tag kredenzen,
bevor der Spätherbst seine Schönheit raubt.

Jüngst flogen Vogelscharen in den Süden,
nicht länger hielt es sie im Regenmüden.
Ich sah sie ziehen, hört‘ ihr Rufen, Schreien.
Ein Abschiedslied, so schien es mir hienieden,
und dennoch auch auf Neubeginn ein Freuen.

© Ingrid Herta Drewing,2017

Herbstvormittag im Park

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Es wächst im Laub der Bäume nun dies Leuchten,
das golden in den Blättern sich verzweigt,
wenn sie erwachen aus dem nebelfeuchten
noch kühlen Morgen, der verschleiert schweigt.

Die Sonne lässt die Landschaft sanft erstrahlen
und taucht das Tal in dieses warme Licht,
das Frühherbst sich erkürt bei seinem Malen,
wenn er mit Feuerfarben kühn, lebendig spricht.

Eichhörnchen huschen hurtig, und beflissen
gilt Eicheln, Nüssen jetzt ihr Sammlersinn.
Sie horten im Versteck die Leckerbissen,
die reichen sollen bis zum Frühjahr hin.

Ich schaue zu, wie sie so wuseln, spielen;
anmutig und lebendig ist dies‘ Bild,
im warmen Sonnenschein darf ich noch fühlen
Septembers helle Tage wundermild.

Doch sinnend ruht mein Blick auf letzten Rosen,
die hier im Park noch einmal zart erblüht.
Und auch das Abschiedslied der Herbstzeitlosen
flicht mir ein wenig Wehmut ins Gemüt.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2017