Sterne

Man träumt auf dieser Welt von fernen Sternen,
als spare sich für uns dort Leben auf,
vergisst dabei, das Dasein hier zu lernen,
im Einklang mit Natur in wahrem Lauf.

Der Arten Vielfalt, die wir stets verlieren,
zu vieles ward durch uns schon dezimiert.
Die Kriege, die wir täglich tödlich führen,
wenn Lebens Lächeln hier im Hass gefriert.

Gewiss, wer will, darf wohl nach Sternen streben,
mit Wissenschaft und Technik auf dem Plan;
jedoch gilt’s auch zu schützen hier das Leben,
den Kindeskindern lassen freie Bahn.

Natur, Kultur bewahren und erhalten,
dass Flora, Fauna sich ins Leben schreib‘
und nicht nur künstlich Digital-Gestalten
noch spiegeln den historischen Verbleib!

© Text: Ingrid Herta Drewing

Foto: Pixabay, Ngc4414

Unromantisch

Ein Paar in lauer Vollmondnacht.
ER: „Ich könnte dir die Sterne vom Himmel holen!“
Sie: „ Ein Mercedes-Stern reicht schon, Schatz!

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Sonnenuntergang

Wie sich der Abend in den Himmel schreibt
mit rosa violettem Wolkenrot!
Die Sonne, die im Westen sinkt, noch bleibt
ein Weilchen glühend hier und Flamm umloht.

So geht in einem Feuerzauber über
des Tages Bläue in der Sterne Nacht,
wo nun, da Sonnenuntergang vorüber,
des Mondes Helle Silberglanz entfacht.

Obgleich der Anblick mir ist wohl bekannt,
erschaue ich ergriffen, wie Natur
hier wieder zeigt, gestaltend über Land,
dass sie ist allem Schönen auf der Spur.

Womit sie unser Leben reich erfüllt,
wenn auch ihr zart’ Geheimnis bleibt verhüllt.

©Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Novemberende

Im Nebel liegen die Tage,
nasskalt umfängt dich die Luft.
Es fehlt des Lichts Lustansage,
unlängst noch leuchtende Frage
der Blätter, nun nah der Gruft.

Doch hilft dein eigen Gestalten
zu wärmen Seele und Sinn,
du magst zu Haus schmückend walten,
die alten Bräuche entfalten,
erwarten Advents Beginn.

Ganz gleich zum wievielten Male,
trotz Weihnachtsmuffels Gestöhn‘,
es tragen die Rituale
der Feste, auch regionale,
uns schön zu freudigen Höh’n.

© Foto u. Text /Ingrid Herta Drewing,

Verbunden

Verwoben sind wohl aller Menschen Leben,
die Freud des Einen und des Andern Leid.
Was wir gestalten, wie wir handeln, geben,
verbindet miteinander, prägt die Zeit.

Und auch vergangner Völker sanfte Spuren
betreffen heute noch der Tage Lauf.
Wir glauben zwar, es schlügen nur die Uhren,
die wir hier ziehen eigenhändig auf.

Jedoch uns nährt des Lebens ew’ge Quelle
und viele Wege, die beschritten sind,
erscheinen uns als eine neue Stelle,
so wie ein Sprechender die Sprache find’.

Die Sprache, worin unser Denken schwingt,
wir prägen sie und fügen Deutung zu.
Jedoch in jedem Wort, das uns erklingt,
besingt das Leben auch ein fernes Du.

So wie das Licht der Sterne, die verglühten,
noch immer in den Nächten zu uns dringt,
erleben wir, was lange vor uns blühte,
weil es in dieses Daseins Tiefen schwingt.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Nachtgedanken

Wenn aus weiten Alls Gestirnen
nachts ein heller Glanz schön spricht,
regt sich hinter manchen Stirnen
Hoffnung auf ein ewig‘ Licht.

Ob im Fell, ob fein in Zwirnen
mag der Mensch das Dunkel nicht;
seit Äonen weilt in Hirnen
Lebensangst vor Licht-Verzicht.

Drum macht er die Nacht zum Tage,
schafft sich künstlich Helligkeit
und betäubt damit die Frage
nach der eignen Endlichkeit.

© Ingrid Herta Drewing

Frühsommer-Abend

Frühsommer spielt schon vor den Türen,
der Sehnsucht nach der Sonne stillt,
vermag mit Düften zu verführen
und lässt uns abends noch flanieren
in lauen Lüften, Wonne mild.

Am Himmel Mauersegler schweben;
ein lieb gewohntes, schönes Bild,
wie sie sich leicht im Licht verweben,
als sei für sie dies‘ irdisch‘ Leben
vom Glanz der Ewigkeit erfüllt.

Allmählich mag der Tag nun gleiten
ins dunkle Blau der klaren Nacht,
den Sternenmantel licht ausbreiten,
auf dem die sanften Träume schreiten,
die hier der Silber- Mond bewacht.

© Ingrid Herta Drewing

Maiabend

Nun mag der Tag sich in die Nacht versenken,
der Sonne Gold sich röten, ihre Glut,
am Horizont zerfließend, sich noch schenken
als Abschiedsgruß in leuchtend warmer Flut.

Und lieblich klingt ein Melodienreigen,
doch bald verstummt der Amsel Lied im Tal.
Die ersten Sterne sich am Himmel zeigen,
im Dunkelblau erscheint der Mond jetzt fahl.

Wir sitzen lieb beisammen noch im Garten,
genießen ruhig dies beschaulich‘ Bild.
Ein Hauch von Düften, Blüten, jenen zarten,
noch mild die linde Maienluft erfüllt.

Bis kühl ein frisches Lüftchen weht ums Haus,
und schließlich löschen wir das Windlicht aus.

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Frühlingsabend

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Im warmen Abendrot
erscheint die Silhouette
der Stadt so zart umloht,
als ob der Frühling hätte
vertrieben alle Not.

Betörend Blütendüfte
aus Park und Garten schweben,
verhüllen dunkle Grüfte,
um süß sich zu verweben
im Leben milder Lüfte.

Und eine Amsel singt
vom Dach die schöne Weise.
Ihr lieblich Lied erklingt,
bis Lenz zur Nacht uns leise
die sanften Träume bringt.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Winternacht

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Die Nacht, den Sternenmantel ausgebreitet,
streift silbern mit des Mondes Licht den Schnee,
wo dunkelblaue Kälte weithin gleitet
und winterstarr ruht, sanft vereist, der See.

Als habe hier der Zauber einer Fee
die kleine Welt in ihren Bann gehoben,
erscheint mir fast unwirklich, was ich seh,
es glänzt die Landschaft, magisch neu verwoben.

Ein Wintertraum, durch den ein Lächeln schreitet.
Gemeinsam finden wir den Weg nach Haus,
das Bild vor Augen, das den Blick uns weitet,
und kosten diese stille Schönheit aus.

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing,2018