Wintermorgen-Idylle

Ein neuer Morgen lässt den Tag erblühen.
Im Osten Wintersonne golden, rot,
warm ins Türkise dieses Himmels loht;
wie hingetuscht zwei Federwolken ziehen.

Zwar ist er kühl, der Kuss der Winterluft,
doch schwingt ein Lächeln in den klaren Mienen.
Es tanzen Pirouetten aus Kaminen,
und würzig, herb steigt auf des Holzes Duft.

Am Vogelhäuschen regt sich muntres Leben;
da picken Körner, zwitschern Amseln, Meisen,
die unbewusst uns ihren Dank erweisen,
weil wir hier ihnen gerne Futter geben.

Dies’ Bild genieß’ ich nun mit allen Sinnen,
kann freudig meinen Tageslauf beginnen.

© Ingrid Herta Drewing,

Rosenblüten

Es zeigt der Rosenstrauch
hier schön in Vielfalt Blüten,
trifft Form und Farbe auch
in jeweils andrer Güte.
Jedoch ihr Duft, der lieblich mild,
weithin des Sommers Luft erfüllt.

© Ingrid Herta Drewing

Sommermorgen

Es geht die Nacht,
in heller Harmonie
der Tag erwacht,
befreit aus Agonie,
will nur dem Lichte frönen.

Die Amsel singt,
und ihre Melodie
in Lüften schwingt,
als solle sie nur hie
den Sonnenaufgang krönen.

Der Rose Duft,
der Milde Sinfonie,
erfüllt die Luft,
und es vermag wohl sie,
uns lieblich zu verwöhnen.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Frühlingslicht

Die erste Rose,
auf meinem Balkon erblüht,
ein Sonnengeschenk!

© Ingrid Herta Drewing

Sommerduft

Ein Tag, von Licht durchdrungen,
singt hell sein Sommerlied.
Auch mir ist es erklungen;
ich fühle froh bezwungen,
was hier so reich erblüht.

Der süße Duft der Linden
erfüllt der Straße Raum,
darf hier betörend binden,
was sonst geschäftig‘ Finden
mag spüren, ahnen kaum.

Empfinde, froh erhoben,
mein Leben licht erhellt,
will nun, Natur verwoben,
den Schöpfer preisen,loben
in dieser schönen Welt.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Der Duft der Rose

Der Rose Hauch erfüllt die Luft
in diesem kleinen Raum,
verschenkend ihren milden Duft.

Ein lieblich‘ Lied,das sanft erblüht,
ein Gruß aus jenem Traum,
der nächtens in den Sternen glüht.

Und sehnend in die Seele zieht
des Lebens Freuden- Flaum,
der Graues rosig flieht.

Hier herzt uns zärtlich die Natur;
und leis‘, man merkt es kaum,
schickt sie uns auf des Frühlings Spur,
zu unsrem Rosenbaum.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Elixier

Rosenblütenduft,
beglückender Lebenshauch
Geschenk des Sommers.

© Ingrid Herta Drewing,2013

Unter Linden

Wie lieblich duften nun die Linden,
die golden, reich in Blüte stehen.
Mag nasenselig mich ergehen,
in der Allee mich gern einfinden.

Da möcht’ ich Hummel, Biene sein,
ganz tief in diese Blüten kriechen;
nicht für den Nektar, nein, nur riechen
ihr süß‘ Parfüm im Sonnenschein!

Doch Labsal sind auch so die Bäume.
Die feuchte Luft nach Juniregen
schenkt milden Duft; der Linden Segen
lässt hier die Stadt vom Sommer träumen.

© Ingrid Herta Drewing

Herbstduft

Es riecht nach Herbst, herbsüßen, trocknen Blättern,
obwohl ein später Sommer hier noch spielt.
So sonnenmild zeigt sich Oktobers Wetter,
kein Regentröpfchen, das die Erde fühlt.

Da sammelt sich, leis’ raschelnd unter Bäumen
so saftlos, mürbe, brechend Blatt um  Blatt.
Man könnte meinen, dass in kühnen Träumen
Natur sich Tabak angereichert hat.

Kein Herbstwind war es, der hier diesen Linden
gar wild ihr schönes Blätterkleid geraubt.
Sie trennten sich, in Trockenheit befindend,
von einem Teile des vergilbten Laubs.

Doch dieses welke Laub darf noch beleben,
als Herbstparfüm hauchzart in Lüften schweben.

© Ingrid Herta Drewing

Schöne Erde

Vielfältig, schön ist das Antlitz der Erde,
hell erscheinend im Glanze des Lichts.
Jeder Strahl, der in Farben  sich bricht,
enthüllt es mit Zaubergebärde,
dies liebliche Leben  und Werden,
das im Dunkel als Hoffnung noch spricht.

Vielfältig, schön sind die Klänge der Erde,
leise ertönend, tief, brausend, laut.
Jedes Lied, das erklingt, zart vertraut,
entkleidet mit Geigergebärde
die Seele der stummen Beschwerde,
Harmonie wird in Liebe erschaut.

Vielfältig, schön sind die Düfte der Erde,
herb und würzig, süß, lieblich und mild.
Jede Blüte, sich öffnend, erfüllt,
weithin duftend, die Wiesenmeere,
und die Bäume, Kräuter und Ähren
verströmen sich zärtlich und wild
in der Erde betörendem Bild.

© Ingrid Herta Drewing