Herbstmittag

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Der junge Herbst, gestimmt am Mittag milde,
da jetzt die dichten Nebel aufgelöst,
gefällt sich in rotgoldnem Blätterbilde;
versonnen lehnt er an der Parkbank, döst.

Schaut lächelnd auf des Sommers letzte Spur,
der roten Rosen tränenfeucht’ Gesicht,
die dort im Beete bei der Sonnenuhr
erglänzen nun in Mittags warmem Licht.

Fast feierlich und still die kleine Welt,
nur hin und wieder raschelt ’s in den Bäumen.
Die reife Frucht, die von den Zweigen fällt,
erfüllt Eichhörnchens Nüsse-Sammler-Träume.

Hier, wo bald Abschied naht im Blätterregen,
beginnt Natur die Lese, Erntesegen.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Schöner Herbstmorgen

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Das Tal erwacht; noch nebeltrunken
im Sonnenlicht die Baumkonturen.
Der Nebel, der als Tau gesunken,
liegt kühl auf Wald-und Wiesenfluren.

Die Elstern und die schwarzen Krähen
schon krächzen lauthals im Geäst.
Das Eichhörnchen flieht ihre Nähe,
nascht Nüsse und vergräbt den Rest.

Auch mancher Mensch folgt
Sammelträumen,
liest auf Maronen, nicht zu knapp,
die von den Esskastanienbäumen
jetzt fallen raschelnd hier herab.

Genießt beglückt der Sonne Strahlen,
das Leuchten dieser Blattgoldwelt,
die hier des Herbstes Kunst, sein Malen,
als Farbenspiel ins Licht gestellt.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2016

Herbstmittag im Park

Der Tag, befreit aus grauer Nebel Hüllen,
erglänzt in Herbstes goldner Blätter-Pracht.
Als gelte es, Versprechen zu erfüllen,
erstrahlt die Sonne mittags jetzt mit Macht.

Da tanzt im Park das Eichhörnchen um Bäume
und folgt hier emsig seinem Sammel-Sinn.
Du schaust ihm zu, genießt die weiten Räume,
die nebelfrei gewähren Blick-Gewinn.

Es schenkt Natur sich nun als Augenweide,
ihr Farbenspiel, erwacht nach Nebelnacht,
zeigt leuchtend‘ Gold, Gelb,Rot und Tau-Geschmeide,
lässt Blätter schweben aus den Wipfeln sacht.

Obwohl es dir nicht neu, dies herbstlich‘ Spiel,
empfindest du ein tiefes Glücksgefühl.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Sommerwald

Es fliegen die Schwalben und schweben,
der Sommer reist durch das Land.
Belaubt sich die Bäume verweben,
und Wald wird zur grünenden Wand.

Im Innern gleicht er Kathedralen,
durch deren Fenster das Licht
in Bahnen ins Dunkel darf strahlen
und flüsternd von Leben spricht.

Da wirken die Spinnen im Busche;
in Netzen funkelt der Tau.
Noch träumen die Eulen, es huschen
die Rötelmäus‘ aus dem Bau.

Das Eichhörnchen tanzt auf den Zweigen,
im Kobel es Junge nährt,
die bald in des Sommertags Reigen
erfahren, was Mutter sie lehrt.

Der Wind streift die Wipfel, ein Rauschen
wogt in den Bäumen so lind,
als wollten die Blätter nun plauschen,
im Spiel mit dem Elfenkind.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Momentaufnahme I

Das Eichhörnchen dort auf dem Baum
isst seine Nuss manierlich.
Für mich ein Schattenspiel, ein Traum,
wie es so sitzt possierlich.

Mit meiner kleinen Kamera
hielt ich den Anblick fest,
als ich das Tierchen thronen sah
hoch oben im Geäst.

© Ingrid Herta Drewing

Momentaufnahme II

Auf der Baumbühne
isst das Eichhörnchen die Nuss,
Winterschattenspiel.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Eichhörnchen im Herbst

Noch schläfrig blickt der Herbsttag ins Gelände,
diffus erscheint das frühe Morgenlicht.
Des Nebels Grau verweigert Sonnensicht;
jedoch Eichhörnchen wuselt schon behände
und folgt flugs seiner Futter-Sammelpflicht.

Der Walnussbaum, die Buche und die Eiche,
auch dort im Park so mancher Haselstrauch
begrüßen es im feuchten Nebelhauch,
verschenken ihre Früchte hier im Reiche,
wo sie das rote Kätzchen gern aufklaubt.

Bemüht darum, die Schätze zu bewahren,
sucht es sich heimlich Orte weit und breit,
vergräbt den Vorrat für die Winterzeit.
Dort wachsen manchmal Bäume mit den Jahren
als grünes Glück seiner Vergesslichkeit.

© Ingrid Herta Drewing, 2014

Frühherbst

Mag Frühherbst nun vollenden
dies’ Werk der Reife, Licht
und Sonnengold uns spenden,
mit milden, sanften Händen
verzögern den Verzicht.

Auch wenn im Nebeldunst
er morgens spät erwacht,
schenkt er uns mittags Gunst
als Maler seiner Kunst,
und blau der Himmel lacht.

Das Blattgold in den Zweigen,
des wilden Weines Wand
darf rot gefärbt sich zeigen,
Musik und Erntereigen
verschenkt er unverwandt.

Bucheckern, Eicheln, Nüsse,
Eichhörnchen birgt sie, hebt
sie auf, die Leckerbissen.
Kastanien, Spielgenüsse,
das Kinderherz erbebt.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Eichhörnchen

Eichkätzchen springt von Busch zu Baum,
vertieft ins Sammeln, Suchen.
Der Wintervorrat wird im Raum
versteckt, auch unter Buchen.

Die Nüsse werden wohl verwahrt,
damit im kalten Winter
es leben kann auf seine Art,
ernähren später Kinder.

Und bleiben Nüsse unentdeckt,
weil es sie hat vergessen,
sich dort ein grüner Keimling reckt,
dem Frühling angemessen.

Das Eichhörnchen so Bäume pflanzt;
es macht dies’ unbewusst.
Jedoch sein Nachwuchs darauf tanzt
dann später voller Lust.

© Ingrid Herta Drewing

Herbstschätze

Der Frühherbst ist zu Gast mit klaren Tagen,
begleitet von der Sonne hellem Schein.
Vorbei die Hitze und das Schwitzen, Plagen.
Des Tages Frische lädt zum Wandern ein.

Schon zeigt sich goldner Glanz im Grün der Bäume.
Das Eichhörnchen geschäftig, emsig springt;
Es sammelt Eicheln, Nüsse, Sommerträume,
die es  als Vorrat ins Versteck nun bringt.

Und aus den Rosskastanien raschelnd fällt
die glänzend braune Frucht herab zur Erde.
Das Kind  sie lächelnd in den Händen hält,
es bastelt froh daraus die Rotwildherde.

Vielleicht jedoch bringt es auch mit der Mutter
den Schatz zum Tierpark hin als Winterfutter.

© Ingrid Herta Drewing