Rosenfrüchte

Hagebutten, Nerotal

Wie schön dort in den Rosenhecken,
wo jüngst ein Blütenmeer noch war,
die roten Hagebutten blecken,
so drall und fruchtig, glänzend klar!

Zwar sind sie auch des Herbsts Signale,
jedoch ihr feuerroter Glanz
belebt das Bild jetzt, da der fahle
November nährt den Nebeltanz.

Gepflückt, geschält, als Marmelade,
so munden sie als Brotaufstrich.
Doch als der Vögel Futtergnade
erweisen sie im Winter sich.

Wie schön dort in den Rosenhecken,
die nun all ihrer Blüten bar,
die Hagebutten rot erwecken
den Traum des Sommers, der hier war!

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Herbstmärchen

Version 3

Hier lässt der Herbst das alte Haus erstrahlen,
er färbte der Fassade grüne Zier
des Wilden Weines durch sein rotes Malen.
Nun steht es, weithin leuchtend, im Revier.

Der Blick vom Nerotal aus schenkt die Bühne,
auf welcher es erwacht als Märchenschloss,
und Phantasie erzählt die rätselkühne
Geschicht‘ der Zauberfee auf goldnem Ross

Ich weiß, was hier erscheint als Augenweide,
zeigt diese Darbietung nur kurze Zeit,
dann rauben wilde Stürme sein Geschmeide
und Nebel hüllt es ein mit grauem Kleid.

So halte ich es fest, dies schöne Bild,
das mich an diesen Tag erinnert mild.

© Foto u. Text /Ingrid Herta Drewing,2017

Erinnerung

Calendula_o

Ich trage es wie einen Wunsch in mir,
dies’ Sehnen spricht von längst vergangnen Zeiten,
lässt Augenblicke ineinander gleiten.
Und vieles scheint, so nah und wieder hier,
erinnernd neu sich Wege zu bereiten.

Die Bilder, ins Gedächtnis eingeschrieben,
sie werden unverhohlen mir bewusst
und flüstern zärtlich noch von Freud und Lust,
von Glück und Leid und innig tiefem Lieben,
von Abschied auch; das Leben sprach:Du musst!

Fast wie im Traum denk’ ich an jene Wesen,
mit denen ich ein Stück des Wegs durft’ gehen.
Wie gerne würde ich sie wiedersehen,
ein Lächeln aus den frohen Mienen lesen
und wissen, dass wir menschlich uns verstehen!

© Ingrid Herta Drewing

Erinnerung

Barfuß im Grase
ohne die Zecken-Plage,
Sommer-Leichtigkeit.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Das alte Karussell

Lebkuchen duften, süßes Glück
die Zuckerwatte, weiß wie Schnee.
Ein Lichtermeer verwöhnt den Blick,
und Sterne funkeln in der Höh‘.

Nostalgisch schön das Karussell
schickt kleine Pferdchen auf die Reise.
Es lässt sich Zeit, dreht sich nicht schnell,
und Lieder klingen lieblich, leise.

Ein Bild aus längst vergangnen Zeiten
ruft mir Erinnerung zurück,
seh‘ mich als Kind dort mutig reiten,
begleitet von der Mutter Blick.

Wie schön, dass manches bleibt erhalten,
webt weiter diesen Kindertraum,
dass nicht nur Digital-Gestalten
wild flimmern unterm Weihnachtsbaum!

© Ingrid Herta Drewing,2014

Am Grab

Die Erde und der Mond auf ihren Bahnen,
sie sind verlässlich wie die Jahreszeit.
Der Herbst hisst leuchtend seine Farbenfahnen,
lässt uns noch Leben dort im Nebel ahnen,
bevor sein Mahnen sagt Vergänglichkeit.

Ach könnten hier die Steine dir erzählen,
wie du mir fehlst, wie traurig mir der Sinn,
wie mich, was unterlassen ward, will quälen.
Wie gerne holte ich es nach, würd‘ wählen
auch schweren Weg, führt‘ er nur zu dir hin!

Ich hörte zwar, die Zeit heil‘ alle Wunden.
Jedoch die Narbe schmerzt, fühl‘ mich als Kind,
seh‘ in Erinnerungen frohe Stunden,
wo du mich ließest still bei dir gesunden,
und lichte Tage, die vergangen sind.

Ich hoffe, glaube, wünsche wie ein Kind,
dass ich dereinst dich einmal wiederfind‘.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Verlust

Ich hörte noch die wohlvertraute Stimme,
die mir in diesem Hause immer nah,
und sah die Glut, das letzte Scheit, verglimmen.
Der Schatten wuchs, und Tod war plötzlich da.

Er sprach von Abschied, Trost nach langem Leiden,
und dennoch war mir kalt; ein dumpfer Traum,
der alles, was lebendig ist, will meiden,
ergriff mein müdes Herz, der Liebe Saum.

Es ist zu schwer, den Menschen loszulassen,
ihn nicht mehr halten fest im Arm, geborgen,
man kann kaum, wenn man liebt, erfassen,
dass ohne ihn beginnt ein neuer Morgen.

Und lebt man fürderhin auch hier allein,
bleibt lieb sein Bild doch in der Seele Schrein.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Erinnerung

Ich trage es wie einen Wunsch in mir,
dies‘ Sehnen spricht von längst vergangnen Zeiten,
lässt Augenblicke ineinander gleiten.
Und vieles scheint, so nah und wieder hier,
erinnernd neu sich Wege zu bereiten.

Die Bilder, ins Gedächtnis eingeschrieben,
sie werden unverhohlen mir bewusst
und flüstern zärtlich noch von Freud und Lust,
von Glück und Leid und innig tiefem Lieben,
von Abschied auch; das Leben sprach:Du musst!

Fast wie im Traum denk‘ ich an jene Wesen,
mit denen ich ein Stück des Wegs durft‘ gehen.
Wie gerne würde ich sie wiedersehen,
ein Lächeln aus den frohen Mienen lesen
und wissen, dass wir menschlich uns verstehen!

© Ingrid Herta Drewing,2014

Erinnerung

Tage aus Gold gesponnen,
zärtlich der Wind im Haar.
Vage hatte begonnen
unser Leben als Paar.

Ließen Liebe gewähren,
zähmend Pflichten und Zeit.
Fließen in Glückes Sphären,
Träumen im Sternenkleid.

Bilder ins Herz geschrieben,
nimmt weder Zeit noch Tod.
Milder malt unser Lieben
erinnernd sein Morgenrot.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Erinnerung

Wimpernwünsche,
ins Licht gepustet,
Schmetterlingsmärchen.
Der Kindheit Sommer
irrlichtern
in meinen Träumen,
entfliehen
dem Schleier
der Zeit.

© Ingrid Herta Drewing