Frühlingsermunterung

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Wer wird denn faul im Lenz noch lenzen?
Vergiss die Frühjahrsmüdigkeit!
Die Sonne strahlt, der Tag darf glänzen,
den Himmel lichthell uns kredenzen,
und hier im Tal grünt’s weit und breit.

Die Amsel singt,und Blumen sprießen,
so sei auch du dazu bereit,
des Frühlings Leuchten zu begrüßen,
erneut dies’ Leben zu erschließen!
Komm, schwing dich auf, jetzt ist die Zeit !

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Erneuerung

Die alten Lieder all zu oft gesungen,
erstarb ihr Klang, es hatte Phantasie
sich helle, klare Töne ausbedungen,
nicht zwitscherten wie Alte hier die Jungen,
sie sehnten sich nach Frieden, Harmonie.

Versöhnten sich dem Land; noch ungezwungen
verfolgten, fanden andre Weisen sie.
Erst saß nicht jeder Ton, doch ward gerungen
und intoniert, bis sie auch schön geklungen,
des neuen Liedes sanfte Melodie.

© Ingrid Herta Drewing,2018

Herbstversprechen

Magnolie im Herbst, Kurparko
Des Herbstes graue Nebelschritte streifen
durch Gärten, wo er hell im Farbenglanz
noch gestern ließ die Bäume Licht ergreifen
und milde Lüfte durch die Äste schweifen,
die Blätter schweben sanft in lindem Tanz.

Als habe er vergessen sein Versprechen,
das er mit seinem goldnen Leuchten gab,
lässt er sogar den Frost sich jetzt erfrechen,
an allem, was so schön hier, sich zu rächen,
zu wirken rau gereift der Rose Grab.

Sagt: „ Schweige still, denn alles muss vergehen!
Doch wisse, es gibt eine Wiederkehr,
dann darfst du dieses Lebens Schönheit sehen,
der Blüten Pracht wird hier erneut entstehen,
wo nun noch Nebel trügt, herrscht Sonne hehr!“

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2017

EI

Dem Leben stetig auf der Spur,
ob in den Wäldern, ob am Weiher,
ob warm im Nest,ob schleimig nur,
Verpackungskünstlerin Natur
reicht’s weiter dank der vielen Eier.

Sogar den Säugern einverleibt
hat sie die Eier als Geschenke;
ein Reservoir,das lange bleibt,
und stets eins zur Befruchtung treibt,
dass sich das Sperma drin versenke.

Das Ei, in seiner Form vollendet,
dort in der Hennen Brutgehege,
wird doch von Räubern gern entwendet.
Der Mensch, dem es gut Nahrung spendet,
hält sich gern Hühner für’s Gelege.

Symbol des Lebens ist das Ei.
An Ostern zeigt’s im Frühlingsbeben,
dass es erneuert, frank und frei,
als ob dies Dasein ewig sei,
hier blühend darf zum Lichte streben.

© Ingrid Herta Drewing,2017

Novemberhoffnung

DSCI0051Novembers graue Nebeltage
nun liegen dicht auf Stadt und Land.
Des Herbstes goldne Lustansage
wich jener nassen, kalten Plage;
der Sonne Strahlgesicht verschwand.

Nur müde Krähen in den Räumen,
wo jüngst die Amsel lieblich sang
und Feuerfarbe lud zu Träumen
der Blätter, die jetzt welkend säumen
die kahlen Bäume nah am Hang.

Als sei hier alles eingesponnen
ins Netz, das Nebels Spinne webt,
verstummt der Tag, eh er begonnen,
und dennoch hoff‘ ich, dass gewonnen
hat das, was nun noch atmet, lebt.

Auf dass es neu im Licht erblühe,
befreit von jenem Spukgespenst,
und leuchtend in des Winters Frühe
im Sonnenschein hier sanft erglühe,
wenn weiß im Schnee die Landschaft glänzt!

© Ingrid Herta Drewing

Frühlingsklang

Nun zieht der Frühling ein ins Land,
schmückt blütenschön die Bäume.
Ein Veilchengruß am Wegesrand,
Geschenk aus seiner milden Hand,
verleiht uns Hoffnungsträume.

Da wächst die Freude mit dem Licht.
Verschwunden ist des Winters Spur,
denn täglich schreibt ein neu‘ Gedicht,
das uns von Leben, Liebe spricht,
in sanftem Weben die Natur.

Aus zartem Grün der Wipfel schallt
der Vögel lieblich‘ Singen,
das zwitschert, tschilpt in Stadt und Wald,
auf dass ihr Loblied weithin hallt
in lebensfrohem Klingen.

© Ingrid Herta Drewing,2016

September im Park

Als habe ihn der Frühling sanft gerufen,
zeigt sich der alte Baum in lindem Grün,
obwohl der Frühherbst naht, erklimmt die Stufen,
um nun in Park und Garten einzuzieh’n.

Die Linde, die erstarkt im Sommerregen,
wächst hier mit zarten Blättern hell im Licht,
erzählt ein Märchen uns, Spätsommer-Segen,
noch blüht die Hoffnung, kennt das Welken nicht.

Mein Blick genießt es, dieses Innehalten.
Als Sinnbild mag’s mir geben Zuversicht,
dass vor dem Welken, Fallen ein Gestalten
erinnernd hier von Leben,Frühling spricht.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Frühlings- Ermunterung

Der Morgenhimmel, noch schüchternes Blau,
jedoch die Vögel beginnen zu singen
als Vorprogramm jener sonnigen Schau,
die zärtlich lässt Blütenlieder erklingen.

Es blühen die Tulpen, Bellis, Narzissen,
weißrosa Magnolien und Mandelbaum.
Der Szillasterne tiefblaue Kissen
bedecken hell leuchtend den Wiesen-Flaum.

Auch dir fließt des Frühlings Licht in die Seele,
ermuntert dich, schenkt dir Hoffnung und Mut.
Du löst und befreist dich von Sorgen-Stelen
und glaubst ganz gewiss, dass alles wird gut.

Da gleichst du der Blume, der wachsendes Licht
nun wieder ein neues Werden verspricht.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Klare Sicht

Heller Sonnentag,
die stumme Aufforderung
zum Scheibenwischen.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Hoffnung

Nicht Träume sind es, die auf dunklen Pfaden
den Weg mir weisen, wo das Lichte webt.
Es sind nur Hoffnung, Glaube, Myriaden
der guten Menschen, deren Liebe lebt.

Wenn auch noch Hass und Krieg der Asche frönen,
ich warte auf ein menschlich‘ Auferstehen.
Im Glauben an ein göttliches Versöhnen
möcht‘ ich die Lande neu erblühen sehen.

Und werden nun zum Welken Blätter fallen,
beginnen trübe Tage, Nebels Zeit,
mag Sturmes Brausen durch die Wälder hallen,
so gibt der Anfang doch dem End‘ Geleit.

Ein heller Frühling wird auf dieser Erde
erneut erwachen aus dem „Stirb und Werde“.

© Ingrid Herta Drewing,2014