Sommerzeit

DSCN6162Vergangen die Blüte der Linden,
der frühe Sommer, er flieht,
zuletzt um Regen bemüht.
Und Mauersegler sich finden;
in Scharen nach Süden ’s sie zieht.

Die Meteorologen berichten,
August bringe Hitze ins Land,
Gewitter dabei, jener Tand,
auf den wir sehr gerne verzichten,
nebst Hagel und Hochwasserstand.

Da heißt’s, eine Weile noch warten
und träumen vom Spätsommer-Glück,
wenn Wärme kommt wieder zurück,
genießen die Milde im Garten,
das Reifen, die Ernte im Blick.

© Ingrid Herta Drewing,2017

Vorfrühling in Wiesbaden

DSCN6778Nomen est Omen; Sonntag hat
die Sonne heute eingeladen.
Die Stadt, noch jüngst im Nebel matt,
darf nun in hellem Lichte baden.

Zwar ist die Luft hier noch recht kühl,
doch blauer Himmel hilft bewahren
den Hauch von Vorfrühlingsgefühl,
jetzt, da die Landschaft liegt im Klaren.

Und dort, wo Eis und Schnee geblitzt,
in Weiß bedeckten Park und Garten,
keck schon ein zartes Grünen spitzt,
den Frühlingsblütentanz zu starten.

Bald wird erwachen die Natur
und folgen Frühlings sanfter Spur.

© Ingrid Herta Drewing,2017

Verregneter Urlaub

Es fegt der Regen über Land,
nässt Wiese, Wald und Garten.
Die Regentonne gluckernd fand
sich übervoll, ihr Wasserstand
vergass es abzuwarten.

Nun sprudelt es, der kleine Teich
ist fast zum See geworden.
Der Goldfisch schwimmt im Blumenreich,
und die Gladiolen fallen bleich
bei Wassers Überborden.

So war mein Urlaub nicht geplant,
wollt die Natur genießen.
Jedoch wie es mir deutlich schwant,
fällt das ins Wasser, ungeahnt
will alles weg nun fließen.

Noch bleibt mir hier die Flucht ins Buch.
Die Phantasie darf schwingen,
besiegen jenen nassen Fluch.
Gehüllt in wohlig warmes Tuch,
mag sanft mein Glück mir singen.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Atempause

So lass ich mir den Sommertag gefallen,
ein himmlisch Blau, hell, klar und unverstellt.
Vergesse aller Ängste, Sorgen Lallen,
was sonst zur Zeit uns will ins Leben wallen,
erfreu‘ mich nun am Schönen dieser Welt.

Es braucht die Seele eine Atempause,
kein böses Bild nun dringe in sie ein!
Drum seien mir in meiner kleinen Klause
Natur und Friede ein geborgenes Zuhause,
ein Blumenhort, erfüllt von Sonnenschein!

© Ingrid Herta Drewing,2016

Frühlingsstimmung

Der Himmel blau,die Sonne strahlt
auf Park und Garten, die erfüllt
von Frühlings schönem Blütenbild,
das er in seiner Milde malt.

Zart streichelt Südwind Kinn und Wange
und leicht beschwingt ist mir zu Mut.
So vieles, was zuvor macht‘ bange,
mit Winter im Vergessen ruht.

Ich freue mich, die Vögel singen,
verzaubern morgens schon den Tag.
Des Frühlings Melodien klingen,
die ich nun lächelnd in mir trag‘.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Vorfrühling

Noch trag ich warme Puschen,
denn Frühling lässt sich Zeit,
schien kurz herein zu huschen.
Doch Winter mag’s vertuschen,
hat über Nacht geschneit.

Da liegt im Weiß verborgen,
was gestern gern erglüht‘.
Vertröstet auf ein Morgen,
in Knospen warm geborgen
schläft zarter Blüten Lied.

Doch endet bald das Warten,
und Winter räumt das Feld.
Dann wird in Park und Garten
des Frühlings Flor neu starten,
erhellt die kleine Welt.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Frühlingsfreude

Südwind naht auf sanften Schwingen.
Licht durchbricht das Fahle,
lässt sein helles Lied erklingen,
farbenfroh die Kunde bringen:
Frühling wird’s im Tale.

Krokus, Primeln und Narzissen
hier im Wiesengrunde
ihre Blütenbanner hissen.
Erste Bienen sehr beflissen
summen in der Runde.

Sonne spielt in Büschen, Bäumen,
Gräsern dort am Bache.
Lenz lockt Knospen aus den Träumen,
will die Wege blühend säumen,
Veilchen zart erwache.

Auf den Dächern Amseln singen
froh zur Abendstunde.
Ihre Melodien klingen,
lind in Sinn und Seele dringen,
lassen uns gesunden.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Frühlings Ankunft

Jetzt werden länger, lichter unsre Tage.
bald hat sich Frühling gänzlich eingestellt,
zeigt froh des neuen Lebens Lustansage.
Es lüftet frischer Wind die müde Welt,
und Sonne lässt vergessen Winters Plage.

Die Straßen blank geputzt; es hat der Regen
seit Wochen, was so trocken war, bedacht.
In Park und Garten Pflanzen Knospen hegen.
Die Wiesen grünen, Blühen regt sich sacht,
und schon lugt Löwenzahn auf allen Wegen.

Des Morgens hier die frühen Vögel singen,
und auch am Abend klingt der Amsel Sang.
Als trüge sie mit diesem schönen Klingen
herbei des Frühlings zarten Harfen-Klang,
der freudig sich darf nun in Lüfte schwingen.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Krähe Klara

Des Mittags saß mit guter Sicht
die Krähe Klara auf der Laube,
sich wärmend in der Sonne Licht,
als dort im stillen Rosengarten
ein Ungetüm begann zu starten,
bereit zu Lärm und wüstem Raube.

Zunächst beachtete sie’s nicht
und fühlte sich bestärkt im Hoffen,
hier oben drohe kein Verzicht,
denn dieses Monstrum auf der Wiese
war klein gedrungen und kein Riese.
So sah sie sich auch nicht betroffen.

Doch sehr schnell schwand die Zuversicht,
denn brummend kam das Ding da näher,
und Klara sah sich in der Pflicht,
jetzt hier sehr wachsam aufzupassen,
den Feind nicht an ihr Nest zu lassen.
Sie lauerte nun wie ein Späher.

Als es sich durch die Wiese fraß
und Blumen, Blüten, Gräser fielen,
flugs Klara alle Scheu vergaß,
stieß wie ein Habicht da hernieder,
kaum achtend auf ihr glatt Gefieder,
um mit dem Schnabel hart zu zielen.

Wild hackte sie auf ihm herum,
saß kämpfend dort auf seinem Rücken.
Jedoch dies Ding nur surrte dumm,
war weiterhin auf Todes-Reise,
die Gräser stürzten massenweise.
Ihr Angriff schien so nicht zu glücken.

Doch Klara gab so schnell nicht auf,
packt‘ mit dem Schnabel kleine Kiesel,
die warf sie in des Monsters Lauf.
Schon bald begann das Ding zu mucken,
stand schließlich still nach letztem Zucken,
denn schnell war Klara, wie ein Wiesel.

Wer immer sich auch will erfrechen,
bedenke wohl: Des Schwachen Mut
kann doch verhindern Mähen, Dreschen,
denn er kämpft für sein höchstes Gut!

© Ingrid Herta Drewing,2016

Frühlingsanfang

Des Südwinds linde Lüfte gleiten
zu uns ins Tal, dem es gefällt,
zu lösen sich aus Winters Zeiten,
begrüßend Frühlings grüne Welt.

Und über Krokus-Blüten-Feldern
schwingt jetzt das Licht, das warm und mild
die Bäume hat in Gärten, Wäldern
gerufen in sein helles Bild.

Wie neu erwacht aus tiefen Träumen
singt hier der Vögel muntre Schar.
Im zarten Grün der Birkenbäume
der Strahlen Flüstern, sonnenklar!

© Ingrid Herta Drewing,2016