Wunsch

Ich mag so gern an kleine Wunder glauben,
der Morgenröte Lächeln, ihr Geschenk,
und dass trotz Dunkel Sterne Glanz erlauben,
damit nicht Klage nur die Lieder lenk‘.

Ich möchte wohl um diese Hoffnung wissen,
die auch im Nebel ahnt das helle Licht,
wenn man der Sonne warmen Schein muss missen,
nach vorne blicken voller Zuversicht.

So will ich froh von Liebe, Güte singen,
auch wenn sich Argwohn hier noch findet ein,
regt sich in vielen Dingen doch dies‘ Klingen,
der Sehnsucht Traum von Freude, Glücklich-Sein.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,

Wandel

Möge doch bei jedem Wandeln
fest noch sein ein Fundament,
dass der Menschen neues Handeln
dient dem Leben in der Welt.

Möge Hoffen, Glauben, Lieben
uns noch immer Weisung sein,
dass wir uns in Tugend üben,
freudig auch im Gütig-Sein.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Weihnachten feiern

Wir halten fest an unsren Ritualen
und Feiertagen, die das Jahr erhöhen,
Das lichte Bild, das sich ins Grau darf malen,
hilft uns den Alltag gut zu überstehen.

Verwurzelt tief die Feste, unser Glaube
gibt Kraft uns.Im Vertrau’n auf Gottes Güte
wird mancher Falke uns zur zahmen Taube,
verdorrte Zweige tragen wieder Blüte.

Der Weihnachtsbotschaft Friede, neu geboren
in jenem Kind, das in der Krippe liegt,
aus Gottes Geist in Liebe ward erkoren
der Heiland, der das Dunkel hier besiegt.

Und Weihnachtsglocken, die heut’ hell erklingen,
an Ostern auch zum Resurrexit schwingen.

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing

Lichtgeschenk

Nun nach der Wintersonnenwende
wächst mit dem Tagen hier das Licht.
Zwar neigt das Jahr sich auch zum Ende,
doch dass der Glaube Frieden spende,
uns Weihnachtsfreude schön verspricht.

An Heiligabend strahlen Kerzen,
des Lichterbaumes warmer Glanz,
und Kinderaugen, frohe Herzen,
Familienglück, ein fröhlich Scherzen,
und manche lockt es gar zum Tanz.

Wir mögen dieses Ritual,
das uns von Kindheit an vertraut.
gemeinsam hier beim Festtagsmahl
vergisst man gern, was alltags schal,
wenn man auf seine Lieben schaut.

Die Liebe, die in Christi Worten
wahrhaftig, göttlich uns erscheint,
schenkt vielen Menschen allerorten
Gewissheit, dass des Himmels Pforten
geöffnet sind, uns Liebe eint.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Adventshoffen

Ein Zauber hält mich zart umfangen.
Der Kindheit Lächeln liegt darin;
zur Krippe bin ich heut’ gegangen
und fühlt’ dies selige Verlangen,
dem ich doch schon entwachsen bin.

Der Friede, Freude und das Glück
aus jenen unbeschwerten Tagen,
sie rufen leuchtend mir zurück,
was fern dem grauen Alltagsblick,
der Weihnachtsbotschaft wahres Sagen.

Es klingen alte, traute Lieder.
Ihr froher Klang füllt meine Welt,
und Freude, die uns immer wieder
die Hoffnung schenkt, sie strahlt hernieder.
Der Liebe Stern die Nacht erhellt.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Weihnachtsmarkt

Nun schwindet endlich der Nebel! Die Lüfte,
sonnendurchwirkt, hell erstrahlen in Blau.
Hier auf dem Weihnachtsmarkt locken uns Düfte,
Tannenbaum, Krippe und Sternlilien-Schau.

Ein Karussell, sehr nostalgisch, dreht Kreise.
Pferdchen und Kutsche bewegen sich mit.
Die Kinder wagen begeistert die Reise,
und Glocken-Klänge begleiten den Ritt.

Erwachsene gerne auch hier verweilen,
bewundern Kunsthandwerks Waren am Stand.
Zur Weihnacht will schenkend man Freude teilen,
ist froh, wenn sich da das Passende fand.

Besucher sich treffen zum munteren Plausch,
an Glühweinbuden die Menschentrauben.
Der gewürzte Wein wärmt, erzeugt keinen Rausch;
da darf sich jeder sein Tässchen erlauben.

Rostrot dort am Markt sich der Dom hoch erhebt,
ein Raum zu besinnlicher Stunde,
lädt ein zur Adventszeit; der Glaube, er lebt,
schenkt Freude und Frieden im Bunde.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Marktkirche

Weihnachtstraum

Da war es wieder, dieses Klingen,
als hielten gute Mächte Wacht.
Ich träumte, hörte Engel singen,
sie nahten da auf sanften Schwingen
zur Krippe in der heil’gen Nacht.

So wundersame alte Lieder
umschmeichelten mein müdes Ohr,
und meine Augen sahen wieder
den hellen Schein, er strahlte nieder
auf das, was dunkel sich verlor.

Ein Leuchten war’s und hehres Glänzen,
das hier den kargen Raum erfüllt‘.
Dies Licht lud ein zu Jubel, Tänzen,
als wolle freudig es ergänzen,
was sich sonst traurig noch verhüllt.

Ein seltsam Wunder durft‘ ich schauen,
auf dass auch ich, ein irdisch‘ Kind,
bestrebt‘ auf Klares stets zu bauen,
nun neu erwacht im Gottvertrauen,
hier meinen Weg zur Wahrheit find‘.

© Foto u. Text:Ingrid Herta Drewing,4.01.19

Gebet zum Jahreswechsel

Herr, führe uns auf deinen Pfaden,
zeig uns den Weg zu deinem Licht,
nimm unsre Schuld in deiner Gnade
und schenk uns Mut und Zuversicht!

Lass deine Kinder hier nicht wanken
in schwachem Sinn und Übermut,
erleuchte Herz uns und Gedanken,
bewege, wo die Kraft uns ruht!

Gib, dass wir menschlich sind, in Güte
dem Nächsten helfen mit Geduld,
Geschöpfe schützen, jede Blüte
sei uns ein Zeichen deiner Huld!

Damit wir diese schöne Erde,
die du uns liebend anvertraut,
auch pflegen und bewahren werden
in deinem Licht, das wir erschaut.

© Foto u. Gebet: Ingrid Herta Drewing

Heiligabend

Wie jubelt ’s zur Weihnacht!
Wie hell singt der Chor!
Wie sprudelt im Schalle
die Freude hervor!

Das Singen erfüllt
meine Seele mit Macht,
die liebend erbebt.

Der Glaube, er lebt,
im Lichte enthüllt.
Es ist Heilige Nacht.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Marktkirche, Krippe v. Wolf Spemann

Lächelnder Engel

So viele Jahre blickst du schon hernieder;
du siehst und sahst viel Menschen kommen, gehen.
Es tönten böse, doch auch gute Lieder,
mal Kampfgetöse und dann Frieden wieder.
Doch du bliebst lächelnd am Portal dort stehen.

Der Steinmetz, der dich damals durft‘ gestalten,
er war gewiss ein Mensch mit frohem Sinn.
So schuf er nicht nur kunstvoll Kleides Falten
und Flügel für dein himmlisches Verhalten,
er stellte dich lebendig, lächelnd hin.

Als Engel freundlich, scheinst du zu verstehen,
was Menschen seit Jahrhunderten bewegt,
wenn sie sich irren, falsche Wege gehen,
in Not und Angst dann hier um Hilfe flehen
und hoffen, dass sie Gott trotz Schuld noch hegt.

© Foto* u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018

*Engel am Westportal der Kathedrale von Reims, 1963 fotografiert