Maimorgen

Morgenröte in Wiesbaden,02.08.17,o

Noch grüßt ein blasser Mond; doch dort im Osten
erblüht des jungen Tages Morgenröte.
Die frühen Vögel sind schon auf dem Posten
und singen hell ihr Lied zu Frühlings Flöte.

Noch scheint die Stadt in Träumen zu verweilen,
pausiert ein wenig, feiert Wochenende,
bevor man mag zum Markte hinzueilen,
fürs Sonntagsmahl zu kaufen dort behände.

Ich lieb‘ die Ruhe, dieses Innehalten,
bevor sich alles umtriebig bewegt,
um lautstark hier das Tagwerk zu gestalten.
Beschaulich fühl‘ ich Leben, das uns hegt.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Erneuerung

Version 3

Es schenkt der Mai den Bäumen
dies‘ helle, zarte Grün,
die Zweige aufzuzäumen,
die nun aus Knospenträumen
erwacht in Frühlings Blüh’n.

Und dort in ihren Kronen
wiegt Wind so manches Nest,
wo muntre Sänger wohnen
und singen, froh belohnen
des jungen Lebens Fest.

Auch mich erfasst ein Freuen
und nimmt mich zärtlich ein.
Was mich ließ zagen, scheuen,
verblasst, ich wag‘ den neuen
beherzten Schritt ins Sein.

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Sommerlich

Der Sonne Spiel glänzt zart schon früh am Morgen,
und Mauersegler schweben hoch im Blau.
Es scheint, als schliefen alle trüben Sorgen.
Noch mag die Nacht dem Tag die Kühle borgen,
bevor ein heißes Gleißen wird zur Schau.

Vorbei scheint wohl des Frühlings Blütenmilde.
Es tanzt der Mai im hellen Sommerkleid.
Das pralle Leben lockt hier im Gefilde
und Klatschmohn leuchtet rot im Wiesenbilde,
ein lodernd Feuer vor Johanniszeit.

Nun schätzt du auch der grünen Bäume Schatten,
die Bank im Park, sie lädt zur Ruhe ein.
Ein Innehalten mag Natur gestatten;
die Mittagspause gönnt dir dies Ermatten
und stärkt dich, wieder auf dem Damm zu sein.

© Ingrid Herta Drewing,2017

Frühling in Wiesbaden

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Ich mag die Tage, wenn in klarem Blau
am Himmel Wolken weiß wie Watte schweben,
der Frühling lässt ergrünen Tal und Au
und frische Lüfte, auch im Südwind lau,
die Blüten streifen, uns mit Duft beleben.

Ich freue mich, wenn früh schon Vögel singen,
ihr frohes Lied von allen Dächern schallt,
der Sonne Strahlen in die Gassen dringen,
die kleine Stadt erwacht, sich einzubringen
und sich geschäftig‘ Leben regt schon bald.

Ich lieb‘ das leichte Leben hier im Maien,
wenn unsre Stadt in Festspielstimmung glänzt,
sich aus dem Alltagskleid weiß zu befreien,
Musik aus aller Welt darf Ruhm verleihen,
im Opernhaus die Werke schön kredenzt.

Obwohl zu jeder Jahreszeit so traut,
trägt jetzt die Stadt dies Lächeln im Gesicht,
wenn sie im Lenz ergrünend, blühend schaut
auf das, was Historismus schön erbaut,
sich ins moderne Leben, Bild einflicht.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Am Warmen Damm

Mai-Versprechen

Nilgänse im Nerotal_o

Von goldnem Sonnenlicht umflossen
dies’ Grünen in den Büschen, Bäumen!
Das Leben wächst, erklimmt die Sprossen
zu immer neuen Zauberträumen.

So mag ein Erdentag beginnen,
beschirmt von Himmels hellem Blau,
und ich erleb’ mit allen Sinnen
des Maien prächt’ge Blütenschau.

Lass mich von Licht und Duft betören,
der Frühlingsvögel süßem Lied.
Das Leben darf auch dir gehören,
so flüstert ’s zärtlich ins Gemüt.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Nerotal

Sonniger Maitag

Version 2

Mir ist so wolkig leicht der Sinn,
denn heut‘ die Sonne strahlt
und blau den Himmel blättert hin;
das Leben schenkt neu Lust,Gewinn.
Ein Tag, den Lenz gemalt!

Da möchte ich in Lüften schwingen,
mit Schmetterlingen flirren,
und fröhlich mit den Vögeln singen,
die schon am Morgen Freude bringen
und hell im Lichte schwirren.

So schön zeigt sich heut hier die Welt
in blühendem Entfalten,
ich will ins Freie, nichts mich hält
im Haus,weil es mir nun gefällt,
den Garten zu gestalten.

© Ingrid Herta Drewing,2017

Schmetterlinge im Garten

Ein Rausch von Blüten,friedlich schweben
im farbenfrohen Flügelkleid
die Schmetterlinge, deren Strebenn
erwacht hier in des Maien Zeit.

Kohlweißlinge, Zitronenfalter,
ein Kleiner Fuchs in seiner Pracht;
die Kelche, sanfte Nektarhalter
der Blüten, locken sie nun sacht.

Von Blum zu Blume sie hier tanzen,
so zart und leicht im Sonnenlicht.
Jetzt, da der Frühling mit den Pflanzen
ergrünend neu von Leben spricht.

© Ingrid Herta Drewing,2017

Erster Mai

Taschentuchbaum_2712070947220217533_oDer Mai gibt heut‘ ein kühl Debut,
gereicht ihm kaum zu Ehren.
Denn wirklich zeigt er wenig Müh,
das Wetter hier zu klären.

Genau wie der April es hielt,
trägt er das Wolkengraue,
anstatt nun sonnig und verspielt
zu kleiden sich ins Blaue.

Jedoch der Bäume lindes Grün,
der Vögel helles Singen,
hält doch bereit ein Lob für ihn
und mag uns Hoffnung bringen.

Bald wird, wo jetzt noch kalt die Welt,
die Sonne strahlend glänzen
und, wenn auch Frühlingsregen fällt,
die Wärme hier ergänzen.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Nerotal,Taschentuchbaum

Mai

Version 3

Der Mai zeigt sich als kecker Wicht,
sprüht frech mit frischem Regen;
die Bäume duscht er im Gesicht,
zupft Blüten ab verwegen.

Doch hat er prächtig über Nacht
als Gärtner großer Güte
den grünen Glanz hervorgebracht
aus seiner Wundertüte.

Die Erde blütenreich geschmückt,
den Brautstrauß lieb gebunden.
Das Vogelvolk im Nestbauglück
hat singend sich gefunden.

Wir Menschen fühlen, leicht und frei,
auch uns lacht jetzt das Leben;
trotz Krise, Sorgeneinerlei
woll’n wir nur vorwärts streben.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Nerotal

Schneegestöber in Bayern

Es tanzt der Schnee vor meinem Fenster.
Die Flocken tummeln sich im Wind,
jetzt, da des Winters Frostgespenster
doch rau zurück gekommen sind.

Was mir zur Weihnacht Freude brächte,
erscheint mir nun als kalter Hohn.
Ich sehne mich nach milden Nächten
und Frühlingsduft, der Blüten Lohn.

Ich hoff‘, wir müssen nicht lang warten!
Schon in drei Tagen wird es Mai;
dann wird erneut der Frühling starten,
und Winters Spuk ist bald vorbei!

© Ingrid Herta Drewing