Frühjahrsmorgen

Hell schlägt an diesem milden Wintermorgen
der Tag die klaren, blauen Augen auf,
und alles, was zur Nacht war tief verborgen,
erwacht im Lichte mit der Sonne Lauf.

Von Lenz spricht hier die Zaubernuss, erblüht,
auch der Magnolien Knospen kräftig schwellen.
Im kleinen See ein Schwanenpaar still zieht,
und eisfrei rauscht der Bach in seinen Schnellen.

Dort hoch vom Baum erklingen Frühlings Weisen;
es übt die Amsel schon die Melodie,
und Schneeglöckchen im Winde schwingen leise,
Weißzartes blüht in grüner Harmonie.

Da magst auch du dich wohl einstimmen lassen
auf Neubeginn, in Hoffnung Mut nun fassen.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Weihnachtszauber

Dezembermilde,
zweiter Weihnachtsfeiertag
in Frühlingsstimmung

© Ingrid Herta Drewing,2015

Sommernacht

Hell thront der goldne Sommermond
in dunkelblauem Bilde,
lockt zum Spazieren, es belohnt
die Nacht mit Lüften milde.

Nun mag man, weil die Hitze fern,
noch unbeschwert flanieren.
Der Sterne Funkeln darf da gern
romantisch animieren.

Im Park die Düfte des Jasmin,
der Linden-Blütenbäume
und Klänge sanfter Melodien
beflügeln Sommerträume.

Da findet sich manch‘ traulich‘ Paar,
einander lieb ergeben,
erfährt erneut,welch‘ wunderbar
Geschenk ist dieses Leben.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Frühsommer-Abend

Frühsommer spielt schon vor den Türen,
der Sehnsucht nach der Sonne stillt,
vermag mit Düften zu verführen
und lässt uns abends noch flanieren
in lauen Lüften, Wonne mild.

Am Himmel Mauersegler schweben;
ein lieb gewohntes, schönes Bild,
wie sie sich leicht im Licht verweben,
als sei für sie dies‘ irdisch‘ Leben
vom Glanz der Ewigkeit erfüllt.

Allmählich mag der Tag nun gleiten
ins dunkle Blau der klaren Nacht,
den Sternenmantel licht ausbreiten,
auf dem die sanften Träume schreiten,
die hier der Silber- Mond bewacht.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Frühlings Erwachen

Kühn kehrt der Frühling ein ins Tal
und lässt den Himmel blauen,
den letzten Schneerest tauen.
Nun kann der Sonne warmer Strahl
wachküssen Gärten, Auen.

Es regt sich hier und keimt und blüht.
Da tummeln sich Schneeglöckchen
in ihren weißen Röckchen.
Mild weht ein sanfter Wind aus Süd,
vorbei Frau Holles Flöckchen!

Der Bach strömt gluckernd leicht dahin,
eilt munter über Schwellen.
Des Flüsschens Wasser schnellen,
als rufe sie ein tiefer Sinn
zu ihren Sammelstellen.

Auch in den Wipfeln alter Bäume
klingt hell des Frühlings Freudenlied.
Vorbei ist Winters Macht! Die Räume
ergreift die Lebenslust; und Träume
erfüllen zart auch mein Gemüt.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Frühlingsklang

Blauhimmel, goldner Sonne Schein
erweitern nun die Räume.
Du magst nun nichts versäumen,
stimmst dich auf den Spaziergang ein
und darfst vom Frühling träumen.

Die Amsel singt ihr Lied schon lind,
Frühblüher sich einstellen,
der Bäume Knospen schwellen.
Vom Eis befreit die Bäche sind
und stürzen in die Schnellen.

Da wird auch dir so leicht der Sinn,
du möchtest freudig singen,
in Höhen dich aufschwingen.
Und lächelnd fühlst du den Beginn
des Frühlings, hörst sein Klingen.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Frühlingsahnen

Ein Hauch von Frühling liegt heut in der Luft.
Mir ist, als rüst’ zum Aufbruch sich die Zeit.
Zwar fehlt noch lieblichzarter Blüten Duft;
jedoch ich spüre, Lenz hält sich bereit.

Im Park und in den Gärten nun schon neigen
Schneeglöckchen sanft ihr weißes Blühgesicht
klar aus dem Grün. Ein wahrer Blumenreigen
wächst aus den Winterwiesen hin zum Licht.

Und hoch im Weiden-Wipfel dort am See
singt eine Amsel hell ihr schönes Lied.
Ein süßes Sehnen streift der Seele Weh,
schwingt zärtlich, leise sich in mein Gemüt.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Spätsommerabend auf der Rue

Ein milder,warmer Abend, Südens Flair,
lässt zahlreich Menschen freudig hier flanieren.
Es ist, als habe plötzlich irgendwer
die Luft verzaubert, ließe sie vibrieren.

Wie sie auf sanfte Weise uns umschmeichelt,
als wolle sie den Abschied überspielen,
uns zärtlich, seidigweich die Wange streichelt,
obwohl wir Herbstes Nähe doch schon fühlen.

Fast kitschig schön erstrahlt noch als Kulisse
am Horizont ein feurig‘ Abendrot.
Die Sonne schenkt errötend Abschiedsküsse,
ein Rosenlied, das lieblich hier verloht.

Und heimelig auf des Spaziergangs Runde
erscheint mir diese lichte Abendstunde.

© Ingrid Herta Drewing,2013

Sommers Abschied

Geruhsam gibt sich dieser Sonntagmorgen;
der Himmel müde,Wolken grau verhangen.
Die Luft vermag noch Milde sich zu borgen;
der späte Sommer stillt hier dies‘ Verlangen.

Die Büsche, Bäume, die der Regen netzte,
genesen von zu langer Trockenheit;
wo kürzlich Sommersonne Zeichen setzte,
erstrahlt jetzt Laub erfrischt im grünen Kleid.

Es gönnt der Sommer sich die sanfte Ruhe,
entrückt von Trubel, Hitze, Lichtgesang,
denkt schon an Abschied, seine Reiseschuhe
sind blank geputzt; es währt wohl nicht mehr lang.

Dann wird er mit den Vögeln südwärts ziehen
und Herbstes Farbenfeuer hier erglühen.

© Ingrid Herta Drewing,2013

November-Überraschung

November ist und dennoch blühen Rosen,
verströmen ihren blumig zarten Duft.
Die Sonne strahlt, des milden Windes Kosen
erfüllt fast frühlingshaft des Herbstes Luft.

Dazu der Bäume goldne Farbenpracht,
ein Leuchten, das zum blauen Himmel passt.
Kein Sturm, der tobt, nur langsam mit Bedacht
schwebt hier und da ein Blatt, gelöst vom Ast.

Als wolle es uns trösten und versöhnen,
zeigt sich zum Abschied gütig noch das Jahr;
konnt’ uns des Sommers Wetter nass verhöhnen,
so macht der Herbst jetzt jene Träume wahr.

Und schenkt uns diese warmen, milden Tage,
bevor der Winter naht mit Kälteplagen.

© Ingrid Herta Drewing