Pfingstgedanken

Nicht Mauer sein, nicht Wall, der alles trennt,
die Tür sein, die in Freiheit, Weite führt,
die Brücke, die verbindet, was getrennt,
ein Mensch sein, den die Nächstenliebe rührt.

Nicht Feuer sein, im Wahn die Welt zerstörend;
doch Frühlingsregen, der die Erde netzt,
sie hegend, auf des Lebens Stimme hörend,
der Sonne gleich, die sie ins Blühen setzt.

Mit wachen Augen durch das Leben gehen
und Fehler nicht nur bei den Andern sehen,
von Eitelkeit geblendet und gehemmt.

Sich nicht im Starrsinn dumpf ums Ego drehen,
versuchen, andre Menschen zu verstehen,
erscheinen sie zunächst auch noch so fremd.

© Ingrid Herta Drewing

Sterntaler-Märchen

Das letzte Hemd
gegeben
und doch
im Dunkel
noch
im Kleid
der Barmherzigkeit
aufgefangen
das leuchtende
Glück
himmlischer
Sterne.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Erster April

„Oh ja, ich wünschte mir“,
so sagt’s mein müdes Herz,
„dass Kriege,Hass und Tod,
dass Elend, Leid und Not,
wie alles Unrecht hier,
wär‘ nur ein schlechter Scherz!

Kein Hungertod, der fällt
die Menschen vor der Zeit!
Denn Hände gütig geben,
im Lichte weben Leben.
Es siege Menschlichkeit!“

© Ingrid Herta Drewing,2016

Beim Anblick der Seifenblasen

Gebilde aus schillernden Illusionen
stieben und platzen wie Blasen im Wind.
Wir Menschen,vereinnahmt von Sensationen,
Verirrte auf Pfaden des Lebens oft sind.

Den Blick gilt’s zu schärfen, um zu erkennen,
ob dich dein Weg auch zum Ziel hier nun führt.
Nichts sollte dich von Verantwortung trennen,
sei hilfsbereit, gütig und menschlich berührt!

Vielleicht wird dein Hoffen, das in sich einte
Sehnen nach Liebe und Frieden der Welt,
dann fern der Tränen, nächtens geweinte,
am Tage im Licht der Wahrheit erhellt.

© Ingrid Herta Drewing

Es lebe die Illusion

Mir war, als würde ich in Träumen wandern,
in einer lichten Welt, die Frieden kennt,
wo keiner neidet, hasst das Glück des andern,
und Freundlichkeit der Taten Amen nennt.

Erwacht erkannte ich die Illusionen,
es fiel die Wirklichkeit da laut ins Schloss,
und düster warfen Krieg und Mörderdrohnen
das Elend in das Land, den Tod im Tross.

Und dennoch will ich mir den Traum bewahren,
die Güte der geschwisterlichen Welt,
wo man dem Nächsten hilft, der strauchelt, fällt,
und die Natur auch hegt in allen Jahren.

Denn nur, wenn wir das Gute sinnen, denken,
wird unser Weg uns in die wahre Richtung lenken.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Wunsch

Wir, die wir doch von Liebe wissen,
sind oft in unsrem Handeln nur
schwer Hörende, die trotz Gewissen
sich betten auf des Hochmuts Kissen,
faul folgen einer falschen Spur.

Wir könnten in der Welt gestalten
Friedens Oasen, Paradiese,
anstatt chaotisches Verhalten,
Ruin im Wahne hoch zu halten,
gleich Kerkermeistern im Verliese.

Im Einklang mit Natur hier leben,
nicht kreisen nur um Ich und Habe
und gierig, stur nach Beute streben,
sondern sich sinnvoll zu verweben,
bewahrend Schöpfers schöne Gabe!

© Ingrid Herta Drewing,2015

Fernstenliebe

Du sagst, die Welt halte den Atem an,
meinst, dass sie nicht in Mitleid nur verweile,
sondern auch tue, was sie geben kann?

Jedoch der Katastrophen Folge, Eile,
die Sensationen machen Fühlen stumpf.
Der Mensch gewöhnt sich an den Schlag der Zeile.

Wie bald erinnert er sich nur noch dumpf,
dass in der Ferne irgendwer gelitten,
weil irgendetwas furchtbar spielte Trumpf.

Aktiv wird wohl der Mensch erst, wenn inmitten
der eignen kleinen Welt die Not sich zeigt.
Ansonsten, weiß er kühl und klar zu splitten.

Ja, Welt hält kurz den Atem an, dann schweigt
der Altruismus, hält die Tat zurück.
Durch täglich neue Schreckensnachricht neigt
man fast dazu, zu wähnen ein Geschick.

© Ingrid Herta Drewing,

Richtschnur

Ja, es lässt uns das Leid
sorgend auf Erden wohnen,
auch wenn Tage voll Freud
uns oft lächelnd belohnen.

Niemals sind wir vor Ort
sicher in diesem Leben.
Auch das göttliche Wort
kann uns da nicht entheben.

Dennoch verleiht es Mut,
hilft uns aufrecht zu gehen.
Zeigt uns die Liebe gut,
lehrt uns, menschlich zu sehen.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Helfen

Ach, dieses Wörterverwursten,
Pfeifen im Keller, im Wald,
keinem, der jäh am Verdursten,
gab das je Hoffnung und Halt.

Das Traumgesäusel am Tage,
Honiggeschmiere am Mund,
mindert nicht Leid, noch Klage
tut nur Befindlichkeit kund.

Jenen, die mit Kopf und Händen
helfen hier, sich bringen ein,
gilt es, sich nun zuzuwenden,
brechen gemeinsam den Stein.

Nicht nur das Wort, sondern Taten
mögen wohl bessern die Welt.
Helfen, begleitend das Raten,
vieles zum Guten bestellt.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Fernstenliebe

Du sagst, die Welt halte den Atem an,
meinst, dass sie nicht in Mitleid nur verweile,
sondern auch tue, was sie geben kann?

Jedoch der Katastrophen Folge, Eile,
die Sensationen machen Fühlen stumpf.
Der Mensch gewöhnt sich an den Schlag der Zeile.

Wie bald erinnert er sich nur noch dumpf,
dass in der Ferne irgendwer gelitten,
weil irgendetwas furchtbar spielte Trumpf.

Aktiv wird wohl der Mensch erst, wenn inmitten
der eignen kleinen Welt die Not sich zeigt.
Ansonsten, weiß er kühl und klar zu splitten.

Ja, Welt hält kurz den Atem an, dann schweigt
der Altruismus, hält die Tat zurück.
Durch täglich neue Schreckensnachricht neigt
man fast dazu, zu wähnen ein Geschick.

© Ingrid Herta Drewing, 2014