Winterlandschaft

Wiesbaden, Nerotal,10.01.2017DSCN8198
Des Morgens winterblasse Sonne
schlägt müde ihre Augen auf.
Ihr Licht, im Wolkendunst zerronnen,
bestimmt nur matt des Tages Lauf.

Es ist so still das Land, die Weite,
sie dehnt sich aus, es liegt der Schnee,
ein weißes Tuch, sanft ausgebreitet,
verwischt die Grenzen,Land und See.

Und auf der Eiche thront ein Rabe,
im schwarzen Frack ein Farbkontrast,
sitzt schweigend dort, als ob er habe
sich längst befreit von aller Last.

© Foto und Text / Ingrid Herta Drewing,2017

Wintermorgen

Der Morgen zeigt ein klar Gesicht,
die Nebel sind verschwunden.
Der Himmel blau, im Sonnenlicht
versöhnlich nun der Winter spricht,
vorbei die grauen Stunden!

Da strahlt es hell, das weiße Feld,
die Landschaft prangt im Glanze.
So traulich schön liegt still die Welt.
Nur ab und zu Schnee rieselnd fällt
von Bäumen; Vögel tanzen.

© Ingrid Herta Drewing

Flügge

Kleiner Vogel, lupfst die Schwingen,
fliegst hinaus, dein Leben
will sich neu verweben,
wirst nun in der Ferne singen.

Gottes Segen dich begleite,
dass in sichrer Hut
ganz viel Glück dir gut
deinen neuen Weg bereite!

Und von hellen, grünen Zweigen
wirst du dich erheben,
froh in Lüften schweben,
dank der Tatkraft, die dir eigen.

Ich werd‘ weilen, auf dich warten,
bis du kehrst zurück.
Wenn ich dich erblick‘,
werden Rosen blüh’n im Garten.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Klarheit

Hier endlich auf des Berges Gipfel,
den Wolken und dem Himmel nah!
Hoch über Wäldern, Bäumewipfeln
schenkt dir das Glück auch einen Zipfel;
befreit zu sein, scheinst du nun da.

Denn schließlich ist es dir gelungen,
was vormals fast unmöglich schien,
den Aufstieg hast du jetzt bezwungen,
gelüftet deine schwachen Lungen
und Ängsten konntest du entflieh’n.

Nun siehst du vor dir jene Weite,
die Größe, Schönheit dieser Welt.
Dein Blick darf in die Ferne gleiten,
du lässt dich ganz vom Leben leiten
und weißt, was wirklich dir gefällt.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Skispringen

Eng stehen sie und schwenken ihre Fahnen,
die Fans von Wintersport und Schanzensprung.
So manchen Sieger will man schon erahnen,
jedoch die Windrichtung kehrt sich oft um.

Die Skispringer, sie liegen in den Lüften
und schweben sanft zu Tal in hohem Bogen,
den Körper langgestreckt und Ski bezogen,
bis sie dann landen, ohne abzudriften.

Ich schaue, staune über ihren Mut,
wie sie so leicht rasant nach unten gleiten,
und hoffe, dass ihr Absprung glückt auch gut,
damit sie richtig ihren Flug einleiten.

© Ingrid Herta Drewing, 2014

Wintermorgen in der Adventszeit

In klarem, hellem Morgenlicht
erstrahlt ein Wintertag.
Schneeweiß erglänzt das Angesicht
der Landschaft, wie ich ’s mag.

Und Stille sanft die Weite füllt,
wo hie und da ein Baum,
ins Raureif-Glitzerkleid gehüllt,
gewährt den Raben Raum.

Die dort, hoch in der Bäume Kronen,
bewachen stumm ihr Reich,
wie Nornen über allem thronen,
ein Schicksalslied zugleich.

Da werden Kindheitsmärchen wach,
denk‘ an „ Die sieben Raben“,
ihr Schwesterlein, das sie bedacht
erlöst‘ durch Liebesgaben.

Ja, mehr als Sonne wärmt die Liebe,
verheißt den alten Menschheitstraum,
dem Christkind folgend, Frieden üben,
sich schenkend unterm Weihnachtsbaum.

© Ingrid Herta Drewing

Aufklaren

Und klar im hellen Morgenlicht
erstrahlt hier neu die Welt.
Der Nebel wich, der gestern dicht
verweigerte dir Weite, Sicht.
Die Landschaft unverstellt!

Du fühlst dich frei; mit Herz und Sinn
genießt du froh in Wald und Flur,
was dir dort reicht das Leben hin,
des kleinen Glückes Neugewinn,
der Schöpfung herrliche Natur.

Dir ist, als trüge hier ein Klingen
ein lieblich‘ Lied tief in dein Ohr,
und Farben, die im Lichte schwingen,
dir leuchtend nun von Freude singen,
ein Augenschmaus und Jubelchor!

© Ingrid Herta Drewing,2013

Winterlandschaft

Des Morgens winterblasse Sonne
schlägt müde ihre Augen auf.
Ihr Licht, im Wolkendunst zerronnen,
bestimmt nur matt des Tages Lauf.

Es liegt so still das Land, die Weite,
sie dehnt sich aus, es hat der Schnee
sein weißes Tuch sanft ausgebreitet,
verwischt die Grenzen,Land und See.

Und auf der Eiche thront ein Rabe,
im schwarzen Frack ein Farbkontrast,
sitzt stoisch dort, als ob er habe
sich längst befreit von aller Last.

© Ingrid Herta Drewing

Traumzeit II

Komm,Stille, du Musik der Nacht,
mit deinen sanften Träumen,
auf dass ich, was tags nicht bedacht,
verloren in der Nebel Wacht,
nun nimmer mag versäumen!

Schenk mir die Farben, die im Licht
der Phantasie erblühen,
die Feuer, deren Flammen nicht,
erstickt von Alltags müder Pflicht,
im Aschengrau verglühen!

Gib Kraft mir, Worte, Poesie
und hülle mich in Klänge,
damit des Lebens Harmonie,
der hellen Lieder Melodie
mich führen aus der Enge!

© Ingrid Herta Drewing

Frühlingsklang

Wie anders sind Geräusche nun zu hören.
Der Frühlingsklang, er dringt ins Haus wohl ein.
Es fehlen mir die Worte, zu erklären,
was ihn so schön verändert hier lässt sein.

Der Vögel Singen und auch andre Klänge;
es ist, als hab’ geweitet sich die Welt
und sich befreit aus einem Raum der Zwänge,
da alles klar erklingt, so leicht, erhellt.

Motorgeräusche einer Brandung gleichen,
als sei dort draußen nah‘ ein großes Meer,
und Stimmen, schwebend sanft am Tag erreichen,
durchs offne Fenster schwingend, mein Gehör.

Und zwischendurch ertönt ein Kinderlachen,
verkündet fröhlich, Frühlings neu’ Erwachen.

Ingrid Herta Drewing