Silvesterwunsch

Wie sich das Herbstblatt löst vom Baume,
so fällt das Jahr in seine Zeit,
die wir in unsrem Erdentraume
erfasst als Los im Sonnenraume
und sind zum Neubeginn bereit.

Ein neues Jahr weckt neues Hoffen,
Erwartung,dass es gut verlauf‘,
dass sich Probleme lösen auf,
die schmerzvoll uns zuvor betroffen;
Silvesterwünsche gibt ’s zuhauf.

Und vieles, was wir selbst gestalten,
soll besser werden, sagt man sich
und macht deshalb nun reinen Tisch.
Doch vor Unwägbarem, Gewalten,
davor schütz’ Gott auch dich und mich!

© Ingrid Herta Drewing

Herbst-Gedanken am See

Den goldenen Herbst-Bäumen gleich
trägst du die farbigen Träume,
gefangen im Nebelreich,
im fahlen Morgen,noch bleich,
als Sonnenlied in die Räume.

So treu wie als Paar die Schwäne,
vereint in des Lebens Zeiten,
sei Freiheit Friedens Domäne,
und Recht begleite die Pläne,
die uns auf Erden leiten!

Es achte Einer den Andern,
und sei auch zu helfen bereit,
anstatt im Hass zu salbandern,
im Ego-Trip nur zu wandern,
verfangen in Ängsten und Neid!

© Ingrid Herta Drewing,2015

Beim Anblick der Seifenblasen

Gebilde aus schillernden Illusionen
stieben und platzen wie Blasen im Wind.
Wir Menschen,vereinnahmt von Sensationen,
Verirrte auf Pfaden des Lebens oft sind.

Den Blick gilt’s zu schärfen, um zu erkennen,
ob dich dein Weg auch zum Ziel hier nun führt.
Nichts sollte dich von Verantwortung trennen,
sei hilfsbereit, gütig und menschlich berührt!

Vielleicht wird dein Hoffen, das in sich einte
Sehnen nach Liebe und Frieden der Welt,
dann fern der Tränen, nächtens geweinte,
am Tage im Licht der Wahrheit erhellt.

© Ingrid Herta Drewing

Abend im August

Der Abend senkt nun blinzelnd seine Lider,
von ferne nur noch Fluggeräusche grummeln
und wo sich sonst Insekten summend tummeln,
dort schließen sich die Blüten sorgsam wieder.

Die Sonne, fast im Wolkenbett versunken,
zum Abschied rötet sie den Himmel nun.
Es geht der Tag jetzt, der so sonnentrunken
sich vormals zeigte, um sanft auszuruh’n.

Bald naht die Nacht auf ihren dunklen Schwingen,
lässt nur dem Silbermond die lichte Bahn.
Er darf im Chor der Sterne Solo singen,
und Schnuppen fallen leuchtend, Wünsche-Wahn.

Und mag sich heute Nacht auch mancher Wunsch erfüllen,
des Menschen Sehnsuchtsträume sind wohl nicht zu stillen.

© Ingrid Herta Drewing

August

Heiß will sich nun August
ins Sommerherz hier schreiben,
dem Leben flüstern: Bleiben!
Der Pflanzen heller Blust,
des grünen Werdens Lust
darf Träume übertreiben.

Perseiden, Wünsche-Zeit,
Laurentius-Tränen fallen,
manch Mündchen von Korallen
seufzt da im Liebesleid.
Nicht viele sind gefeit
vor Wahn und Wohlgefallen.

Hochsommer-Freuden; Heu
liegt duftend auf den Wiesen,
gekürzt, was hoch wollt‘ sprießen.
Doch immer wieder neu
erfrischt uns kühl und treu
des Baches gluckernd‘ Fließen.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Wunschtraum

Ach, gäb‘ es die Zeit und mir wüchsen Flügel!
Ich flöge dahin und zöge so weit
hoch über Täler und hellgrüne Hügel,
hielte mich frühlingserglühend bereit.

Ich folgte der frühen Vögel Gesänge,
dürfte ins Ätherblaue mich schwingen,
vergäße dort Sorgen, Kummer und Zwänge,
um mit gefiederten Engeln zu singen.

Ein Wunschtraum nur, im Konjunktiv eben,
und dennoch doch wahr in der Phantasie.
Da dürfen sich Schwache siegend erheben
und schwelgen in Klängen und Harmonie.

Vernunft sagt mir:“ Lass diese Illusionen!“
Doch mein Gefühl meint:“ Darfst auch darin wohnen!“

© Ingrid Herta Drewing,2015

Hoffnungsschimmer

Welches Lied wird es uns singen,
dieses Jahr, das nun beginnt?
Wird dein Werk dir gut gelingen,
auch Erfolg und Freude bringen?
fragst du, hoffend wie ein Kind.

Das durch’s Schlüsselloch der Pforte
schon ein süß Geheimnis sieht,
dort an weihnachtlichem Orte
lauscht,gebannt vom Märchenworte,
träumt, was Schönes ihm geschieht.

Ja, auch dich beseelt dies‘ Hoffen,
Wunderbares möge sein,
dass die Glücksfee dich getroffen,
halte deine Chancen offen,
freudvoll lad‘ ins Leben ein.

© Ingrid Herta Drewing,

Wünsche zum Jahreswechsel

Es endet das Jahr, und ein sinnender Blick
gleitet noch sanft auf Vergang’nes zurück;
doch Hoffnung flammt auf in den Herzen:
Das Neue möge beginnen mit Glück,
sich ändern, was schien als ein böses Geschick,
vorbei seien Kummer und Schmerzen!

Wir Menschen erhoffen und wünschen so viel
in unserem kurzen, irdischen Spiel
und wollen nichts Schönes versäumen,
erstreben im Leben manch seltsames Ziel,
wählen für Unmut oft falsches Ventil
und suchen Genesung in Träumen.

Ersehnen uns wohl eine bessere Welt,
wo Liebe und Treue mehr zählen als Geld,
auch soll endlich Friede hier werden.
Wir danken dem Schöpfer, der alles erhält,
was täglich uns Heimat schenkt und gefällt
auf dieser sich wandelnden Erde.

© Ingrid Herta Drewing,2013

Erinnerung

Wimpernwünsche,
ins Licht gepustet,
Schmetterlingsmärchen.
Der Kindheit Sommer
irrlichtern
in meinen Träumen,
entfliehen
dem Schleier
der Zeit.

© Ingrid Herta Drewing

Silvesterwünsche

Und wieder geht ein Jahr zu Ende,
ein neues grüßt im Januar.
Wir Menschen an der Zeitenwende
umarmen, schütteln uns die Hände
und wünschen uns ein gutes Jahr.

Als hätten Wünsche die Magie
und würden wie im Märchen wahr…
Er scheint dir fast als Idiotie
der Traum von Glück und Harmonie
der Welt, die friedlich, wunderbar.

Und doch, aus allem spricht dies‘ Hoffen,
ein Leben, das auf Zukunft baut,
verdrängt, was Böses uns betroffen,
sich haltend für das Gute offen,
wenn es so optimistisch schaut!

Wer glaubt, erbittet Gottes Segen,
weiß sich in seiner Hand geborgen
und fürchtet nicht, auf neuen Wegen
zu fallen, fühlt, Gott wird ihn hegen,
geleiten hin zu hellem Morgen.

© Ingrid Herta Drewing