Nachhaltigkeit

Es gab mal eine Zeit, da waren Tüten
beim Einkauf rar, fast eine Seltenheit;
man brachte die Gefäße mit, bemühte
sich hauszuhalten, schätzte Sparsamkeit.

Heut’ ist Verschwendung üblich, auch Papier
wird massenweise täglich hier verbraucht.
Die Bäume sterben, Wald verschwindet leise.
Was grünte, blühte, geht dahin im Rauch.

Wir sollten uns genügsam doch besinnen
auf das, was wesentlich, was wirklich zählt:
Ressourcen schätzen, sparen, neu beginnen,
den Nutzen wägen, sorgsam ausgewählt.

Damit der Menschen Zukunft auf der Erde
gesichert sei und lebenswert auch werde.

© Ingrid Herta Drewing

November-Licht

November zeigt sich uns noch herbstlich mild,
lädt ein mit blauem Himmel,lichten Tagen.
In Park und Wald ein Indian-Summer-Bild
will warmes Leuchten aus dem Nebel tragen.

Natur entfaltet opulent die Pracht.
Wo sonst schon kahl der Bäume Kronen waren,
da strahlen Blätter in der Sonne Macht
und Nebel weichen früh dem Tag, dem klaren.

Ein Wohlgefühl lässt leicht dich hier vergessen,
dass Klimawandel diese Zeichen setzt.
Noch willst du,was dir fern liegt, nicht ermessen,
dein Leben spielt so sehr im Hier und Jetzt.

Der Mensch genießt der Freude Augenblick
und schiebt, was ihn belastet, gern zurück.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Mensch und Kunst

Wird, was gewesen, irgendwo noch bleiben,
die Worte, Klänge und der Farben Licht?
Wer wird es lesen, was die Dichter schreiben,
wenn Alltags Enge fordert harte Pflicht?

Wird alles enden, sinken ins Vergessen,
verblassen Schönes, sanftes Morgenrot?
Wird Härte blenden und das Leben messen,
beschließen jenes, was nur nutzt in Not?

Sie werden’s wenden, jene, die da lieben,
andächtig lauschen, wenn Musik erklingt,
auch Freude spenden, sich in Künsten üben
und auszutauschen, wenn die Seele schwingt!

Solange Menschen sind auf dieser Erde,
gehört auch ihre Kunst zum „ stirb und werde!“

© Ingrid Herta Drewing,2015

Ameisen

Auf den geheimen Pfaden
der Kampf der Myriaden,
die, folgend einer Pflicht,
sich mühen, wie besessen,
und tragen selbstvergessen
hier Leben in das Licht.

Da mag der Frühling grünen;
auf Wald-und Wiesenbühnen
lässt sie ihr irdisch‘ Los
in stetem Kommen, Gehen
den Wettern widerstehen.
Gemeinsam sind sie groß.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Lebensfrage

Was wäre Leben
ohne Luft und Wärme,
die Tiere, Pflanzen,helles Licht?
Kein sanftes Weben,
keine Bienenschwärme
hier sorgten für die Frucht.Verzicht!

Was wäre Leben
ohne Glauben, Lieben,
ein Dasein aller Hoffnung bar?
Ein eitles Streben,
nur ein Werden, Üben,
und – sähe da Vernunft noch klar?

Was wäre Leben
ohne Kinderlachen,
die kleine Hand, die deine hält?
Dies Gück, gegeben,
lässt dich sorgsam wachen,
schenkt Güte hier in harter Welt.

© Ingrid Herta Drewing,2013

Vergangene Mode

In Schränken gehortet die Mode-Hüllen,
so vieler Jahre vergangenes Leben
und Leid, auch Träume, oft nah dem Erfüllen,
ein bergender Schutz bei misslungenem Streben.

Bestandsaufnahme: Der Herbst lässt dich ahnen,
dass bald dir die Winterwolle nur bleibt.
Du siehst jetzt im Blätter-Welken dies‘ Mahnen,
das auch alle Eitelkeiten vertreibt.

Bleibst treu dem Bewährten, wählst vorsichtig aus.
Kein Überschwang plagt dich trotzig, vermessen.
Obwohl du der Zukunft verschließt nicht dein Haus,
bewahrst du erinnernd vor falschem Vergessen.

Und rückblickend wird dir wohl vieles bewusst.
Das kann dich schützen vor Kummer und Frust.

© Ingrid Herta Drewing,2013

Sommertage

Der Sommer hält in seinen warmen Armen
geborgen nun die kleine, helle Welt.
Die Wälder rauschen, Heuduft auf den Farmen;
der Himmel leuchtet blau und unverstellt.

Das ist die Zeit der milden Zaubernächte,
und Paare traulich unter Sternen gehen.
Als ob dies‘ süße Lied nur Segen brächte,
lässt sie die Liebe in die Zukunft sehen.

Wer denkt da schon an Herbst? Die Blätter grünen,
und unterm Dach ziehn Schwalben ein und aus.
Die Sonne strahlt, als möcht‘ sie Regen sühnen,
der wochenlang belastet Mann und Maus.

Jetzt wohnt im Haus das Glück, die Fenster offen,
schaut es beherzt hinaus, ein freudig‘ Hoffen.

© Ingrid Herta Drewing

Vermächtnis

Ja, Kinder, euch, die ihr mit Wunderaugen
so offen in die Welt, ins Leben blickt,
von allem Hässlichen noch fern entrückt,
gehört die Zukunft, soll auch für euch taugen.

Wir, die hier euren Weg bereiten wollen,
vergessen all zu oft die hehre Pflicht,
zerstören diese Erde, hegen nicht,
was lebenswert wir übergeben sollen.

Es gilt zu pflegen diesen Blütengarten,
die Flüsse,Seen, Meere halten rein,
zu schützen aller Pflanzen, Tiere Arten,
mit denen wir auf Erden dürfen sein.

Damit euch dies‘ natürlich‘ Paradies
zur Heimat werde und kein grau Verlies.

© Ingrid Herta Drewing

Nachhaltigkeit

Es gab mal eine Zeit, da waren Tüten
beim Einkauf rar, fast eine Seltenheit;
man brachte die Gefäße mit, bemühte
sich hauszuhalten, schätzte Sparsamkeit.

Heut’ ist Verschwendung üblich, auch Papier
wird massenweise täglich hier verbraucht.
Die Bäume sterben, Wald verschwindet leise.
Was grünte, blühte, geht dahin im Rauch.

Wir sollten uns genügsam doch besinnen
auf das, was wesentlich, was wirklich zählt:
Ressourcen schätzen, sparen, neu beginnen,
den Nutzen wägen, sorgsam ausgewählt.

Damit der Menschen Zukunft auf der Erde
gesichert sei und lebenswert auch werde.

© Ingrid Herta Drewing

Nebulös

Was wird bewirken, dass die Nebel weichen,
die alles hier in dichtem Grau verhüllen,
schenkt Farbe diesem Land, das, grau erbleichend,
die Sehnsucht nach dem Lichte nicht kann stillen?

Es stirbt die Sonne vor der Abendstunde
im Niemandsland dort zwischen Raum und Zeit
Kein Mond, kein Stern gibt nächtens davon Kunde,
dass Myriaden Galaxien bereit.

Das Licht ist da, obwohl wir es nicht sehen.
Wir warten stumm auf seine Helligkeit;
Gefahrlos wollen wir die Wege gehen
und suchen blind im Dunkel nach Geleit.

Und halten uns einander an den Händen;
gemeinsam hoffend auf ein gutes Ende.

© Ingrid Herta Drewing