Archive for April 2010

 
 

Wanderfalken

Am Himmel Wanderfalken kreisen.

So nah der Sonne scheint ihr Drehen,

als wollten sie des Tanzes Weise

gemeinsam festlich dort begehen.

So fern dem Leben auf der Erde!

Sie wirken losgelöst, befreit,

als zähle nicht dies „stirb und werde!“

Sie fliegen jenseits aller Zeit.

So scheint mir ihrer beider Leben,

verbunden in dem sanften Wiegen,

ein seliges ,vereintes Schweben,

das leicht die Schwere kann besiegen.

Ingrid Herta Drewing

Zaunkönig

Zaunkönig
fliegt heran;
in der Forsythienhecke
baut er sein Nest.
Frühlingsglück.

Ingrid Herta Drewing

Abendstille

Der Abend naht mit leisen Stimmen,

und Vogelsang verklingt nun bald.

Der Sonne Glut, sanft im Verglimmen,

färbt rot den Himmel überm Wald.

Dort, wo jetzt weiße Nebel steigen,

bettet die Wiese sich zur Ruh,

bis dann die Nacht in zartem Schweigen

ihr flüstert Sternenlieder zu.

Ingrid Herta Drewing

Mittags im Garten

Löwgäns

Ein heller Mittag, sanft und mild,
die Luft von Blütenduft erfüllt,
genieße ihn im Garten,
erfreue mich am zarten
Grün, das aus den Zweigen quillt
und meine Frühlingssehnsucht stillt.
Vorbei das lange Warten!

Die Pflanzen auf der Wiese zeigen
vielfältig sich im Blütenreigen.
Es grüßt goldgelb der Löwenzahn
der Gänseblümchen Sternenbahn.
Dort, wo sich rote Tulpen neigen,
blaut Immergrün; Forsythienzweige
strahlen am Tor mich freundlich an.

Und in der Mittagsstille Räumen,
nichts missend und auch nichts versäumend,
erfreu’ ich mich am Vogelsang,
beglückt von seinem zarten Klang.
Dort, sitzend unter Blütenbäumen,
möchte ich gern die Zeit verträumen,
andächtig, einen Sommer lang.

Ingrd Herta Drewing

Frühlingsweise

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Wo Blütensterne in den Himmel greifen,
entfaltet Frühling seine Lebensmacht;
und neue Erdenträume dürfen reifen,
im Hoffnungsgrün vielfältig nun entfacht.

Uns wärmt der Anblick dieses jungen Lebens,
schenkt Wagemut, stimmt freudig unsren Sinn.
Wir wissen, nichts wächst hier vergebens;
im großen Ganzen wirkt es mittendrin.

Und wir in unsrem kurzen Erden-Sein
begreifen jetzt doch ahnend das Geschehen:
Wir werden auch nach toter Winterszeit
den Blütengarten wieder leuchten sehen.

Ingrid Herta Drewing

Kleiner Apfelbaum

Bäumelein

Es trägt der kleine Apfelbaum

die ersten zarten Blüten.

Ich hoffe, dass den Frühlingstraum

die Sonne wird behüten.

Wie leicht kann Frost doch über Nacht

die junge Zier zerstören;

drum halt’ ein guter Stern die Wacht,

mag Unbill von ihm wehren.

Damit aus seinem Knospenglück

er stark heran mag reifen.

Im Herbst, wenn ich die Äpfel pflück’,

kann ich die Freude greifen.

Ingrid Herta Drewing

Wasser

Die Erde ist uns Menschen nur geliehen,
zur Pflege anvertraut für kurze Zeit,
sie braucht das Wasser, um schön zu erblühen
und schwebt im All so zart im blauen Kleid.

Das Wasser, das hier unser aller Leben
erst möglich macht, frisch und gesund erhält,
ist kostbar‘ Gut, drum lasst uns danach streben,
es rein zu halten für all’ Volk der Welt!

Dies Paradies aus Seen, Tieren, Bäumen
soll aller Erdenkinder Hort doch sein,
wo Lachen, Spielen, Singen, zärtlich Träumen
sie laden in das Wunder Leben ein.

Dies alles wird nur möglich auf der Welt,
wenn nicht der Mensch das Wasser hier vergällt.

Ingrid Herta Drewing

Kirschbaum im Frühling

Kirse

Der Kirschbaum prangt im Hochzeitskleide,
verschwendet sich in Blütenpracht,
die leuchtend weiß als Augenweide
in Frühlings blauen Himmel lacht.

Und in der Sonne hellem Glanze,
schwirrt summend der Insekten Schar
versammelt sich zum Honigtanze
und nimmt ihr Pollenglück hier wahr.

Die Vögel als geladne Gäste,
sie singen jubelnd, und ihr Chor
trägt lieblich bei zum frohen Feste,
das hier der Lenz sich auserkor.

Ingrid Herta Drewing

Sonnenuntergang

Jetzt neigt der Tag sich seinem Ende

und feiert Sonnenuntergang,

verschenkt sein Licht in roten Bränden,

zündet den Himmel zärtlich an.

Die Sonne sinkt in tiefer Glut,

durchdringt dies Feuerfirmament

und taucht das Tal in warme Flut,

bis sie der Berge Schatten trennt.

Doch grüßt sie uns noch eine Weile,

hält gütig hoch die Rosenhand,

bis dann die Nacht naht ohne Eile

mit ihrem blauen Sternenband.

Ingrid Herta Drewing

Glockenblume

bleue

G lockenblümchen, meine Freude,

L ieblich leuchtest du, so zart.

O hne Fehl, als Augenweide

C hangierst in Blau du, ganz apart.

K önigskind der Blumenwiese,

E lfengleich der Blüte Hauch,

N och der Mond, so glaub’ ich, hieße

B lühen dich und glänzen auch.

L eise klingt dein Glockenlied

U nd lässt selbst den Frühling träumen.

M it ihm taucht auch mein Gemüt

E in in zärtlich sanfte Räume.

Ingrid Herta Drewing