Archive for Juli 2009

 
 

Und die Sonne ging auf

Ich hatte es gerade noch rechtzeitig geschafft und in der hinteren Reihe des Hörsaals einen Platz ergattert, bevor die Vorlesung begann, und hörte interessiert zu, was der Professor über die unterschiedliche Entwicklung ,die Motorik und den Bewegungsdrang von Kindern erklärte.

Oh ja, ich erinnerte mich, ich war auch ein sehr lebendiges Kind, milde ausgedrückt. Heutzutage würde man sagen, ich sei wohl etwas hyperaktiv gewesen. Aber dieser Begriff, der heute fast wie Falschgeld benutzt wird, war in der Nachkriegszeit nicht geläufig. Außerdem hatten wir Kinder damals genügend Raum, um uns auszutoben. Auf den Straßen fuhren nur sehr wenig Autos, und die Trümmergrundstücke waren phantastische Abenteuerspielplätze, wenn auch nicht immer ganz ungefährlich. Das Wippen auf den herausragenden Eisenträgern machte Spaß, und man konnte so allerlei entdecken und finden, was sich zum Spielen eignete. Da war auch kaum jemand da, der uns kontrollierte, denn die Erwachsenen waren damit beschäftigt, die Existenz zu sichern und das Land wieder aufzubauen.
Nur in der Schule, da musste man brav sein, still sitzen und schweigen, es sei denn, man war aufgerufen worden, was bei über 40 Kindern nicht so oft vorkam. Wie schwer war mir das im zweiten Grundschuljahr gefallen! Unser Klassenleiter, einer der vielen Lehrer, die der Krieg krank gemacht hatte, verlor schon mal bei uns Rasselbande die Nerven. Dass man sich dann mit dem Gesicht zur Wand in die Ecke stellen musste, war noch die harmloseste Art der Bestrafung. Wer Pech hatte, bekam den Rohrstock zu spüren oder musste einem nassen Schwamm oder einem Stück Kreide ausweichen. Meine Hände hatten schon mehrfach die Bekanntschaft mit dem Rohrstock gemacht. Über 40 Kinder zu bändigen, das war für die Nerven dieses Lehrers, der auch sehr nett sein konnte, zu viel. Und die Eintönigkeit seines Unterrichts zementierte die Misere. “Wenn alles schläft und einer spricht…“sagten wir später am Gymnasium zu so etwas. Nur damals als quirlige Zweitklässler waren wir sehr ausgeschlafen und voll Tatendrang, zumal es ja auch noch kein Fernsehen gab; wir brauchten Bewegung für Körper und Geist.
Während ich meinen Gedanken nachhing, war mir der Kuli, mit dem ich gespielt hatte, auf den Boden gefallen und lag der Kommilitonin neben mir zu Füßen. Als ich ihn aufhob und mich entschuldigte, stutzte ich. Obwohl sie wohl einem höheren Semester angehörte, kam sie mir bekannt vor. Sie erinnerte mich an meine Lehrerin, die unsere Klasse im 3. Schuljahr übernommen hatte.Wie gut ich mich daran erinnerte! Mit dem Erscheinen von Fräulein Pausewang in unserem Klassenzimmer war für uns Schüler die Sonne aufgegangen. Und das hatte nicht nur daran gelegen, dass sie jung und hübsch war und menschliche Wärme ausstrahlte, sie hatte auch eine für uns neue, wunderbare Art zu unterrichten und zu erziehen. Sie förderte unsre Phantasie und Kreativität in ihrem ganzheitlichen Unterricht, und endlich durften wir uns bewegen.Wir musizierten, spielten Theater, sagten Gedichte auf, und wir lernten dadurch unsere Sprache zu lieben. Sie weckte in uns die Freude an der Schönheit der Sprache und des gesprochenen Wortes, auch die Lust am Theaterspiel . Disziplin galt auch bei ihr, aber sie lenkte uns besonnen und gütig. Miteinander spielend lernen , das war wohl die Devise.Nur ein Jahr lang durfte ich bei ihr diesen Unterricht erleben, weil ich wegen unseres Umzugs die Schule wechseln musste. Aber die Begegnung mit dieser Lehrerpersönlichkeit wirkte nachhaltig.
Ich verwarf zunächst den Gedanken, bei meiner Nachbarin könne es sich um meine verehrte Lehrerin handeln, schließlich war sie ja damals schon eine gestandene Pädagogin gewesen. Dennoch sprach ich sie nach der Vorlesung darauf an.

Sie war es tatsächlich, Gudrun Pausewang, meine Grundschullehrerin!

Nachdem sie etliche Jahre in Südamerika an deutschen Schulen unterrichtet und sich auch als Schriftstellerin profiliert hatte, war sie wieder nach Deutschland zurückgekehrt und studierte hier (wie ich kleines Erstsemester) an der Johannes-Gutenberg-Universität Germanistik.

Zum Glück hat sie sich nicht nur ihrer Berufung als Schriftstellerin gewidmet (sie ist ja heute eine mit vielen Preisen ausgezeichnete, berühmte Dichterin),sondern sie arbeitete bis 1989 auch als Lehrerin.
Wie sagt doch Sokrates?
„ Wer nicht nur seine eigenen, sondern auch anderer Eltern Kinder gut erzieht, der dient fürwahr einem Gott gefälligen Ziel.“

Liebesblick

Zarte Mondsichel

am Blauhimmels des Mittags,

einsam ohne Stern.


Lavendelfelder,

ein Sommer in der Provence

und deine Augen


Zur Sonne schauend

empfängt die kleine Blume

das Licht des Tages.

Ingrid Drewing

Wetterleuchten

Mir war, als fühlte ich beim Wetterleuchten,

das mir von ferne sandte sein Signal,

des Lebens Schönheit und auch seine Qual,

der Jahre Glanz und Klang und die verscheuchten

Gedanken an ein Ende ohne Wahl.


Wer weiß, dass er bald Abschied nehmen muss,

dem scheint das Dasein so unsagbar schön.

Wie gern er bliebe, wenn es heißt zu gehn!

Doch wartet schon sein Boot am dunklen Fluss

und Hoffnung auf ein fernes Wiedersehn.

Ingrid Drewing

Sicht und Sinn

Und eine Wolke, die am Himmel schwebte,

so klein und weiß, ja fast verlassen sich befand

im Blau, das sie kontrastreich doch belebte,

bis sie im Sonnenlicht, sich langsam lösend, schwand.


So sanft stirbt vieles, löst sich auf im Licht,

im breiten, hellen Strom des Erdenlebens.

Der Mensch erkennt oft die Bedeutung nicht,

wild strampelnd in dem Strudel seines Strebens.


Schwach wie wir sind, sehn wir uns groß im Traum,

beachten vieles hier auf Erden kaum

und suchen nach dem Glück in weiter Ferne.


Doch alles, sei es auch unscheinbar klein,

erfüllt hier seinen Sinn im großen Sein,

im Galaxienraum der hellen Sterne.

Ingrid Drewing

Blind Date

Was hatte Claudia sich nur dabei gedacht , für sie einfach eine Annonce für so ein Blind Date in die Zeitung zu setzen? So etwas kannte sie aus Hollywood-Filmen. Da treffen sich Mann und Frau, ohne etwas voneinander zu wissen. Und dann kommt es erst zu Verwicklungen und später folgt ein Happyend, eben Kino!
Nicht mit ihr! Sie hatte genug von Verwicklungen. Von dem Mann, der ihr Liebe und Treue „bis dass der Tod euch scheidet“ versprochen hatte, war sie seit drei Jahren glücklich geschieden. Sie hatte von Männern die Nase voll.Sie brauchte keinen Mann, der sich von ihr versorgen ließ und sie betrog. Ihrem Ex hatte sie quasi das Studium finanziert, um ihn dann einer seiner Kolleginnen aus dem Krankenhaus zu überlassen.

„Aber deshalb musst du doch nicht wie eine Nonne leben, schließlich bist du erst dreißig Jahre jung, und außerdem gibt es auch nette Männer“, versuchte Claudia, ihre beste Freundin, ihr Mut für eine neue Partnerschaft zu machen. Sicher, die gab es, aber meistens waren sie schon verheiratet und hatten Kinder. Sie tröstete sich damit, dass Nonnen eine weitaus höhere durchschnittliche Lebenserwartung als andere Frauen aufzuweisen hatten.

„Du musst unter Menschen, einen neuen Partner kennen lernen, die Uhr tickt!“, war Claudias anderer Paradespruch, wenn sie ihr mit ihrem Beziehungswahn in den Ohren lag. Offenbar übertrug sie ihre eigenen Probleme auf sie, denn Claudia, 32 Jahre alt, war auch nicht liiert.
Zum Glück war es ihr gelungen, sie zu überzeugen, an ihrer Stelle den Testversuch “rote Rose“ durchzuführen. Allerdings hatte Claudia darauf bestanden, dass sie sich währenddessen in ihrer Nähe aufhielt.
Und nun saß sie in einer Ecke am Fenster in dem gut besuchten Kurcafe, trank ihren Tee und begutachtete, möglichst unauffällig schauend, das Blind Date. Claudia schien sich ja gut zu unterhalten. Der Mann war wohl auch eher ihr Typ. Das wäre doch wunderbar, wenn Claudia auf diese Weise einen passenden Partner fand.

Sie war so beschäftigt damit, nach Ihrer Freundin und dem Rosenkavalier zu sehen, dass sie den jungen Mann nicht bemerkt hatte, der zwei Tische seitlich hinter ihr saß und sie schon geraume Zeit beobachtete.
Erst als er plötzlich vor ihr stand und sagte:“ Entschuldigung, wir kennen uns doch, bist du, äh sind Sie nicht das nette Mädchen, das mich im Geschichtskurs immer hat abschreiben lassen“, schaute sie ihn erstaunt an.
Das war Sven, tatsächlich Sven, ihr Jugendschwarm! Wie sehr war sie damals am Ende der Oberprima in ihn verliebt gewesen! Aber sie hatte sich nichts anmerken lassen. Wie hatte Mutter doch immer gesagt: “Mädchen müssen stolz sein, der Mann will die Frau erobern.“ Doch er dachte nicht ans Erobern, jede freie Minute hatte er trainiert. So sagte sie jetzt etwas reserviert: „Nett dich zu sehen. Was machst du hier?“
Sven, der recht aufgeräumt wirkte, zog den Stuhl heraus, sagte: „Ich darf doch?“ , und setzte sich zu ihr an den Tisch.“ Du wirst es vielleicht nicht glauben, ich bin hier wegen eines Blind Date.“ Aha, der also auch! Na, das scheint ja hier neuerdings ein beliebter Treffpunkt für frustrierte Singles zu sein. Auf ihren spöttischen Blick hin, erklärte er, er sei wegen eines Freundes hier. Nein , nicht auch das noch! Sie hatte ja früher nie etwas davon gemerkt, dass Sven schwul war. Aber das erklärte einiges. Schade immer die schönen Männer! Sie ließ sich aber ihre Enttäuschung nicht anmerken und erklärte ihm, warum sie hier war.
„Ach, deshalb hast du die beiden die ganze Zeit über beobachtet. Ich dachte schon, du seist eine Detektivin, die einer verheirateten Frau nachspionieren muss. Der Mann, der da bei deiner Freundin am Tisch sitzt, ist nämlich mein Freund Jonas. Er ist etwas schüchtern, und wenn er mit der Frau nicht richtig ins Gespräch käme, sollte ich an den Tisch kommen, um ihn loszueisen.Und nun habe ich dich hier getroffen. So ein glücklicher Zufall! Weißt du eigentlich, dass ich damals heimlich für dich geschwärmt habe?“, sagte er ganz offen und strahlte sie an. “Aber ich habe mich nicht getraut, es dir zu sagen. Irgendwie warst du immer so unnahbar.“ „Komisch, und ich habe geglaubt, für dich existiere nichts außer deinem Sport“.
Er lächelte verschmitzt: “Soll das heißen, dass du auch ..? “ Sie nickte.“Du, die beiden scheinen sich doch blendend zu verstehen. Wollen wir sie nicht lieber hier allein lassen und gemeinsam im Kurpark etwas frische Luft genießen?“ Das hätte sie auch nur zu gerne gesagt, jetzt, wo sie Bescheid wusste. Wie gut, dass er die Initiative ergriffen hatte.Freudig ging sie auf seinen Vorschlag ein.
Sie hinterließen beim Ober eine Nachricht für ihre Freunde und verließen gemeinsam das Cafe.

Erlösung

Er kam

im Sternenmantel

der Liebe,

fand

das verwunschene Rosenbett,

ihren Mund.

Erwacht

aus dornigem Traum,

flogen

lippenzärtlich

zwei Schmetterlinge

selig

sonnenwärts.

Sommertag

Ein blauer Himmel, zart mit Sahnehäubchen,

verleiht dem Sommertag den hellen Glanz.

Die Luft ist klar, als kenne sie kein Stäubchen,

nur goldner Blüten Fest und Bienentanz.


Der Mensch fühlt sich vom Licht verwöhnt, gesegnet,

hält sich hellauf beglückt im Freien auf.

Nachdem es tagelang nur grau geregnet,

bewundert er der Farbenspiele Lauf.


Und so entsteht durch Wetterwechsel uns Genuss,

Naturgeschenke, noch wohlfeil zu haben,

und Hoffnung, alles bleibe so im Fluss,

damit wir uns noch lange können laben.

Ingrid Drewing

Sommerhaikus

Ein Rosengesicht

begrüßt dich zart am Morgen,

erhellt deinen Tag



Die Blüten beben

im Hauch des Sommerwindes

und verströmen Duft


Das Kind liegt im Gras

Der Sonne entgegen fliegt

ein Silbervogel.


Ingrid Drewing

Das dunkelbraune Poesiealbum

Ja, es gibt sie noch immer, diese Poesiealben, wenn sie auch ein wenig anders gestaltet sind.

Heute schaut dich kein weißes Blatt mehr an und fordert dich indirekt auf, ja fein säuberlich zu schreiben und schöne Glanzbildchen einzukleben. Auf einem farbigen Hintergrund gibt es Fragen nach den Vorlieben und Abneigungen der eintragenden Person. So ein Freundschaftsbuch, wie es heute genannt wird, markiert aber meistens noch immer den Eintritt in einen neuen Lebensabschnitt. Als Teenager fühlt man sich schon ein wenig erwachsen und sammelt hier Eintragungen von Menschen, die man mag.
Damals in der Nachkriegszeit waren es überwiegend die Mädchen, die Poesiealben führten.11 Jahre war ich alt, als mich meine gleichaltrige Freundin Gudrun bat, mit ihr ins einzige Kaufhaus der Stadt zu kommen, um für sie ein Poesiealbum auszusuchen.

Ich hatte auch schon eifrig gespart, um eines kaufen zu können. Aber mir fehlten noch 3 DM. Das war damals viel Geld, z.B. kostete ein Bällchen Eis nur 10 Pfennige. Taschengeld gab es nicht. Wir waren vier Kinder, und unsere Eltern rackerten sich ohnehin schon ab, um die Familie durchzubringen. Frühestes in einem Monat, an meinem Geburtstag würde ich auch in der Lage sein, mir diesen Wunsch zu erfüllen.

Ich arbeitete damals immer einmal in der Woche nachmittags in der Stadtbücherei als Bücherkind. Da hatte ich Bücher, die zurückgegeben worden waren, wieder in die Regale einzusortieren. Der Vorteil dieser Tätigkeit war, dass ich mir kostenlos Bücher ausleihen konnte und außerdem 60 Pfennige verdiente. Nach jedem dieser „Arbeitstage“ ging ich, einen großen Stapel Lesefutter in der Tasche tragend, mit dem selbstverdienten Geld stolz nach Hause. So viele Bücher wie damals habe ich erst wieder in meiner Studienzeit gelesen.

Gudrun, als Einzelkind wohlhabender Eltern, bekam reichlich Taschengeld und konnte sich so einiges leisten, was mir versagt blieb. Aber das war (aus heutiger Sicht) nicht unbedingt von Nachteil für mich. Wäre ich sonst so hautnah an die vielen Bücher herangekommen? Gelegenheit macht Liebe! Hier galt das für mein Lesen ganz gewiss.

Im Kaufhaus angekommen,steuerten meine Freundin und ich in der Papierwarenabteilung zum Regal der Poesiealben. Das Angebot war nicht gerade überwältigend. Vier Alben gab es noch zu kaufen; drei waren dunkelbraun eingebunden, aber eines strahlte mich in leuchtendem Rot mit Goldrand geradezu an. Wie gerne hätte ich es jetzt schon besessen! Aber ich musste das Geld ja erst noch zusammensparen.

„Was meinst du, welches soll ich mir kaufen? Welches findest du am schönsten?“, fragte Gudrun, mich aus meinen Überlegungen holend.

Und plötzlich war sie da, die böse, egoistische Stimme: ‚Sag ja nicht das Rote, sonst kauft sie es sich, und du musst dich dann mit einem der braunen Restexemplare begnügen! So schnell gibt es hier keine neuen roten Alben zu kaufen!‘

„ Ich würde mir das braune Album kaufen, das gefällt mir am besten; das sieht irgendwie edel aus.“, log ich meine Freundin an. So ganz wohl war mir zwar dabei nicht. Aber ich beruhigte mein Gewissen, indem ich mir einzureden versuchte, es sei es ihr wohl nicht so wichtig wie mir . Gudrun folgte tatsächlich meinem verlogenen Rat und kaufte sich erfreut das dunkelbraune Poesiealbum.

„Lügen haben kurze Beine.“, sagt das Sprichwort. Meine Lüge hatte relativ lange Beine. Niemand erfuhr davon, nur ich wurde auf nachhaltige Weise von ihr eingeholt.Gudrun schenkte mir nämlich freudestrahlend zu meinem Geburtstag das dunkelbraune Poesiealbum, das ich mir ja quasi selbst ausgesucht hatte.

Das war mir eine Lehre, die mich ein Leben lang begleitet hat, die Erkenntnis, wohin Falschheit, Lüge und Egoismus führen .

Das dunkelbraune Poesiealbum bewahre ich übrigens noch immer auf.

Ingrid Drewing

Regentag

Der Regen spielt in d-Moll nun sein Lied,

und Sonnensehnsucht wohnt im Herzen.

In F-Dur klingen seufzend Terzen,

dein Blick das Grau des Wolkenhimmels flieht.


Erträumst dir Palmen, südliche Gestade

und Sternennächte, wo in mildem Wind

zu zweit du nächtens pflegst die Promenade,

um dann des Tags am Strand zu liegen lind.


Tauchst ein ins Blau der schimmernden Lagune,

wähnst dich im Paradies, so weiß der Sand,

wo ab und zu ein Fischer mit Harpune

die Fische fängt, Naturkind braun gebrannt.


Doch Regen prasselt dir in deine Träume,

naht sich doch ein Gewitter, der Monsun

erfasst die Bucht, es biegen sich die Bäume,

dein Paradies verwüstet ein Taifun.


Wachst auf, hast’s gut, im Regen hier zu sitzen,

geborgen unterm Schirm auf dem Balkon.

An solchen Tagen brauchst du nicht zu schwitzen,

und dir fliegt deine Habe nicht davon!

Ingrid Drewing