Archive for the Category Paradies

 
 

Paradiesisch

Der Traum von diesem Paradies,
wo Menschen miteinander leben,
zum Wohle aller gütig streben,
fern von Geld und goldnem Vlies,
den heg auch ich, sag’s unumwunden;
jedoch noch fehlt auf Erden dies,
nicht ward die blaue Blum gefunden.

Vielleicht wird ’s Menschen einst gelingen,
wenn unknechtet sie von Macht,
erwachend aus des Truges Nacht,
sich frei von Wahn und falschen Dingen
einander widmen mit Bedacht,
nicht folgend Gier und Egoschüben,
stattdessen gütig leben, lieben.

© Ingrid Herta Drewing

Ansinnen

Wie üppig, grün lässt sich der Sommer sehen!
Der Regen hat ihn hier so reich bedacht.
Ich schaue, ahn‘, dass Wachsen und Vergehen
ein Zwillingspaar sind, so wie Tag und Nacht.

Jedoch es will mir schwer erscheinen,
dass auch mein Dasein ist darin verwebt.
Ich möchte Nacht, Vergehen, gern verneinen,
dass mir kein Tod sagt: „Du hast ausgelebt!“

Drum bitte ich den Schöpfer, dass mein Leben
noch lange währe hier auf dieser Welt,
damit mir noch dies‘ Reifen sei gegeben
im kleinen Paradies, das mir gefällt.

Ich liebe Gottes Schöpfung, die Natur
und folge gern des ew’gen Lichtes Spur.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Verliebt

Ein tiefes Schauen, zärtlich‘ Schwingen,
lässt sehnsuchtsvolle Blicke singen.
Es klingt der Liebe Poesie,
erlöst aus trüber Agonie,
steht lächelnd über allen Dingen
und dirigiert die Symphonie.

Dies‘ süße Lied,zwei Klänge schweben,
sich eng umwinden, zart verweben
im Rausch zu einer Melodie.
Als streiche hier die Phantasie
die Saiten, wolle neu beleben
ein Paradies der Harmonie.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Schöne Erde

Vielfältig, schön ist das Antlitz der Erde,
hell erscheinend im Glanze des Lichts.
Jeder Strahl, der in Farben sich bricht,
enthüllt es mit Zaubergebärde,
dies liebliche Leben und Werden,
das im Dunkel als Hoffnung noch spricht.

Vielfältig, schön sind die Klänge der Erde,
leise ertönend, tiefbrausend,laut.
Jedes Lied, das erklingt, zart vertraut,
entkleidet mit Geigergebärde
die Seele der stummen Beschwerde,
Harmonie wird in Liebe erschaut.

Vielfältig, schön sind die Düfte der Erde,
herb und würzig, süß, lieblich und mild.
Jede Blüte, sich öffnend, erfüllt,
weithin duftend, die Wiesenmeere,
und die Bäume, Kräuter und Ähren
verströmen sich zärtlich und wild
in der Erde betörendem Bild.

© Ingrid Herta Drewing

Traumhaft

Leg ab den Silbermantel, lösch die Kerzen!
Es wird die Nacht dich sanft ins Dunkel leiten,
dir Balsam hier in Träumen zart bereiten,
und heilen der betrübten Seele Schmerzen.

Das Abschiedslied, des Tages helle Weise ,
verklingt in einer trauten Melodie.
Die Bäume rauschen leise; Harmonie
begleitet dich auf dieser Zauber-Reise.

Da brauchst du kein Gepäck und keine Schuhe,
dir wachsen Flügel, einem Adler gleich
schwebst du hinauf auf goldnen Schwingen,leicht
in Sphären stiller Freude, Licht und Ruhe.

Erblickst die kleine Welt, siehst sie in Frieden;
ein Garten Eden wird erblühn hienieden.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Lebensfluss

Es springt die Zeit aus jener fernen Quelle
und fließt im muntren Lebensfluss dahin,
umspült auch deines kleinen Glückes Schwelle,
verändert dir im Strömen Sicht und Sinn.

Gleich Inseln, diese schönen Augenblicke,
die du erleben darfst, doch halten nicht!
Doch nimmt die Zeit auch Leid und Schmerzgeschicke,
schenkt Freude, Liebe, nicht nur den Verzicht.

Mit ihr wirst du dereinst zum Meer gelangen,
in welches letztlich alle Wasser münden,
in seinen Tiefen ruhen; kein Verlangen
wird drängen dich, dein Sein dort zu ergründen.

Du fühlst von sanfter Welle dich gehoben,
dein Leben mit dem Ewigen verwoben.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Traum

Mir träumte schön von einem Garten,
gar reich erfüllt von Blütenduft,
wo singend bunter Vögel Arten
erheben leicht sich in die Luft.

Dort äsen Rehe auf der Wiese,
ganz ohne Scheu, doch elegant,
und alter Bäume grünes Sprießen
schenkt Schatten dort mit milder Hand.

Und Menschen wandeln zeitlos, heiter,
ihr Lächeln von der Liebe spricht.
Sie sind des Glückes Wegbereiter
und fürchten Tod und Stunde nicht.

Es scheint, sie haben längst vergessen
dies’ irdisch Los, auch Müh und Plag,
so sanft sind sie, von nichts besessen,
was ihren Geist zu lähmen mag.

Sie singen, und sie musizieren
und widmen sich der Poesie.
Die Zeit im Schönen zu verlieren,
ist ihres Liedes Melodie.

Und unter Sternen traulich leben
in Frieden und in Harmonie.
Ich sah den Ort im Traum entschweben.
Doch blieb ein Hauch
von Poesie.

© Ingrid Herta Drewing