Archive for September 2025

 
 

Herbsttag

Herbstlaubs Farbenspiel
und Himmels Spiegelgesicht
im kleinen Parkteich.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Herbstmorgen

Der Herbst bedeckt mit grauen Nebelhänden
des Morgens hier der Landschaft schön Gesicht,
verwehrt ihr bis zum Mittag helles Licht,
um strahlend dann Oktobergold zu spenden.

Als schliefen Wald und Garten tief in Träumen,
ruht alles sanft, in Schleier eingehüllt;
kein Vogel singt, kein Eichhörnchen gewillt,
nun Nüsse flugs zu sammeln unter Bäumen.

Ich blick’ durch ’s Fenster, sehe Nebel wallen,
die mir verstellen heute freie Sicht.
Doch brennt, im Stövchen leuchtend, warmes Licht.

Da stören feuchte Nebel mich hier nicht.
Bevor der Tag beginnt mit Arbeit, Pflicht,
mag mir ein Innehalten wohl gefallen.

© Fotos u. Sonett: Ingrid Herta Drewing

Herbstsignale

Über Hügel, grüne Wälder
weht ein warmer Sommerwind,
streift im Tal die goldnen Felder,
die nun abgeerntet sind.

Glänzend grüßen Silberweben,
ein, „Altweiber“ Spinnen-Lied,
leicht hier durch die Lüfte schweben,
Leben in die Ferne zieht.

Kühle Nebel abends steigen,
früher meldet sich die Nacht,
Nachtigallen-Abschied, Schweigen
füllt der Waldkauz, hält die Wacht.

Und schon sendet Herbst Signale;
jüngst erst zogen Schwalben fort.
Dritter Jahreszeit Spirale
dreht allmählich sich vor Ort.

© Foto und Text: Ingrid Herta Drewing

Wetterkapriolen

Nun zeigt sich doch schon Herbst, vertieft die Spuren,
verwandelt gar September in April,
ist wetterwendisch, launisch, wie er ’s will,
bringt Regen, Sturm, herzt manchmal Sonnenuhren.

Vorbei des späten Sommers milde Träume,
nicht nur die Nächte geben sich nun kühl,
auch fehlt am Tag durchgängig’ warm‘ Gefühl,
Gewitterstürme peitschen nasse Bäume.

Da hoffe ich auf goldenen Oktober
mit klarem blauem Himmel, unverstellt,
ein Indian-Summer-Bild, wie ’s mir gefällt.

Des Herbstes Farbenspiel in Wald und Feld
erhellt die Landschaft meiner kleinen Welt,
im Blätterkleid des Ahorns glüht Zinnober.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Sommers Abschied

August schenkte zum Abschied milde Tage,
nur mittags hat die Sonn‘ noch heiß gestrahlt.
Ein Hauch von Herbst sich in den Morgen malt‘,
nach kalter Nacht erfolgte kühl Ansage.

Zu trocken war es, kaum Gewitter, Regen;
der Büsche, Bäume Laub welkt‘ vor der Zeit
Nach Süden zog ’s die Schwalben im Geleit,
um dort Insekten-Beute-Jagd zu pflegen.

Wohl temperiert grüß‘ uns nun der September,
ermögliche das Gartenstelldichein;
mein Innhalten mög‘ beschaulich sein,
nostalgisch der Erinnerung „Remember!“ .

Und ich genieß’ den Augenblick, der rar,
das Leben sing‘ sein Lied noch wunderbar.

Spätsommerabend

Am Prinzipialmarkt
lockt’s viele nach dem Regen
nun noch zum Einkauf.

© Text: Ingrid Herta Drewing,
Foto ( Prinzipalmarkt in Münster): Laura Funk

Beschauliche Nacht

Heller Lichter Kranz
lädt ein in die Sommernacht
rund um den Aasee.

© Text: Ingrid Herta Drewing,
Foto  Aasee in Münster) :Laura Funk

Im Intercity unterwegs

Großstadtbahnhof,
geschäftiges Treiben, Menschengetümmel
Pendlerströme, Reisende, Kofferparade,
Willkommen und Abschied,
Fernweh, Abfahrtssignal

Der ICE fährt dahin.
Im Abteilfenster der Landschaftsfilm:
Sommerbilder,
Vororte, Eigenheime,
Schrebergärten hinter dem Bahndamm,
Gartenzwerge, gepflegte Beete,
ab und zu ein Kirschbaum,
Gartenhäuschen, Hollywoodschaukel,
Plastik-Planschbecken
Kletterrosen an der Pforte,
zwei Räder lehnen am Zaun.
Auf dem Gartenweg ein Mann mit Dackel.

Der Zug rauscht vorbei.
Buchenhaine, Birkenwälder,
ausgedehnte, grüne Weiden,
grasende, gefleckte Kühe.
Ein kleines Flüsschen,
auf der Brücke winkende Kinder.

Blühende Ginsterbüsche huschen ins Bild.
Heuballen, drapiert auf abgemähten Wiesen,
und immer wieder flimmern vor dem Auge
knallgelbe Rapsfelder, fast endlos erscheinend,
riesige Teppiche über die Landschaft geworfen.
Endlich rote Dächer, Labsal des Blickes!

Manche Orte
laden ein zum Verweilen.
ein kleiner Bahnhof, verwaist;
noch trägt er, fast trotzig,
den Namen seiner Station.
in ausgeblichener Schrift.
Der Zug rast vorüber,
und die Gräser
zwischen den Steinen
erzittern im Fahrtwind.

Keine Zeit für das Kleine,
den erbaulichen Augenblick.
So viele Stationen!
So wenig Halt!

© Text: Ingrid Herta Drewing,
Foto:Pixabay