Abschiedsgeschenk

Es malt der Herbst so farbentrunken
und wirkt dies opulente Bild
des Lebens, das nach grauem Unken
des Nebels, dessen Kraft gesunken,
im Sonnenlicht den Tag erfüllt.

Dies Spiel der Farben, Augenweide,
ein himmlisch‘ Blau blickt aus dem See,
und kräuselt Wind ihn, blinkt Geschmeide,
dort wo sonst übers Haar der Weide
den Schleier wirft die Nebelfee.

Ich schau beglückt, berauscht von Tönen
der Farben, deren warme Glut
Vergänglichkeit scheint zu verhöhnen,
hell leuchtend hier mit allem Schönen,
was die Natur verschenkt so gut.

Da liegt im Abschied schon Beginnen,
die Wiederkehr, und sei’s noch weit,
wird doch in Frühlings zartem Sinnen
erneut das Leben licht gewinnen,
und Winter weicht der neuen Zeit.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Herbst im Park

Nun, da nach Herbstes Nebel-Wallen
der Mittags-Sonne warm Gebot
hell leuchtend in den Bäumen loht,
mag der Spaziergang mir gefallen;
noch scheint vom Welken nichts bedroht.

Da schimmert Blattgold in den Birken,
und rot erglüht der Ahorn-Baum;
an der Romantik-Brücke Saum
darf er dies schöne Bild bewirken,
Vergänglichkeit als Farbentraum.

Ist ’s auch ein Abschied, der gegeben;
es spielt im Jahreskreis Natur,
lässt hier auf farbenfroher Flur
ein Loblied singen, preist das Leben,
verheißt schon fernen Frühlings Spur.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing
Wiesbaden, Nerotal

September-Bild

Herbsthauch am Morgen,
und Nebellieder singen
die Nixen im See.

Doch der Sonne Gold
verzaubert den jungen Tag,
Septemberlächeln.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Herbstbeginn

Nun schließt der Sommer bald die hellen Augen
und bettet sich für lange Zeit zur Ruh’.
Der junge Herbst will als Ersatz uns taugen,
beeilt sich und läuft lachend auf uns zu.

Er ist bekannt als lustiger Geselle.
Den Kindern trägt er Drachen in den Wind.
Auch in den Gärten ist er gern zur Stelle,
küsst Astern wach, macht Früchte reif geschwind.

Lässt Sonnenlicht noch pralle Trauben herzen,
damit sie Süße bringen in den Wein;
ist heiter, aufgelegt zu flotten Scherzen,
ruft schalkhaft: “Fangt die Hüte wieder ein!“

In frischer Luft und hehr im Golde strahlend
zeigt er uns üppig seiner Blätter Pracht,
bevor er sie, mit roten Tönen malend,
zum Flammenkleid der Wirbelwinde macht.

Lasst gönnen uns dem Sommer diese Pause,
begrüßen wir die nächste Jahreszeit!
Wer froh nach vorn schaut, fühlt sich wohl zu Hause,
wenn auch einmal ein wildes Wetter graut.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Nerotal

Herbsttöne

Des Herbstes farbige Girlanden
jetzt schmücken hier schon Busch und Baum.
Und weithin wächst nun in den Landen
ein Blätter-Leuchten in den Raum.

Bald prangt in abertausend Farben
dies’ Abschiedslied, das die Natur
licht tönend singt, bevor das Darben
im Nebel zieht die graue Spur.

Da darf dein Blick die Wonne trinken,
erfreuen sich am Farbenspiel.
Bevor die Blätter welkend sinken,
erreicht doch Schönheit noch ihr Ziel.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Park-Idylle

Alte Laterne
und rote Sternen-Blätter,
leuchtendes Herbstlicht.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Ruschas Geburtstag,29.10.

Am Tag Deiner Geburt war hier die Welt
von Herbstes Farben golden, warm erhellt,
als weise sie das Kind, das noch so klein,
schon darauf hin, ein Sonnenschein zu sein.

Das bist Du wohl von Anfang an gewesen,
voll Offenheit mit klugem, frohem Sinn,
ein Mensch voll Empathie, dein liebes Wesen
sich wendet stets zum Nächsten helfend hin.

Ich wünsche Dir zu Deinem Ehrentage
viel Freude, alles was Dir gut gefällt.
Gott segne, schütze Dich,halt fern die Plage
und schenke uns den Frieden in der Welt!

© Ingrid Herta Drewing,2015

Herbstmorgen

Es sagt die Nacht dem Mond Adieu,
begrüßt den Dämmermorgen,
der noch verschleiert überm See
im Nebel ruht verborgen.

Still liegt das Land, als ob es träume
von Herbstes farbenfrohem Licht,
das dieser zaubert in die Bäume,
wenn Sonne zeigt ihr hell Gesicht.

Und bald erwacht der junge Tag,
neigt frisch und klar zu Scherzen,
pflückt mit dem Wind in der Allee
der Linden goldne Herzen.

Er lässt sie tanzen, wirbeln wild,
dann sanft zu Boden schweben.
Und Herbst malt so sein Abschiedsbild
von Lust und Leid im Leben.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Oktobergrau

Des Regentages feucht Gesicht
begegnet mir mit matten Blicken,
wo gestern, leuchtend noch im Licht,
der Herbst mit seinem Farbgedicht
mir Sinn und Seele konnt‘ beglücken.

Tief Katrin über Land spaziert,
hat mit Oktober angebandelt,
sein warmes Gold rasch konfisziert
und uns schon stürmisch vorgeführt,
wie schnell sich Hell in Dunkel wandelt.

Ich hoffe, dass nur kurze Zeit
der Herbst wird dulden die Chimäre,
damit von tristem Grau befreit
Natur in farbenfrohem Kleid
beende strahlend die Affäre!

© Ingrid Herta Drewing,2014

Herbsttag

Aus dunkler Nacht sich sanft der Morgen schält,
dem müden Dämmern noch anheim gegeben.
Ein Tag, den Herbstes Kühle sich erwählt,
um ihre feuchten Schleier hier zu weben.

Verschwommen die Konturen; dort im Tal,
wo sonst von weitem schon der Kirchturm blinkt,
trifft Nebeldichte ihre Tarnungswahl,
und alles matt im Einheitsgrau versinkt.

Jedoch der junge Tag, der Sonne Strahl,
sie lassen bald die Helligkeit obsiegen.
Was vormals darbte, schien dem Auge fahl,
darf nun erwachen, sich im Golde wiegen.

Es schenkt die Sonne ihres Lichtes Gunst,
beleuchtet glänzend Herbstes Farben-Kunst.

© Ingrid Herta Drewing,2014