Archive for Dezember 2017

 
 

Jahresende im Regen

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Recht trostlos ist mein Blick hier aus dem Fenster.
Die kahlen Bäume triefen regennass
und wirken leicht benebelt wie Gespenster,
die sich versammelten dort fahl und blass.

Doch Meisen dieses trübe Bild beleben,
im alten Kirschbaum stieben, zwitschern sie.
Als sei der Frühling ihnen schon gegeben,
ein schnäbelnd‘ Taubenpaar in Harmonie.

Der Anblick mag ein freudig‘ Hoffen schenken,
selbst wenn das Wetter weiter gräulich dräut,
und lässt mich froh an all das Schöne denken,
das für uns hält das neue Jahr bereit.

Verhängt der Wolken Grau auch noch Verzicht,
beglückt bald neues Tagen, Sonnenlicht.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2017

29.Dezember 2017

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Die Sonne strahlt, erhellt des Himmels Blau,
sie schenkt den Lichtblick nach den grauen Tagen
und weitet in der Landschaft unsre Schau,
kein Nebel lässt ermüdend uns verzagen.

Als wolle sie das Jahr zum Abschied krönen,
ihm noch verleihen diesen letzten Glanz,
und uns so den Silvestertag verschönen,
bevor das neue Jahr spielt auf zum Tanz.

Auch uns beschwingt im Licht ein neues Hoffen,
wir geben gern dem Neujahr das Geleit
und halten ihm die Türen nun weit offen,
uns wünschend, dass es bringe gute Zeit.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2017

Zum Jahresende

Version 2

Des Jahres Tage sind gezählt.
Der Blick zurück lässt Wünsche offen,
gebiert zugleich das stille Hoffen,
dass Glück im neuen Jahr uns wähl’.

Prognosen gibt es, im Orakel,
da findet mancher seine Sicht.
Noch ahnt er nichts von dem Debakel,
das ihn alsbald nimmt in die Pflicht.

Silvesterträume in den Lüften;
der Lärm den Dämon dräng’ zurück!
Jedoch in unsren engen Klüften,
wir weben mit an dem Geschick.

So vieles, was wir tun, entscheiden,
ist wichtig, zeigt des Lebens Weg.
Die Gier, den Hass gilt ’s zu vermeiden,

die Liebe sei uns Brücke, Steg!
Dann wird vielleicht das nächste Jahr
auch für uns Menschen wunderbar.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Zwischen den Jahren

Version 2

Das alte Jahr nimmt Abschied nun im Regen;
die letzten Tage tröpfeln so dahin.
Die milde Luft, fast Vorfrühling zugegen,
belebt hier beim Spaziergang deinen Sinn.

Du blickst zurück, bedenkst, was so gewesen
an Freud und Leid zu Haus‘ und in der Welt.
Noch immer ist von Hass und Krieg zu lesen
und Katastrophen, die wir selbst bestellt.

Du hoffst, dass sich doch jetzt im neuen Jahr
das, was uns schmerzt, zur Besserung bewege
in Liebe, Güte;Menschlichkeit auch klar
zu unser aller Wohl den Grundstein lege.

Auf dass der Mensch vernünftig, gütig lebe,
damit es hier auf Erden Frieden gebe.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,

Zweiter Weihnachtsfeiertag

Version 2

Der Tag ist klar, lässt uns die Sonne sehen.
Vorbei, was uns im Nebel hat verwirrt.
Was jüngst noch trüb, erschließt sich dem Verstehen
und findet Wege, vormals fast verirrt.

Erwacht auf grünen, weihnachtlichen Pfaden
schaust du vom Berg hinab ins Tal; dein Blick
streift in die Weite, und du fühlst die Gnaden
die Gott als Leben hier ins Licht gerückt.

Es wird jetzt nach der Wintersonnenwende
ein jeder Tag ein wenig länger spielen,
in Winter, Frühling, Sommer sich verschwenden
und uns geleiten hin zu neuen Zielen.

Und hält sich auch die Nacht noch an der Macht,
ist Hoffnung mit dem Licht, das wächst, erwacht.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Erster Weihnachtsfeiertag

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Es grüßt die Landschaft frühlingsgrün,
wirkt dennoch fast verstellt.
Am Hang die Nebel aufwärts zieh’n,
verschleiern hier die Welt.

Ich wünschte mir zur Weihnacht Schnee,
den Winter klar und kalt,
wenn Sonnenglanz aus Himmels Höh‘
aufglitzern lässt den Wald.

Statt dessen künden Sturm und Regen
uns an ein graues Bild.
Die Wetterwünsche, die wir hegen,
sie bleiben unerfüllt.

Mag es auch wild jetzt draußen dräuen,
zu Hause stört ’s uns nicht,
weil wir gesellig uns erfreuen
bei Punsch und Kerzenlicht.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2017

Surreal

Frischer Fichten Nadeln fielen,
abgebrannter Kerzen Licht
strahlte auf die nassen Dielen,
die gut trocken aufgewischt .

Alte Kinder sangen Lieder,
standen stumm im Kreis herum,
und im Viereck halt es wider
ohne Echo rumm bumm bumm.

Fox, der Hund, der lautlos bellte,
saß hellwach am Baum und schlief,
während Maunz die Katze schellte,
und nichts sagend Hilfe rief.

Fern die Feuerwehr schon nahte,
setzte flugs das Haus in Brand,
grillte alles, auch Salate,
und was sich nicht dort befand.

Schrecklich war die schöne Feier
Hühner krähten, und ein Wolf
legte emsig faule Eier,
toter Hahn spielt‘ feurig Golf.

Laut erschallten stille Schreie,
Krieg rief „Frieden“ in die Welt,
Bitcoin ließ Papiergeld schneien,
reich war, wer sich arm gestellt.

© Ingrid Herta Drewing,2017

Auf dem Weihnachtsmarkt

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Die Weihnachtsstimmung hat es schwer,
der Regen lässt ihr kalte Füße,
vermittelt mir recht feuchte Grüße,
trotz Flitterglanz und Sternenheer.

Wo unlängst durften Flocken schwärmen,
verzaubert Winterwunderland
im Schnee die Blicke konnt‘ erwärmen,
erscheint in fahlem Grau das Land.

Ich gehe, mag es hier auch nieseln,
und höre von „white Christmas“ singen,
seh‘ träumend weiße Sternchen rieseln,
dieweil vom Turme Glocken klingen.

Es locken auch herbsüße Düfte.
Erinnerung mich fröhlich stimmt;
geschwängert sind des Marktes Lüfte
von Bienenwachs, Anis und Zimt.

Das Kinderkarussell im Kreise
beschaulich seine Runden dreht,
und zeigt nostalgisch mir ganz leise,
was war, wie schnell die Zeit vergeht.

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing,2017

An Maria

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Oh, Maria, Mutter aller Mütter,
Gott gab dir und nahm dir deinen Sohn;
doch dein Glaube, auch im Leide unerschüttert,
sah ihn liebend auf dem Gottesthron.

Musstest ihn im Stalle einst gebären,
zwischen Esel dort und Rind.
Wusstest schon, er würd‘ dir nie gehören,
sprach doch Engel Gabriel vom Gotteskind.

Josef aber stand dir treu zur Seite,
und die Könige aus fernem Land
kamen zu dem Kinde, sterngeleitet,
brachten Weihrauch, Myrrhe, Herrschers Unterpfand.

Konntest wohl kaum fassen, dass das kleine Wesen,
dir am Herzen wachsend, Weltenretter sei,
dass er die, die an ihn glauben, sollt‘ erlösen,
dass er trotze Tod und Teufel selbst dabei.

Später, als die Welt begann, dein Kind zu hassen,
qualvoll tötete, es schien von Gott verlassen,
da Maria, war’s dein stummer Schrei,
der für alle Mütter in der Welt erklungen,
denen man ein Kind entrissen hat.
Auch wenn Liebe dann den Tod bezwungen,
blicken doch die Augen tränenmatt,
denn sein irdisch Leben ist vorbei.

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing

Wiesbaden,Ausschnitt, Krippe auf dem Weihnachtsmark

Wintermorgen

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Herr Winter kam heut zu Besuch,
klammheimlich über Nacht,
hat’s Schneekind mitgebracht,
das hier in weißes, weiches Tuch
gehüllt die Landschaft sacht.

Nun scheint die kleine Welt zu träumen;
als sei ein Wunsch erfüllt,
ruht alles still und mild.
Ein Zauber liegt auf Büschen, Bäumen
schenkt sich in sanftem Bild.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2017