Archive for April 2020

 
 

Geburtstagsgruß für Nico

Geburtstag hast Du, Nico, heute,
und bist nun 19 Jahre jung.
Das ist ein Anlass großer Freude
trotz Virus und Kontaktsperrung.

Drum wünsch‘ ich Dir ein gut Geschick,
viel Freud‘ in Deinem Leben.
Es soll für Dich Gesundheit, Glück
und ganz viel Schönes geben.

Bewahr Dir Güte und Humor,
lass Dich durch nichts verdrießen!
Was Dich beglückt, das leucht‘ hervor,
soll’s Leben Dir versüßen!

Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Regentanz

Es tanzt ein frischer Regen,
dem Frühling zugesellt,
nun Walzer auf den Wegen,
als hab‘ ihn Strauß bestellt.

Da rauschen auch die Blätter
der Büsche, Bäume mit,
Es hält ihr Regen-Retter,
mit ihnen mild den Schritt.

Und auf den Wiesen-Bühnen
singt Floras Blumenchor;
ein Blütenbild, ein Grünen,
jetzt schöner als zuvor!

Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Maske

Die Maske, Nase-Mundschutz, macht,
dass sich der Mensch nun mit Bedacht
hier anpasst auch an jene Regeln
des Staates; der bestimmt das Segeln
in diesem Wind der Pandemie,
solang noch keine Therapie
die Bürger von dem Virus heilt.

Gesichtslos, unfrei man da peilt,
ob bald Corona arglos weilt.

Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Himmlisch

Es zeigt der Himmel unbewölktes, klares Blau.
Nur Vögel, Sänger sich im Fliegen üben,
wo Fluglärm stets gefolgt der Silberschau
der Kranich-Flotte, ihren Takten-Schüben.
Als habe nun der Mensch verwischt die Spur,
die er sonst täglich schreibt in die Natur.

Du blickst hinauf, genießt des Mittags Stille
auf dem Balkon, der Frische dir gewährt.
Blauregen duftet, dein entspannter Wille
das Summen einer Biene gerne hört.
Die kleine Welt erklingt in hellem Dur,
und Lenz ergänzt die lichte Partitur.

Goldlack, Lavendel, Rosmarin in Blüte,
die Rose schon die Knospen schwellen lässt,
des Salbeis, Thymians würzig herbe Güte,
dies‘ Pflanzenpotpourri, ein duftend Fest!
Es schenkt mir trotz Corona-Virus-Tour
den Lichtblick und erleichtert die Klausur!

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Unbeabsichtigte Wirkung

Für’s Klima wird nichts eingeschränkt,
weil, was nicht darf, das nicht kann sein.
Global man Wirtschaftswachstum lenkt,
an Geld, Gewinn man gern nur denkt,
da bricht der Klimaschutz schnell ein.

Nun aber hat flugs über Nacht
ein winzig Ding, nicht mal ein Wesen,
die Welt zum Stillstand fast gebracht.
Das Covid-19-Virus sacht
hat uns als Wirte auserlesen.

Und Bilder zeigen, was geschieht,
wenn wir ihm nicht die Herrschaft nehmen.
Die Angst geht um, greift ins Gemüt,
des Todes Macht man deutlich sieht,
da kann man nimmer sich bequemen.

Vielleicht erholt sich so Natur?
Weltweit Verkehr ist lahmgelegt;
was sonst gestresst in Konjunktur,
verwehrt dem CO2 die Spur,
erscheint, in klarer Luft gehegt.

Wir alle auf den Impfstoff hoffen,
damit das Leben neu uns lacht,
dass alle, auch die schlimm betroffen,
dem Alltag dann begegnen offen,
den Klimawandel in Betracht.

© Foto und Text : Ingrid Herta Drewing, 21.04.20

Wiesbaden Nerotal

Blaue Blume

Der blauen Blume Konterfei,
die die Romantiker gesucht,
mag „Klecksel“* malen, ist so frei
und steht mit Mal-Gewand betucht,
am Feld mit seiner Staffelei.

Kornblumenblau? Nichts da, er flucht,
war sicher, dass hier Blüte sei.
Ihm kommt es vor, als wär’s verrucht.
Da fällt ihm ein die Akelei
im Garten, den er jüngst besucht.

Der Blume ganz besondre Art
will ihm als schön Motiv erscheinen,
denn ihr verschieden Habitat
scheint was getrennt ist, zu vereinen,
vom Meer bis hin zu Berges Grat.

Begibt sich zur bekannten Stätte,
im Garten steht sie blau parat,
und „Klecksel“ glaubt, dass sie ihm rette
die Liebe seiner Künstler-Tat,
symbolisch Unendliches hätte.

*Name bei Wilhelm Busch entliehen
© Text : Ingrid Herta Drewing
© Foto: Pixabay

Naturschutz

Den Frauenschuh, den ich hier seh‘,

kauft man nicht bei Zalando,

trägt ihn auch nicht beim Tango,

denn er ist eine Orchidee,

dient keinem Deko-Eigennutz,

steht unter ganz besond’rem Schutz.

© Text: Ingrid Herta Drewing

Foto: Pixabay

Fleißiges Lieschen

Weiß, rosa, rot wie ein Radieschen,
im Schatten dicht an dicht,
blüh’n üppig, fleißig jene Lieschen,
als sei es Ihre Pflicht,
floral sich schön zu zeigen;
auch wenn sie dazu neigen,
zu trinken Wasser wie noch nie.

Der Schweizer nennt sie: Süüfferli

© Text : Ingrid Herta Drewing
Foto: Pixabay

Tulpen

Ich seh’ dem Leben gern beim Wachsen zu,
und Tulpen mir erlauben dies seit Tagen.
Zur Rettung vor dem Frost ins Haus getragen,
sie keimten auf, nun wachsen sie im Nu.

Schon blicken aus dem grünen Blätterbette,
geschlossen noch, die Blütenkelche rot.
Es ist, als ob sie wer gerufen hätte
und sie sich reckten zart, vom Licht umloht.

Drei kleine Tulpen nur im Blumentopf,
jedoch sie können mir die Hoffnung geben,
dass Glück und Freude selbst dem ärmsten Tropf
beschert sind durch die Kraft, die schenkt das Leben.

Nun warte ich noch einen Tag verhalten,
erlebe sie in leuchtendem Entfalten.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Lupine, Namen-Spielerei

Wolfbohne, nennt man dich Lupine
und denkt ans Gift in Deiner Frucht?
Jetzt gibt’s doch giftfrei neue Zucht!
Seh ich dein Blühen, ja, mir schiene
du reihtest auf manch‘ Schmetterling,
der sich im Blütenbild verfing.

Vielleicht denkt sich auch mancher Bube,
der deinen Namen nie gehört,
da habe jemand, der gestört,
dich dumm verwechselt mit der Lupe,
nicht wissend, dass dies praktisch Ding
vergrößert, was zu klein man fing.

Mich lässt’s an meine Kindheit denken,
an Comic-Hefte, die ich las.
Lupinchen da im Blickpunkt saß.
Sie war gewitzt, entkam den Ränken,
die Lupo häufig ausgeheckt.
Lupinchen hat sie stets entdeckt.

© Foto u. Text : Ingrid Herta Drewing