Archive for August 2018

 
 

Lebensfrage

Was wäre Leben
ohne Luft und Wärme,
die Tiere, Pflanzen,helles Licht?
Kein sanftes Weben,
keine Bienenschwärme
hier sorgten für die Frucht.Verzicht!

Was wäre Leben
ohne Glauben, Lieben,
ein Dasein aller Hoffnung bar?
Ein eitles Streben,
nur ein Werden, Üben,
und – sähe da Vernunft noch klar?

Was wäre Leben
ohne Kinderlachen,
die kleine Hand, die deine hält?
Dies Gück, gegeben,
lässt dich sorgsam wachen,
schenkt Güte hier in harter Welt.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Umwidmung

„Da wendet sich der Gast mit Grausen!“
Hier, wo sonst schön die Künste hausen,
soll der Konsum nun ganz profan
ergreifen eine neue Bahn?

Provokation, wir soll’n verstehen,
so könnt man ’s eines Tages sehen.
Denn, wenn die Kunst uns nichts mehr wert,
man schnöd‘ mit ihrem Haus verfährt.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Leben

Säumen, träumen will mein Leben,
das den späten Sommer mag,
Schwalben gleich im Lichte schweben,
in der Milde sich verweben,
räumen, was sonst führt zur Plag‘.

Schwingen, klingen soll mein Leben
neu mir wieder Tag für Tag,
will, was uns so reich gegeben
durch Natur, hier nah erleben,
singen hell im Rosenhag.

Schauen, trauen allem Schönen,
das die kleine Welt erfüllt,
statt des Argwohns sei Versöhnen,
das in seinen sanften Tönen
bauen darf, was Frieden gilt.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Sommer

Es sind die Klänge, die des Morgens schwingen,
der Amsel lieblich sanfte Melodie
und auch der Ringeltaube dunkles Singen,
ein Gurren, sehnsuchtsvoll in Harmonie.

Es sind der Blumen und der Kräuter Düfte
ein Potpourri, das uns der Sommer bringt,
sich zart mischt hier in warme, feuchte Lüfte,
so nasenselig in mein Zimmer dringt.

Es ist die Wärme, die mich nun lässt fühlen,
ein Leben, das auf Leichtes, Freiheit baut,
bevor an Hitzetagen, drückend schwülen,
man erst am Abend aus dem Haus sich traut.

Es sind die Farben auch, die mich beglücken,
der Sonne Gold, wenn es im Abendrot
am Horizont den Tag dann mag entrücken,
doch weithin leuchtend noch am Himmel loht.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Trockener Sommer

Es mag der Sommer hier so licht uns grüßen,
die Sonne strahlt aus zartem Himmelblau
und trinkt den Tau, der glitzernd auf den Wiesen
dem jungen Tag zart schenkte kühle Schau.

Doch jene Schönheit trügt, es fehlt der Regen,
der die versengten Wälder neu erfrischt,
Staubteufel tanzen auf den Wanderwegen,
der Pflanzen Grünen scheint wie weggewischt.

Zu trocken ist es, und in Baches Mitte
ein Rinnsal nur, wo er sonst rauschend floss,
zu lange zählt schon Trockenheit die Schritte,
sie folgte seit April der Sonne Tross.

Vertrocknet, keine Ernte auf den Feldern.
Dem Vieh fehlt Futter, denn es gibt kaum Heu,
auch darbt das Wild in ausgedörrten Wäldern,
sucht Hilfe und verliert fast seine Scheu.

Und andern Orts ertrinkt in Regenfluten
das Land; in Indien wütet der Monsun.
Der Klimawandel zeigt, man muss sich sputen,
kann nicht mehr sorglos und bequem ausruh’n,
sondern muss endlich nun das Rechte tun!

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Traumtänzer

Die Regenbogenträume,
die den Sommer wiegen,
sie hegen auch dein kleines Leben,
das über grüne Bäume
sich hoch möcht‘ in die Lüfte heben,
wie Schwalben fliegen,
erreichen Himmels Räume,
um sanft im Abendrot zu schweben.

© Ingrid Herta Drewing,2018

Gestörte Idylle

Den Sommerabend mag ich und den Morgen,
den Mittag, wenn im Schatten, Wind bewegt,
mich leicht, in einem Liegestuhl geborgen,
ein Lüftchen zärtlich beim Ermatten hegt.

Da ist es mir, als stünde still die Zeit,
gewähre lächelnd nun dem Frieden Räume
hier, wo der Garten grüßt im Hoffnungskleid,
das Leben träumt, die sommergrünen Bäume.

Doch dann wird die Beschaulichkeit gestört.
Ein Flugzeug donnert lärmend durch die Lüfte,
und eine Zeit lang wird sein Grummeln noch gehört;
es zeigen laut sich der Moderne Grüfte.

Bequemes Leben fordert den Tribut;
wir alle zahlen ihn, manchmal mit Wut.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Kurpark,“Flötenspieler“, 1965, Walter Wadephul

Traumtänzer

Die Regenbogenträume,
die den Sommer wiegen,
sie hegen auch dein kleines Leben,
das über grüne Bäume
sich hoch mag in die Lüfte heben,
wie die Schwalben fliegen,
erreichen Himmels Räume,
um sanft im Abendrot zu schweben.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Sternschnuppen im August

Wer jetzt sein Heil am Himmel sieht
(weil dort manch Meteor verglüht),
das ihm ganz in der Stille,
was er sich wünscht, erfülle,
bezeugt, dass immer noch Dämonen
aus grauer Vorzeit in uns wohnen,
die uns entrücken, leicht erlauben
solch Überirdisches zu glauben.

Die Lichterscheinung, die dort fliegt,
ein kosmisch‘ Spiel, das Träume wiegt,
als solle es uns gelten,
den vielen Ego-Welten,
die täglich wünschend sich entfalten
und oft zerstörend, dummdreist walten,
sie zeigt, dass nichts beständig bleibt,
Materie, die in Reibung schreibt,
als Funken sich entpuppe.

Wir sind ihm völlig schnuppe!

© Text: Ingrid Herta Drewing,2018
Foto : Pixabay

Trockenheit

Hochsommer sengt die Gräser in den Wiesen,
kaum wogt der Felder Weizenblond im Wind.
Des Flüsschens Wasser spärlich, träge fließen
um Sandbänke, die nun gut sichtbar sind.

Als gelte es die Landschaft auszubrüten,
so spielt die schwüle Hitze Sommerhuhn.
Vorbei die linde Zeit der hellen Blüten,
und viele Tiere suchen Wasser nun.

Zu trocken ist es, viele Blätter bräunen,
bevor der Herbst sie farbig angemalt,
und Rosenblüten welken an den Zäunen,
Es herrscht Verdorren, gleißend Sonne strahlt.

Staub wirbelt auf, sich sammelnd auf den Wegen,
und wir ersehnen uns den kühlen Regen.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing