Spätsommer

Recht bräsig lehnt er am Geländer,
Spätsommer dümpelt in der Glut,
schürt Hitzetage im September
und zeigt sich noch mit Sonnenhut.

Uns lässt er hier ausgiebig schwitzen,
gefällt sich gar im Übermut,
wenn Donner rollt nach grellem Blitzen,
ein Spiel zur Nacht in frecher Wut.

Vergessen des Septembers Milde;
vom Klimawandel ausgebuht,
beherrscht das Wetter die Gefilde,
ein Indian-Summer-Bild wär’ gut!

Da mag man auf Oktober warten,
wenn sich der Frühherbst gütlich tut,
im goldnen Glanz beginnt zu starten,
wohltemperiert und ausgeruht.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Sommer

Glühender Sommer,
leis’ surrt der Ventilator,
kühlt mein Ermatten.

Sanft ruht der Kater
dort auf der Balustrade
in Mittags Hitze.

Die Ringeltaube
weilt nun unterm Blätterdach
des Kiwibaumes.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Sommerwetter

Es weilt der Sommer weithin auf den Fluren,
regiert mit heißer Hand in Stadt und Land,
bestimmt die Schatten-Zeit der Sonnenuhren,
lädt ein zum Badespaß an See und Strand.

Doch herrscht er harsch auch häufig mit Gewitter,
schickt Hagelschauer, Sturm und Regenflut,
zerstört der Pflanzen Pracht wie schnöden Flitter,
wenn er entfesselt Bäume peitscht mit Wut.

Da bergen Mensch und Tier sich vor Gefahren
und suchen Schutz, wenn solch ein Wetter droht,
der Blitze Leuchten hell am Himmel loht.

Im Nest, zu Haus verweilen, fast Gebot,
bis man, befreit von wilden Wetters Not,
erleichtert sieht erneut die Welt im Klaren.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Trockenheit

Hochsommer sengt die Gräser in den Wiesen,
kaum wogt der Felder Weizenblond im Wind.
Des Flüsschens Wasser spärlich, träge fließen
um Sandbänke, die nun gut sichtbar sind.

Als gelte es die Landschaft auszubrüten,
so spielt die schwüle Hitze Sommerhuhn.
Vorbei die linde Zeit der hellen Blüten,
und viele Tiere suchen Wasser nun.

Zu trocken ist es, viele Blätter bräunen,
bevor der Herbst sie farbig angemalt,
und Rosenblüten welken an den Zäunen,
Es herrscht Verdorren, gleißend Sonne strahlt.

Staub wirbelt auf, sich sammelnd auf den Wegen,
und wir ersehnen uns den kühlen Regen.

© Text: Ingrid Herta Drewing,
Foto:Pixabay Mittelrheintal

Juli

Ringeltaubenruf,
Sommermorgen, beschaulich,
bis hier Hitze herrscht.

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing

Wetter-Extreme

Die Trockenheit beherrscht bereits die Felder,
obwohl der Sommer hier doch erst begann.
Im Süden, Osten brannten viele Wälder
und außerdem verdorren Fichte, Tann‘.

Im Juni gab es kaum noch Frühlings Milde,
die Hitze machte sich in Städten breit.
Zwar tobten die Gewitter, in Gefilden
war man vor Sturm und Hagel nicht gefeit.

Wir warten noch auf reichlich Sommerregen,
dieweil Down-Under in der Flut ertrinkt.
Doch waren auch Tornados hier zugegen,
der Klimawandel uns wohl mahnend winkt.

Es taut der Permafrost, die Gletscher schwinden,
sogar dort am Polarkreis Hitze steht.
Wir müssen die Extreme überwinden,
sonst wird bald unser Leben obsolet.

© Text: Ingrid Herta Drewing
Foto: Pixabay

Hitze

Am liebsten möcht’ ich jetzt im Kühlschrank wohnen,
denn diese Hitze drückt mir auf ’s Gemüt
Ich hab’ gehofft, der Sommer würd’ uns schonen,
weil uns der Frühling unsanft nur geblüht.

Jedoch liebt dieser auch nur die Extreme,
als hätte er beim Winter vorgefühlt,
wie man der Menschen Tatkraft tüchtig lähme,
damit er schädlich nicht auf Erden wühlt.

Er hält uns nun zu heiß in Quarantäne.
Wer es sich leisten kann, hält aus zu Haus.
Im Freien bleckt die Sonne ihre Zähne;
ihr grelles Lachen wird zum Hitzegraus.

Gemäßigt sei doch unsre Klimazone!
Ich wünsch’ es mir, will weiterhin hier wohnen.

© Text: Ingrid Herta Drewing,
Skizze: Ingmar Drewing

Ver-rücktes Wetter im Januar

Die Meseta liegt im Schnee.
Madrilenen schauen, staunen,
was da fällt aus Himmels Höh‘
flockig leicht wie weiche Daunen,
meterhoch die Stadt bedeckt,
Straßen, Häuser weiß versteckt.

Seit Jahrhunderten nicht mehr
sah man solchen Schneesturm wehen,
auch die Bäume tragen schwer,
Äste brechen, Eis versehen.
Winter herrscht mit kalten Siegen;
der Verkehr droht zu erliegen.

Und im Süden Malaga
trifft barsch, harsch nur Nass von oben.
Wo im Sommer Dürre war,
wild nun Ströme sprudeln, toben.
Dort, wo man flamenco- munter,
geht nun viel im Wasser unter.

Aber östlich in Athen
lockt die Hitze zu Gestaden
Dort am Hafen kann man seh’n
Menschen, die im Meere baden.
Männer, Frauen und auch Kinder
finden Sommer, keinen Winter.

© Ingrid Herta Drewing

Mittagspause

Hochsommer zelebriert die heißen Stunden;
ermattet magst du nun im Schatten ruh’n.
Was vormals drehte stressend seine Runden,
ist für geraume Zeit dem Blick entschwunden;
du gönnst dir diese Pause nichts zu tun.

Der Ventilator summt sein sanftes Lied,
vertreibt die Hitze, schenkt dir frische Luft.
Im Mittag ruht der Tag, und leise zieht
Beschaulichkeit dir zärtlich ins Gemüt,
und dich umgibt Lavendels herber Duft.

© Ingrid Herta Drewing

Heiße Wochen

Glühende Sonne,
man möcht‘ im Kühlschrank wohnen,
flieht das Himmelslicht.

Regen, jetzt ersehnt,
lässt lange auf sich warten.
Wetterextreme.

Doch der Abendwind
strömt vom Bergwald in das Tal,
mildert die Hitze.

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing