Sommerspur 2003-2015-2018-2022

Der Sommer schreibt sich auch in den Kalender,
steht golden Pate an der Sonnenuhr,
entpuppt sich aber hitzig als Verschwender
und hinterlässt uns seine heiße Spur.

Getreidehalme, gelb, nach Wasser lechzend
und dürre, kleine Körner tragend nur.
Die Wälder glühend unter Bränden ächzend,
zu trocken ist ’s, es leidet die Natur.

So manches Bachbett muss das Wasser missen,
die Quelle tröpfelt, fast ist sie versiegt.
Die Schifffahrt weiß nicht weiter auf den Flüssen,
kaum Wasser unterm Kiel, und sie erliegt.

Der Permafrost und auch die Gletscher tauen,
das lässt uns grübelnd in die Zukunft schauen.

© Text: Ingrid Herta Drewing
Foto : Pixabay

Trockenheit

Hochsommer sengt die Gräser in den Wiesen,
kaum wogt der Felder Weizenblond im Wind.
Des Flüsschens Wasser spärlich, träge fließen
um Sandbänke, die nun gut sichtbar sind.

Als gelte es die Landschaft auszubrüten,
so spielt die schwüle Hitze Sommerhuhn.
Vorbei die linde Zeit der hellen Blüten,
und viele Tiere suchen Wasser nun.

Zu trocken ist es, viele Blätter bräunen,
bevor der Herbst sie farbig angemalt,
und Rosenblüten welken an den Zäunen,
Es herrscht Verdorren, gleißend Sonne strahlt.

Staub wirbelt auf, sich sammelnd auf den Wegen,
und wir ersehnen uns den kühlen Regen.

© Text: Ingrid Herta Drewing,
Foto:Pixabay Mittelrheintal

Wetter-Extreme

Die Trockenheit beherrscht bereits die Felder,
obwohl der Sommer hier doch erst begann.
Im Süden, Osten brannten viele Wälder
und außerdem verdorren Fichte, Tann‘.

Im Juni gab es kaum noch Frühlings Milde,
die Hitze machte sich in Städten breit.
Zwar tobten die Gewitter, in Gefilden
war man vor Sturm und Hagel nicht gefeit.

Wir warten noch auf reichlich Sommerregen,
dieweil Down-Under in der Flut ertrinkt.
Doch waren auch Tornados hier zugegen,
der Klimawandel uns wohl mahnend winkt.

Es taut der Permafrost, die Gletscher schwinden,
sogar dort am Polarkreis Hitze steht.
Wir müssen die Extreme überwinden,
sonst wird bald unser Leben obsolet.

© Text: Ingrid Herta Drewing
Foto: Pixabay

Junis Abschied

Der Juni geht, nicht ohne die Allüren,
die er uns präsentiert‘ im Hitzeneid
noch einmal zugespitzt hier vorzuführen:
Er trägt zum Abschied jetzt Hochsommers Kleid.

Versetzt uns in der Sahara Kulisse
mit Trockenheit und an die 40 Grad.
Da hofft man, dass im Juli die gewisse
gemäßigt warme Zeit das Sagen hat.

Auch Sommerregen zwischendurch wär‘ schön,
der Rhein, er solle sich als Strom stets zeigen
Wir haben Brücken, über die wir gerne geh’n,
ein trocknes Flussbett werd‘ ihm nicht zu eigen!

Der Sommer zeige nur noch leichtes Spiel,
führ‘ ohne Unwetter zu seinem Ziel!

© Text: Ingrid Herta Drewing
Foto: Ingmar Drewing

Vor Winters Ankunft

Hochnebel macht den Himmel dicht,
belässt den Tag im Trüben.
Doch wir verschmerzen den Verzicht,
denn heißen, trocknen Sommers Licht
ließ Regensehnsucht üben.

Allmählich füllen sich die Flüsse
und führen Schiffe hin zum Meer.
Willkommen sind die Regengüsse,
so manches Flussbett war fast leer.

Da darf im Tal der Frost noch warten,
obwohl sich Winter kurz gezeigt,
um auf dem Berg mit Schnee zu starten,
dort seinen Sportlern zugeneigt.

Mag er zur Weihnacht uns beglücken
mit seinem weißen Flocken-Heer,
mit Sternchen Kinder hier entzücken;
sie freuen über Schnee sich sehr.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Am Rhein im Herbst 2018

Noch leuchtet golden, rot umrandet
der Bäume Blattgeschmeide,
und auf der Au am Flusse landet
manch matter Vogel, wie gestrandet,
sucht dort die grüne Weide.

Wo jüngst noch Kormorane flogen
auf Inseln, die der Fluss umschloss
mit seinem sanften Wellenwogen,
schlägt nun ein Kiesbett seinen Bogen
zum Ufer, Trockenheit im Tross.

Kaum auf dem Rhein noch Schiffe fahren,
so niedrig ist der Wasserstand,
zu lange Trockenheit, die klaren
und heißen Tage, die hier waren,
ihm nahmen ab ein teures Pfand.

Nun warten wir hier auf den Regen,
dass er die Bäche, Flüsse fülle,
die Quellen auch, auf seinen Wegen
für Pflanze, Tier und Mensch als Segen
die Sehnsucht nach dem Wasser stille.

© Ingrid Herta Drewing,25 10.2018

Veränderte Jahreszeiten

Wo sonst der Tau den Gräsern Perlen schenkte,
da liegen staubig Wiesen wie versteppt.
Der Sommer, der zu lang hier trocken lenkte,
wehrt nun sogar dem Herbst, der naht verschleppt.

Und dennoch zeigt so mancher Bäume Leuchten
der Blätter Zier in farbenschönem Bild,
als habe Herbst gemalt im Regenfeuchten,
so jahreszeitlich seine Pflicht erfüllt.

Auch diese Hengste, die so wild da spielen
(in Bronze grüßt schon lang hier die Skulptur),
nicht auf das Heuproblem des Sommers zielen,
das Tieren ließ zu wenig Futter nur.

Ich hoffe, dass demnächst die Jahreszeiten
gemäßigt folgen, stärken die Natur,
und Regen, Sonne, Wind hier wieder gleiten
auf wohl vertrauter, lebensvoller Spur.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Sommer im Herbst

Es spielt der Herbst jetzt schon mit Malerfarben,
obwohl der Sommer noch nicht weichen will,
durch Trockenheit so mancher Baum muss darben,
sein Laub, das welkte, hängt dort fahl und still.

Noch fehlt der Landschaft der ersehnte Regen.
Wer hätte im Oktober einst geglaubt,
sich in so warmer Umwelt zu bewegen,
dass Sommer währt, als sei er festgeschraubt?

Wenn alle Tage jetzt so sonnig bleiben,
wär’s gut, wenn’s täglich regnete bei Nacht,
sonst müsste man in die Annalen schreiben,
dass Wassernotstand uns zu schaffen macht.

Gemäßigt sollte unser Klima sein,
denn ohne Regen kann hier nichts gedeih’n.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018
Foto Talsperre Edersee / Hessenschau

Gedanken im Frühherbst 2018

Schon pflückt der Wind hier Blätter von den Bäumen,
jedoch den Herbst ich warm als Sommer fühl‘.
Zwar welkt das Laub, und fern von Farbenträumen
erblüht kein Gold, kein Indian-Summer-Spiel‘!

Es trockneten die Halme auf den Feldern,
da war der Bauern Ernte dann recht knapp.
Doch werfen Buchen, Eichen in den Wäldern
nun reichlich Eckern, Eicheln täglich ab.

Wohl mag sich üppig da manch‘ Wildschwein mästen,
und auch das Eichhörnchen im Sammlersinn
hüpft erntend hier im Park auf hohen Ästen,
birgt seinen Schatz nun bis zum Winter hin.

Die Obstbäume, vom Sonnenschein beglückt,
in diesem Jahr sehr viele Früchte tragen,
auch Reben sind mit Trauben reich bestückt,
die Lese fördert Winzers Wohlbehagen.

Das Jahr 2018 wird in den Annalen
gewiss gepriesen durch besondren Wein.
Doch werden Trockenheit, der Brände Zahlen,
die Hitze auch darin enthalten sein.

© Text : Ingrid Herta Drewing, 2018

Sommer 2018

Die Mauersegler in den Süden zogen,
obwohl der Sommer sich so warm noch gibt.
Kaum zeigt sich frischer Regen hier gewogen,
der Himmel klar, von Wolken ungetrübt.

Nach Regen lechzen sie, die trocknen Fluren,
die Wiesen hier im Park sind braun versengt.
Des frühen, langen Sommers heiße Spuren
sie haben Blumen, Gräser fast verdrängt.

Nur ein Gewitter dräut da hin und wieder
schickt Hagel, Regen, Sturm so manchem Ort.
Die Wassermassen, die dort gehen nieder,
zerstören, was sonst galt als sichrer Hort.

Und dennoch tragen reiche Frucht die Bäume.
Recht früh begann sodann die Erntezeit;
auch Reben fanden ihre Sonnenträume,
und Federweißer steht als Trunk bereit.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018