Vor Winters Ankunft

Hochnebel macht den Himmel dicht,
belässt den Tag im Trüben.
Doch wir verschmerzen den Verzicht,
denn heißen, trocknen Sommers Licht
ließ Regensehnsucht üben.

Allmählich füllen sich die Flüsse
und führen Schiffe hin zum Meer.
Willkommen sind die Regengüsse,
so manches Flussbett war fast leer.

Da darf im Tal der Frost noch warten,
obwohl sich Winter kurz gezeigt,
um auf dem Berg mit Schnee zu starten,
dort seinen Sportlern zugeneigt.

Mag er zur Weihnacht uns beglücken
mit seinem weißen Flocken-Heer,
mit Sternchen Kinder hier entzücken;
sie freuen über Schnee sich sehr.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Advent

Bald wird es kalt.
Schnee hüllt die Landschaft ein,
lässt fein sie schweigend sein,
kein Vogellied erschallt.
Als sollt‘ ein Innehalten
andächtig hier nun walten,
wirkt weiß die Welt und rein.

Früh geht der Tag.
Das Sehnen nach dem Licht
verzagt nicht im Verzicht,
empfindet’s nicht als Plag.
Im hellen Schein der Kerzen
dringt Freude in die Herzen,
Advent von Ankunft spricht.

Die Weihnachtszeit
im Glauben uns verspricht
die Liebe und das Licht,
hat im Geleit
das Hoffen auf den Frieden,
den Christus uns beschieden,
für alle hält bereit.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Vorweihnachtsfreude

15540639_1293618117349487_59911868550130148_o

Vorweihnachtsfreude lässt sich Zeit,
scheint fast im Nebel zu ertrinken,
obschon im Trubel wir bereit,
in satter Flitterseligkeit,
im Lichterglanz ihr zuzuwinken.

Es ist Adventszeit jedes Jahr
der Anlass dieser Feierlaunen.
Jedoch geschäftig und bizarr
wird dominiert vom Handel klar,
was uns der Glaube lehrt zu staunen.

Doch Kinder tragen im Erwarten
des Christkinds Freude hell im Blick;
Verliebte auch, sie seh’n den Garten,
der Hoffnungsblüten, wunderzarte,
nun reichlich schenkt als sel’ges Glück.

Wir andern warten auf die Stille,
wenn uns, dem Treiben dann entrückt,
fernab von sorgbemütem Willen
die Andacht innig schenkt die Fülle,
die in der Christnacht froh beglückt.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Sternschnuppenmarkt

Weihnachtswetter

Es trägt nicht nur der Tannenbaum
im Garten hier sein grünes Kleid,
auch Rhododendrons Blätterzier
und Eibensträucher sind Geleit.

Und auf dem kahlen Kirschbaum spielen
Kohlmeisen munter im Geäst.
Sie müssen keinen Frost nun fühlen,
da Winter sich nicht blicken lässt.

Spätherbtlich gibt sich jetzt das Wetter,
nur Nieselregen fällt ganz sacht.
Der Rieselschnee wär‘ da wohl netter,
wenn man am Weihnachtstag erwacht.

Im Keller träumt der alte Schlitten
vom Rausch der Fahrten dort am Hang,
und auch die Skier, noch unbeschritten,
auf Schnee noch hoffen, Lauf, der lang.

Doch darf der Schneeräumdienst sich freuen;
hat so am Feiertag auch frei,
muss nicht früh morgens Salz schon streuen,
lobt Winter, dass er keiner sei.

Verschieden sind die Interessen,
welch Wetter nun gefällig ist.
Wir nehmen’s, wie es kommt, indessen
nennt Nebel man auf Englisch „mist“.

© Ingrid Herta Drewing,2016

4.0M DigitalCAM

4.0M DigitalCAM

.

Schneegestöber im Frühling

Es tanzt der Schnee vor meinem Fenster.
Die Flocken tummeln sich im Wind,
jetzt, da des Winters Frostgespenster
doch rau zurück gekommen sind.

Was mir zur Weihnacht Freude brächte,
erscheint mir nun als kalter Hohn.
Ich sehne mich nach milden Nächten
und Frühlingsduft, der Blüten Lohn.

Ich hoff‘, wir müssen nicht lang warten!
Schon in drei Tagen wird es Mai;
dann wird erneut der Frühling starten,
und Winters Spuk ist bald vorbei!

© Ingrid Herta Drewing

Schneegestöber

Es tanzt der Schnee vor meinem Fenster;
die Flocken tummeln sich im Wind,
jetzt, da die harschen Frostgespenster
doch rau zurück gekommen sind.

Was mir zur Weihnacht Freude brächte,
erscheint mir nun als kalter Hohn.
Ich sehne mich nach milden Nächten
und Frühlingsduft, der Blüten Lohn.

Doch darauf darf ich wohl noch warten,
auch der Kalender zeigt’s: Zur Zeit
wird hier kein Frühling lieblich starten,
der uns von Winters Macht befreit.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Weihnachtswetter

Der Regen spült den Schnee vom Dach,
und macht kein Federlesen.
Es wär’ so schön gewesen,
ein Weihnachtsfest in weißer Pracht!

Nun wird es wieder nass; doch grün
noch duften Tannenbäume,
durchdringen Nebels Räume,
und lieblich uns Christrosen blüh’n.

© Ingrid Herta Drewing

Heiligabend-Gesang

Wie jubelt ’s zur Weihnacht!
Wie hell singt der Chor!
Wie sprudelt im Schalle
die Freude hervor!

Das Singen erfüllt
meine Seele mit Macht,
die liebend erbebt.
Der Glaube, er lebt,
im Lichte enthüllt.
Es ist Heilige Nacht.

© Ingrid Herta Drewing

Grüne Weihnacht

Auch grüne Weihnacht birgt wohl Freude.
Der Schneeräumdienst, der hat nun frei.
Kein Mensch rutscht aus auf Glatteis heute,
und der Verkehr läuft einwandfrei.

Das Lied lässt von White Christmas träumen,
jetzt darf man länger schlafen, gerne,
muss nicht schon früh die Steige räumen.
Doch ich vermiss’ die weißen Sterne.

© Ingrid Herta Drewing

Friedenssehnsucht

Herbei gesehnt der Weihnachtsbotschaft Frieden;
noch immer fehlt er weithin in der Welt.
Gerechtigkeit und Güte sind hienieden
vonnöten, wo sich Bosheit, Härte hält.

Gemeinsam sollten wir Probleme lösen,
anstatt uns gar in Kriegen zu entzwei’n
und Hass bereits den Kindern einzuflößen.
Es möge die Vernunft der Mittler sein.

Damit uns Menschen hier auf dieser Erde
das Leben eine schöne Heimat ist;
wir hoffen, Zukunft sehen, und es werde
auch denen, die im Dunkel, helles Licht.

Gemeinsam hier ein Paradies gestalten,
wo alle Menschen menschlich sich verhalten.

© Ingrid Herta Drewing