Archive for Januar 2017

 
 

Geburtstagsgruß an Laura

Sonne, Meer, Lanzaroteo

Als Winterkind geboren,
da wachsend schon das Licht
die Helligkeit erkoren,
kamst Du, Dein lieb Gesicht
von Leben sprach und spricht.

So ist auch Dein Geburtstag heute
erneut der Anlass meiner Freude.
Ich wünsche Dir auf Deinen Wegen
stets frohen Mut und Gottes Segen.

© Text: Ingrid Herta Drewing,2017
© Foto:Ingmar Drewing

Am Meer

MeerEs rauscht das Meer, die Brandung an den Buhnen
verwirbelt weiß sich in der Gischt und tanzt.
Dort, wo die Küste steil, verwischt es Runen
im Felsgestein, von Wasser, Wind gestanzt.

Gefräßig nagt die Brandung hohle Kehlen,
und in den Lüften stürzt die Möwe, schreit,
wie einstmals dort beim Schiffbruch arme Seelen,
von Sturm gepeitschter See an Land gespeit.

Ein unablässig Spiel hier, die Gezeiten,
die, folgend dieses fernen Mondes Lauf,
im Kommen, Gehen weit in Wellen schreiten,
den Strand und seine Sande wühlen auf.

Wie alles hier der Zeit anheim gegeben
und dennoch auch erfüllt vom Wunder Leben.

© Ingrid Herta Drewing,2017

Das Weiße Haus in Wiesbaden

DSCN8329 (1)Bei uns gibt’s auch ein Weißes Haus,
von Washington es spricht.
Doch kommt nicht Donald Trump heraus,
es ist postfaktisch dicht.

Vor hundert Jahren ward’s erbaut,
Herrn Söhnlein galt’s als Ziel
zu schenken Emma, seiner Braut,
ein heimatlich Gefühl.

Klar nach dem Krieg für USA,
dass man sich suchte aus,
weil Ähnlichkeit man deutlich sah,
als Stützpunkt dieses Haus.

Bis ins Jahr ’90 so genutzt,
ist jetzt das Haus zivil,
steht nah dem Park,herausgeputzt,
erglänzt im alten Stil.

Es macht sich gut trotz Wintersicht,
wenn golden Sonne strahlt
sein Säulenweiß von warmem Licht
wird friedlich schön bemalt.

© Ingrid Herta Drewing,2017

Freitag / Nomen est Omen

Neuschülerin, das Fräulein Jule,
fiel auf durch ihren Eigensinn,
denn sie ging freitags nie zur Schule.
Das zog zwei Monate sich hin.

Der Schuldirektor führte Klage,
bestellte ihre Eltern ein,
um diesen Tadel anzusagen,
betreffend ’s Julchen,Töchterlein.

Dazu wurd‘ Jule auch befragt,
die schaute alle an verdutzt.
„Wie doch der Name es schon sagt,
hab frei den Freitag ich genutzt.“

Ob dieser Eulenspiegelei,
verkniff man sich nur schwer ein Lachen,
belehrt das Kind, was wörtlich sei,
müsst man nicht unbesehen machen.
So sei in einem Spiegelei
ja auch kein Spiegel mit dabei.

Gab Jule sich damit zufrieden?
Ich kann’s nicht sagen, weiß es nicht.
Sie wird wohl neue Pläne schmieden,
ist ein gewiefter, kleiner Wicht.

© Ingrid Herta Drewing,2017

Augenweide im Winter

DSCN8321 (2)
Ein Tag erwacht, der Morgenröte Strahlen
lässt fast vergessen Frost und Kältesinn,
wenn Sonne nun das Weiß mag schön bemalen,
und Himmels Blaukontrast schenkt Lichtgewinn.

Wohl mag so mancher hier vom Frühling träumen,
von Vogelsang, dem Duft im Blütenmeer,
sich noch verschanzen in den warmen Räumen,
weil ihm erscheint die Winterzeit zu schwer.

Ich geh‘ ins Freie, lieb‘ die klaren Tage,
wenn golden Sonne durch die Wolken bricht,
der Schnee erglänzt, der Landschaft Lustansage
zur Augenweide wird im Morgenlicht.

Und mich erfreut das Spiel der Jahreszeiten,
die wechselnd unser Leben hier begleiten.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2017

Im Kurpark

Sittiche KopieIm knospenden Geäste thront
vertraut ein Halsbandsittichpaar.
Vom Sonnenschein so warm belohnt,
nimmt es den Winter kaum noch wahr.

Der weite Himmel, klar und blau,
lässt schon von Frühling träumen,
lockt hoch hinauf zur Wipfelschau
in Kurparks kahlen Bäumen.

Ein Sonnentag, so Licht erfüllt,
verleiht der Hoffnung Flügel,
dass bald der Frühling, unverhüllt,
ergreife zart die Zügel .

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,

Im Kurpark

Kurpark, Schneerest_oNoch duldet hier die Wiese Winters Schnee.
Jedoch die Bäume, bar der Last, befreit,
schon strecken knospend Zweige in die Höh‘,
als zeigten sie der Sonne, dass bereit
zum Blühen sie, wenn fern der Kälte Weh.

Und die Magnolie, warm in Pelz gehüllt,
lässt sehnsuchtsvoll die großen Knospen schwellen,
als sei sie hier im Park sehr bald gewillt
die zarten Blüten schön ins Licht zu stellen,
wenn Frühlingssonne hell das Tal erfüllt.

Noch fühle ich des Winters Kälteschmauch,
der mich, die Wangen rötend, frostig streift;
doch ahne ich, wie bald der Blüten Hauch
anheimelnd duftend durch die Lüfte schweift,
und ich erwarte freudig Frühling auch.

© Foto und Text / Ingrid Herta Drewing,2017

Winter und Frühling

Wardawilwinter_o

Frühling,2015_o Kopie

Des Winterkönigs frostiges Geleit
bannt muntre Bäche,Teiche, Flusses Hafen.
Wohin man schaut, zeigt er ein eisig‘ Kleid,
sogar der See scheint still und stumm zu schlafen.

Noch unlängst zierte rieselnd hier der Schnee
die Büsche, Bäume,Hecken, Felder, Wiesen,
als wolle zärtlich eine gute Fee
der Erde den Dornröschenschlaf versüßen.

Doch noch befolgt der Frost harsch Winters Zeit,
bis März muss auch der Frühlingsprinz hier darben.
Dann aber ist er flugs dazu bereit,
ins Land zu ziehen, hissend seine Farben.

Und wir begrüßen ihn in seiner Milde,
wenn Vögel singen hell im Blütenbilde.

© Fotos und Text / Ingrid Herta Drewing,2017

Spuk im Burghotel

11703299_929888743722428_5064393675218494268_nSchnurbelschnauz und Schnulligunde,
die man selten nur geseh’n,
trafen nächtlich sich zur Stunde,
um in muntrer Geisterrunde
schaurig spukend umzugeh’n.

Nicht mit lautem Kettenrasseln,
wie’s gefiel dem Henkersknecht,
der, gefolgt von Kellerasseln,
lärmte, konnte Schlaf vermasseln
dem, der friedlich träumen möcht‘.

Auch nicht polternd wie der grobe
Ritter Potz,der seine Frau,
die der Minnesänger Loben
schmachtend auf den Schild gehoben,
einst vor Eifersucht schlug blau.

Kaum auch wie die Sabbertruden,
winselnd in des Windes Weh,
die dort in den alten Buden
zischelnd Falschgerüchte luden
und befleckten reinen Schnee.

Nein, sie liebten es, zu scherzen,
raubten Börse, Hose, Hemd
dem, der untreu einem Herzen
hier beim Stelldichein der Kerzen,
dass er fortan geh‘ nicht fremd.

Seiner Dame Kleider schwanden,
sanft zerfielen sie zu Staub,
schnell kam auch ihr Schmuck abhanden,
Nebelgeister sie umwanden
und das Bett wie Efeulaub.

Schnurbelschnauz und Schnulligunde
tanzen froh noch Ringelreih’n,
Mitternacht schlägt ihre Stunde.
Nie erfährt’s der nächste Kunde,
der dort checkt ohn‘ Argwohn ein.

© Foto und Text / Ingrid Herta Drewing,2017

Wintermorgen-Idyll

Ein neuer Morgen lässt den Tag erblühen.
Im Osten Wintersonne goldenrot,
warm ins Türkise dieses Himmels loht;
wie hingetuscht zwei Federwölkchen ziehen.

Zwar ist er kühl, der Kuss der Winterluft,
doch schwingt ein Lächeln in den klaren Mienen.
Rauch tanzt in Pirouetten aus Kaminen,
und würzigherb verströmt des Holzes Duft

Am Vogelhäuschen regt sich muntres Leben;
sich tummeln, Körner pickend, Finken, Meisen,
die unbewusst uns ihren Dank erweisen,
weil wir hier ihnen gerne Futter geben.

Dies’ Bild genieß’ ich nun mit allen Sinnen,
kann freudig meinen Tageslauf beginnen.

© Ingrid Herta Drewing