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Erdenleben

Das Wissen wächst und damit auch das Staunen,
wie dieses Leben hier darf wirken, werden,
wie aus dem Schwingen und dem leisen Raunen
ein Klingen im Crescendo wird auf Erden.

Die Fülle jener vielen Formen, Farben,
daran kein Auge sich kann sehen satt;
der Schönheit Schein beschenkt uns, lässt nicht darben,
obwohl Natur doch auch Gefahren hat.

Als Tanz auf dem Vulkan erscheint dies‘ Leben,
das auf den Platten einer dünnen Kruste weilt,
wenn dessen Grenzen zeigt der Erde Beben,
dem Hochmut trotzt, der uns so oft ereilt.

Wir Menschen, die noch kaum das Sein ermessen,
erliegen allzu leicht der Allmacht Wahn,
die uns lässt unsre Sterblichkeit vergessen,
weil wir uns schon als eigne Schöpfer sah’n.

Und oft zerstören wir das, was wir lieben,
der Arten Vielfalt wurde dezimiert,
weil wir verblendet uns im Großtun üben,
das Unrecht und Zerstörung stets gebiert.

Gemeinsam sollten wir hier Leben hegen,
anstatt in Krieg und Not uns zu verlieren!
Somit auch Fauna, Flora sorgsam pflegen,
nachhaltig unser Wirken, Walten führen!

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Nerotal

Abschiedsgedanken

So nah der Grenze, denn bald musst du gehen,
genießt du täglich dieses Lebens Spur,
als ließe dich dein Alter tief verstehen,
wie kostbar die Geschenke der Natur.

Erlebst beglückt, wie hier die Jahreszeiten
im Wechselspiel verändern Park und Hag,
nach Blühen, Fruchten ein Hinüber-Gleiten
in Herbstes Gold, dem Winter folgen mag.

Und dennoch mischt sich Wehmut in dein Sinnen,
als hieße dich der Wandel: „ Sei bereit,
bald wird für dich der letzte Tag beginnen,
dann gibt auch dir der Tod sein stumm Geleit!“

Doch „Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei“
versprechen dir ein Licht, das ewig sei.

© Text: Ingrid Herta Drewing,

Foto: Ingmar Drewing

WUNSCH

Möge sich endlich wenden,
was uns die Seele verschneit,
Kälte und Winter enden,
Krieg, der nur Tod kennt und Leid.

Möge ein neues Tagen
bald bringen Leben und Licht!
Frieden herrsche, das Klagen,
es weiche der Zuversicht!

Mögen Menschen die Erde
hüten gemeinsam als Schatz,
damit sie allen werde
Zuhause und Lebensplatz!

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Was mir gefällt

Ich mag den frischen Wind,
der in des Sommers Glut
vom Fluss auflandig geht,
wenn er leicht fächelnd weht,
das Land in Sonne ruht,
ein sanftes Katzenkind.

Ich mag den Sommerregen,
der folgt auf heiße Tage
und milde Kühlung bringt,
in allen Pflanzen singt,
verscheucht die Trockenplage,
uns Wasser schenkt als Segen.

Ich mag der Sonne Licht,
ihr Strahlen auf der Haut,
wenn sanft sie Wärme schenkt,
das Wachsen wohlig lenkt,
die Blüten leuchten traut,
und Frucht von Ernte spricht.

Ich mag die Sterne, Nacht,
wenn hoch der volle Mond
durch blaues Dunkel strahlt
und silbern, zart bemalt
die Landschaft, still belohnt
und über allem wacht.

Ich mag der Kinder Lachen,
den Klang der Freude, Leben,
das morgens früh schon singt,
so glockenhell erklingt,
ein liebend, schenkend Geben,
fern aller bösen Drachen.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Neubeginn

Dem Welken einer Rosenblüte
folgt neues Leben, nicht der Tod;
alsbald es licht wie Feuer loht:
Die Frucht, der Hagebutten Güte,
sie leuchtet glänzend, glatt und rot.

Die Samen ruhen sanft geborgen
und warten auf den fernen Tag,
der sie zum Keimen wecken mag,
sie wachsen lässt in einen Morgen
als Rose schön in Hecke, Hag.

Das Leben reicht die Staffel weiter,
was still vergeht, erneut erglüht,
im Licht so farbenfroh erblüht.
Der Tod ist wohl nur Wegbereiter,
und Phönix aus der Asche flieht.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Märzmorgen

Noch im Nebel
der Forsythien Gesänge,
Frühlings Signale,
die uns Sonne und Hoffnung
leuchtend in den Tag tragen.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Im Park

Goldene Forsythien-Spitzen,
Frühlings Boten, lieb vertraut,
leuchtend an den Zweigen blitzen,
heute hab‘ ich sie erschaut.

Sie, die trotz der Kälte zeigen,
Winters Tage sind gezählt,
starten ihren Blüten-Reigen,
der im Licht das Leben wählt.

Und im Park, dort unter Bäumen
Teppiche in sattem Blau:
Zilla, ihre Blüten säumen
dicht an dicht der Stämme Grau.

Zart erwacht dies neue Leben,
wachsend hier auf lichter Spur,
bald des Frühlings Lieder weben
klingend sich in Wald und Flur.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Sterne

Man träumt auf dieser Welt von fernen Sternen,
als spare sich für uns dort Leben auf,
vergisst dabei, das Dasein hier zu lernen,
im Einklang mit Natur in wahrem Lauf.

Der Arten Vielfalt, die wir stets verlieren,
zu vieles ward durch uns schon dezimiert.
Die Kriege, die wir täglich tödlich führen,
wenn Lebens Lächeln hier im Hass gefriert.

Gewiss, wer will, darf wohl nach Sternen streben,
mit Wissenschaft und Technik auf dem Plan;
jedoch gilt’s auch zu schützen hier das Leben,
den Kindeskindern lassen freie Bahn.

Natur, Kultur bewahren und erhalten,
dass Flora, Fauna sich ins Leben schreib‘
und nicht nur künstlich Digital-Gestalten
noch spiegeln den historischen Verbleib!

© Text: Ingrid Herta Drewing

Foto: Pixabay, Ngc4414

Nostalgisch

Ein Winterwetter für Legenden,
erzählt zu Hause am Kamin.
Weißt du noch …? Und die Bilder blenden
ein das, was damals wichtig schien.

Ein hartes Leben, dennoch Träume
voll Liebe, Wagnis, Hoffnung, Mut;
so frisch und kraftvoll, junge Bäume,
auch ohne Furcht bei Sturmes Wut.

Die Welt war offen, weit, viel Zeit,
schien nur auf uns zu warten,
so blühend schön, ein Garten
empfing den Gärtner, der bereit.

Wenn man so jung ist, lockt das Leben;
man nimmt ’s als selbstverständlich hin.
Es hat dir ja so viel zu geben,
umtriebig bist du mittendrin.

Im Alter weilst du still am Rande,
schaust sinnend seine Wunder an.
Dir wird bewusst, dass tausend Bande
dich halten hier in seinem Bann.

Die Bande, die dein Leben binden,
sind Fesseln nicht, die engen ein,
du darfst die Glücksmomente finden
in deinem selbst bestimmten Sein.

Und weil dein Herz noch jung geblieben,
weißt du, jetzt weiser, was dir wert,
denn was wir innig wirklich lieben,
im Leid Erfüllung noch gewährt.

© Fotos und Text: Ingrid Herta Drewing

Frühlingswunsch

Der Frühling naht, und sein grünendes Weben
regt sich schon knospend in Garten und Wald,
Hier allüberall erwacht zart das Leben,
verspricht, dass es üppig wird blühen bald.

Da sollt‘ mich erfreuen der Vögel Singen,
es klingen der Amsel Lieder so rein.
Jedoch Krieges Schreckens-Bilder mir dringen
zu tief jetzt in Sinn und Seele hinein.

Was ich als kleines Kind damals erfahren,
das Bangen im Bunker, Bomben und Tod,
vergessen schien es nach all den Jahren,
doch bringt solch Leid wieder Menschen in Not.

Ach käme mit Frühling auch Frieden zurück,
zu schenken uns Lebens alltägliches Glück!

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Nerotal