Adventswunsch

Adventszeit, frohe Lieder hören,
ein freudig Leuchten, Hoffen sehen,
einander achten und verstehen.

Doch täglich zeigen Tod, Zerstören,
dass immer noch in vielen Kriegen
die falschen Mächte wollen siegen.

Gebet, fast flehendes Beschwören,
es möge dieses Morden enden,
sich alles hin zum Guten wenden
und endlich Friede stetig währen.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

November 2023

Den Park, den Herbst so farbenfroh beschenkt’,
hält Nebelgrau fast bleiern nun gefangen.
Von dieser dichten Feuchte eingeschränkt
beginnt der Tag dort nicht mit goldnem Prangen.

Er fügt sich ein in jene Trauertage,
die im November finden ihre Zeit,
und passt zu Krieg, Tod, Not in stiller Klage
um Übel, das die Menschheit schier entzweit.

Du sehnst herbei wie Sonne jetzt den Frieden,
wünschst, dass kein Mensch mehr tragen muss dies Leid,
kein ferngelenkter Tod mehr sollt’ hienieden
zerstören Länder, Leben vor der Zeit.

Der Wahn, das blinde Hassen, sollte enden,
gemeinsam walten, sich zum Guten wenden.

© Ingrid Herta Drewing,
Foto Pixabay

Frühlingswunsch

Der Frühling naht, und sein grünendes Weben
regt sich schon knospend in Garten und Wald,
Hier allüberall erwacht zart das Leben,
verspricht, dass es üppig wird blühen bald.

Da sollt‘ mich erfreuen der Vögel Singen,
es klingen der Amsel Lieder so rein.
Jedoch Krieges Schreckens-Bilder mir dringen
zu tief jetzt in Sinn und Seele hinein.

Was ich als kleines Kind damals erfahren,
das Bangen im Bunker, Bomben und Tod,
vergessen schien es nach all den Jahren,
doch bringt solch Leid wieder Menschen Not.

Ach käme mit Frühling auch Frieden zurück,
zu schenken uns Lebens alltägliches Glück!

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Nerotal

Wunsch

Möge sich endlich wenden,
was uns die Seele verschneit,
Kälte und Winter enden,
Krieg, der nur Tod kennt und Leid.

Möge ein neues Tagen
bald bringen Leben und Licht!
Frieden herrsche, das Klagen,
es weiche der Zuversicht!

Mögen Menschen die Erde
hüten gemeinsam als Schatz,
damit sie allen werde
Zuhause und Lebensplatz!

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Europa, quo vadis?

Gemeinsam wollten wir dem Frieden dienen
und wähnten Wahn und Wüten seien weit,
zum Aufbruch rief uns eine neue Zeit.
Nationalismus, nicht mehr seine Schienen,
wir glaubten uns belehrt, vom Joch befreit.

Doch überall nun in Europas Landen
verspricht dem Volk, das sehr vergesslich ist,
das Heil erfolgreich der Nationalist,
obwohl wir es schon damals so nicht fanden,
weil es sich nur in Elend, Leid bemisst.

Was uns unmöglich schien, dem Krieg entronnen,
dass hier in die EU auch Einzug hält
und als Protest manch Wählern noch gefällt,
die Stimme, deren Hass damals begonnen
in Not und Tod zu führen unsre Welt.

Wir müssen jene Sümpfe trocken legen,
den Menschen helfen, denen wenig bleibt,
damit nicht Furcht sie in die Arme treibt
den Rattenfängern, die die Lunten legen,
dieweil Herr Biedermann im Stübchen schreibt.

So lasst uns dennoch Apfelbäumchen pflanzen,
auch wenn der Sturm durch unsern Garten fegt!
Es wird jetzt wichtig, dass man auch hier hegt
das Hoffnungsgrün, wenn Schreckgestalten stanzen
ihr Schneidewerkzeug, das Zerstörung pflegt!

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Advent

Advent, es brennt das erste Licht,
hell strahlend hier im Kranz.
Von Hoffnung dieses Zeichen spricht,
erfüllt die Nacht mit Glanz.

Zeigt uns, dass mitten im Verzicht
der Glaube uns gewähre
Geborgenheit, denn er verspricht,
dass Gott das Heil beschere.

Dem Christuskind froh darzubringen,
was weihnachtlich wir haben,
hier mit den Engeln freudig singen
von Frieden, Liebesgaben.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Erntedank-Gebet

Wir bringen, Herr, die Gaben;
demütig danken wir
für alles, was wir haben.
Des Lebens volle Waben
sind uns geschenkt von dir.

Gib uns die Kraft, zu hüten,
was du uns anvertraut
in deiner Gnade, Güte,
die Erde in der Blüte,
die wir so schön erschaut.

Dass wir das Maß erkennen,
das hier gewährt den Schutz,
die Fehler klar benennen,
von Habgier uns nun trennen
und eitlem Eigennutz.

Damit die Erde bleibe
dies’ blaue Paradies,
soll uns Vernunft verschreiben
ein lebenstüchtig’ Treiben,
das aus der Liebe fließt!

© Fotos u. Text / Ingrid Herta Drewing

Gestörte Idylle

Den Sommerabend mag ich und den Morgen,
den Mittag, wenn im Schatten, Wind bewegt,
mich leicht, in einem Liegestuhl geborgen,
ein Lüftchen zärtlich beim Ermatten hegt.

Da ist es mir, als stünde still die Zeit,
gewähre lächelnd nun dem Frieden Räume
hier, wo der Garten grüßt im Hoffnungskleid,
das Leben träumt, die sommergrünen Bäume.

Doch dann wird die Beschaulichkeit gestört.
Ein Flugzeug donnert lärmend durch die Lüfte,
und eine Zeit lang wird sein Grummeln noch gehört;
es zeigen laut sich der Moderne Grüfte.

Bequemes Leben fordert den Tribut;
wir alle zahlen ihn, manchmal mit Wut.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Kurpark,“Flötenspieler“, 1965, Walter Wadephul

Morgengebet

Wir danken, Vater, für das Tagen
nach langer Nacht und tiefer Schuld.
Verleih uns Mut, nicht zu verzagen,
beschütze uns vor Ungeduld,
hier vorschnell, schädlich, falsch zu handeln,
der Schöpfung Schönheit zu verschandeln!

Herr, der du uns in deiner Güte
dies irdisch‘ Paradies geschenkt,
der Pflanzen Grünen, ihre Blüte,
die hin zu Frucht und Reife lenkt,
gib uns auch Kraft, auf weisen Wegen
in deinem Sinn dies Gut zu hegen!

Wir bitten dich um wahren Frieden,
die Güte und den wachen Blick,
einander helfend zu behüten,
fern sei uns Hass und Kriegsgeschick!
Lass uns, was heilen hilft, erkennen
und Leben, Lieben nicht mehr trennen!

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Gegen den Krieg

Krieg,2014

Die Frühlingswelt erwacht zu neuem Leben,
doch ist das Glück getrübt, das mich erfüllt.
Des Hochmuts Fratze zeigt ein schändlich‘ Streben,
und sorgenvoll spür ich dies ferne Beben,
Schein-Empathie als Willkür sich enthüllt.

Wie leicht kann doch ein Funke da entzünden
ein Feuer, das dann setzt die Welt in Brand,
lässt unsre Friedenszeit in Kriege münden,
verstrickt uns wieder in die alten Sünden,
die wir noch unlängst hielten für gebannt.

Lasst Worte sprechen und die Waffen schweigen!
Beendet die Verheerung durch den Krieg!
Vernunft euch leite, Klarheit möge zeigen,
dass hier das Recht noch ist der Menschheit eigen!
Dem Leben gelte friedfertig der Sieg!

© Ingrid Herta Drewing, 2017