Archive for Juni 2015

 
 

Sommernacht im Rabengrund

Die Sommernacht erstrahlt in Mondes Glanz,
der hier inmitten seiner Sternenschar
nun Glockenelfen ruft zu ihrem Tanz.
Im Wiesengrund, ein Reigen wunderbar!

Es stimmen Grillen zirpend ihre Geigen,
und in den Erlen wispert sanft der Wind.
Am Waldesrand sich scheu zwei Rehe zeigen,
die wohl zum Äsen hergekommen sind.

Wir schau’n, im Schatten des Kastanienbaumes,
dem Spiel der Anmut auf der Lichtung zu.
Der Märchenzauber eines Sommertraumes
umfängt uns zärtlich hier in süßer Ruh‘.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Mittagspause im Park

Es träumt ein sanfter Mittag auf den Wiesen
und schenkt dir eine Pause, Muße, Ruh‘,
fernab vom Lärm den Sommer zu genießen.
Am kühlen Teich schaust du den Gänsen zu.

Sie stehen still, als hätt‘ zur Mittagsstunde
sie wer hier aufgerufen und entrückt,
im Sonnenlicht zu lauschen einer Kunde,
zu sehen, was sie sonst noch nie erblickt.

Auch du auf deiner Parkbank gönnst dir nun
ein Innehalten unterm Baum im Schatten,
bevor die Arbeit wieder ruft, zu ruh’n
ein Weilchen fern von stressigem Ermatten.

Und dich erquickt dies‘ Sammeln in der Stille,
schenkt neue Kraft dir in des Sommers Fülle.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Sommerwiese

In diesem Sommer blüht die kleine Wiese,
als habe eine unsichtbare Hand
sie sanft liebkost und ihr gesagt, man ließe
ihr für ihr Blumenvolk das ganze Land.

Sie strotzt nur so im Sonnenlicht mit Grünen
der Blätter, mannigfach in Form und Kraft,
als wolle sie die Regentage sühnen
und zeigen, wie das Wasser Leben schafft.

Insekten tummeln sich in diesem Garten,
das zirpt und summt und surrt im Mittagslicht;
in frohen Tänzen, hier im Spiel der Arten,
schreibt auch der Wind sein zärtliches Gedicht.

© Ingrid Herta Drewing

Erwachte Sommerfreude

Ein Morgen wie ein lieber Kuss,
den dir die Sonne sanft gegeben.
Du fühlst es heute hier bewusst:
Erwacht ist es, dies’ Sommerleben!

Beginnst beschwingt nun deinen Tag,
als seien Flügel dir verliehen;
was gestern grau noch, eine Plag’,
das ist vergessen und verziehen.

Und du genießt der Sonne Strahlen,
die milde Luft, das helle Licht.
Neu hoffst du. Sommerträume malen
auch dir ein Lächeln ins Gesicht.

© Ingrid Herta Drewing

Sommerfreude

Es schwelgt der Sommer rosig hier im Garten,
und schenkt uns lieblich vieler Blüten Hauch.
Feuchtwarme Lüfte lassen der Aromen Arten
in Straßen duften, fern von Abgas-Rauch.

Da mag der Mensch jetzt leicht bekleidet gehen.
Was jüngst noch wärmte, das verpackt man fein
Das zarte Seidenkleid kann jetzt bestehen
und kühlt bei Schwüle, heißem Sonnenschein.

Wer Zeit hat, der erfrischt sich nun im Bade,
Freibäder, Seen, Flüsse laden ein.
Ein milder Abend lockt zur Promenade,
bei einem Sonnenuntergang am Rhein.

Und wer’s gesellig mag, erlebt im Freien
sein Gartenfest in froher Freunde Runde,
lässt sich ein gutes Gläschen angedeihen
und schaut nicht auf die Uhr, genießt die Stunde.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Sommerfern

Noch hat der Sommer kalte Füße
und bringt den Regenmantel mit,
vermissen lässt er Sonnengrüße,
hält mit den kühlen Lüften Schritt.

Da frösteln nicht nur jene Schafe,
die man zu früh geschoren hat.
Das triste Grau verlockt zum Schlafe,
diffuses Licht macht doch recht matt.

Nichts gegen einen Sommerregen,
der hin und wieder schonend fällt,
der Pflanzen Wachstum wird zum Segen
und grünen lässt die kleine Welt!

Doch dieses Einerlei in Grau,
das feuchtkalt in den Nacken greift,
vertauscht ‚ich gern mit Himmelblau
und warmen Tagen, sonngereift!

© Ingrid Herta Drewing,2015

Gegen den Rüstungswahn

Ach, wenn sie doch was Bessres wüssten,
fern jenes Wahnes in Allianz,
statt nur so kriegstoll aufzurüsten,
sich waffenklirrend stolz zu brüsten,
und suchten Friedens milden Glanz!

Dass Kampfbereitschaft unser Leben
hier generell durch Waffen schützt,
das ist nicht notwendig gegeben,
zu oft zog’s in den Krieg; dies‘ Streben
hat Kriegsgewinnlern nur genützt.

Da schaukelt sich auf beiden Seiten
der Argwohn mit dem Feindbild auf,
und bald schon nimmt ein Waffenstreiten,
das Tod und Elend wird bereiten,
dann seinen unheilvollen Lauf.

Lasst uns aus der Geschichte lernen!
Wir sehen, wohin Starrsinn führt‘.
Baut Brücken, statt euch zu entfernen,
beginnt das Misstrau’n zu entkernen,
zeigt, dass die Menschlichkeit euch rührt!

© Ingrid Herta Drewing,2015

Nach dem Sommerregen

Des Sommerregens Reste tropfen
herab vom Blätterdach der Bäume.
Ein zögerlich‘ Synkopen-Klopfen
gluckst auf, spielt RegenfassesTräume.

Die Tauben auf dem Dachfirst pflegen,
nun frisch geduscht, ihr Federkleid.
Bald mag sie milde Wärme hegen,
denn Sonne grüßt schon, strahlbereit.

Und in den Pfützen auf den Wegen,
da spiegelt sich des Himmels Blau.
Ein Regenbogen, farbverwegen,
wölbt hoch sich über Stadt und Au.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Grauer Sommersonntag

Wie grau doch dieser Sonntagshimmel blickt,
da wirkt sogar der Amselhahn geknickt,
der dort hoch auf dem Dachfirst sitzt und schaut,
wohl seinem eignen Flöten heut’ misstraut.

Es ist fast still, nur einer Taube Gurren
klingt guttural aus weiter Ferne her,
und schläfrig ruft des schwarzen Katers Schnurren
Dornröschenstimmung, hundertjährig’, her.

Das mag man nicht als Sommer hier benennen,
obwohl der Pflanzen Grün dagegen hält.
Es fehlt das Lächeln; Leichtigkeit erkennen
wir heute kaum in unsrer kleinen Welt.

Jedoch wir wissen, auch dies’ wird wohl enden,
bald streifen Sonnenprinzen durch ’s Gelände.

© Ingrid Herta Drewing

Mittsommer

Der längste Tag des Jahres hat begonnen,
und golden feiert Licht, uns nun bedacht
Mittsommernacht, in Liebe lass uns sonnen,
bevor die Dunkelheit erneut erwacht.

Die Hoffnung, dass auch hier ein Sommerleben,
in Licht getaucht, sein blühend’ Lied erfüllt,
lässt uns in Harmonie nun mild verweben,
was sonst so grau die Wirklichkeit verhüllt.

Wohl wissend, dass die Sommersonnenwende
allmählich kürzt den Tag in unsrem Raum,
genießen wir dies’ Leuchten ohne Ende
wie einen schönen, lang ersehnten Traum.

Wir reichen freudig uns zum Tanz die Hände,
so als ob unser Leben neu sich fände.

© Ingrid Herta Drewing