Sommernacht im Rabengrund

Die Sommernacht erstrahlt in Mondes Glanz,
der hier inmitten seiner Sternenschar
nun Glockenelfen ruft zu ihrem Tanz.
Im Wiesengrund, ein Reigen wunderbar!

Es stimmen Grillen zirpend ihre Geigen,
und in den Erlen wispert sanft der Wind.
Am Waldesrand sich scheu zwei Rehe zeigen,
die wohl zum Äsen hergekommen sind.

Wir schau’n, im Schatten des Kastanienbaumes,
dem Spiel der Anmut auf der Lichtung zu.
Der Märchenzauber eines Sommertraumes
umfängt uns zärtlich hier in süßer Ruh‘.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Mai-Abend

Wie sich die Sonne hier erglühend senkt,
am Horizont lässt sie den Himmel röten,
des Tages Wirken sanft zur Ruhe lenkt,
die Amsel darf das Abendlied süß flöten!

Vom nahen Garten dringt der Duft der Blüten
und stimmt mich milde auf die Nacht nun ein.
Bald zeigen Sterne funkelnd ihre Güte;
hell auf dem See glänzt Mondes Silberschein.

Und leicht in Lichtes Zauber Schwäne gleiten;
im Frühling ist’s als, würden Märchen wahr,
entführten uns in Träume, ferne Zeiten,
wo die Magie macht‘ vieles wunderbar.

Auch mich, sonst doch vernünftig, bei Verstand,
verlockt die Maiennacht mit zarter Hand.

© Ingrid Herta Drewing,2015