Archive for the Category Klimawandel

 
 

Albtraum

Mir war, als sei kein Sommer da,
alles verwelkt, kein Grün der Wiesen,
nur Dürre, braun, wohin ich sah,
versiegter Quell, bar Baches Fließen!

Kein Vogel sang am Abend, Morgen,
kein Bienchen wollte summen!
Was lebte, hatte sich verborgen,
ein trauriges Verstummen.

Kein Wald, der Kühle, Schatten spendet,
nur Hitze und kein Regen,
als sei das Leben hier beendet,
flog Staub nur auf den Wegen.

Mich dürstete, ich wachte auf,
der Albtraum war verschwunden.
Vor meinem Fenster Grün zuhauf!
Noch darf Natur gesunden!

© Text: Ingrid Herta Drewing

Foto: Pixabay

Phantasee

Heute wurde mein Buch PHANTA-SEE veröffentlicht. Federzeichnungen meines Sohnes Ingmar Drewing haben mich zu einigen Gedichten inspiriert und veranlasst, dieses Buch zu gestalten.                                                      

Phanta- See lädt mit Zeichnungen und Gedichten dazu ein, dem Weg der Phantasie zu folgen, gesellschaftlichen Gegebenheiten und Ungereimtheiten nachzuspüren.

ISBN: 9783756558971    /        7.99 €

Albtraum

Kein Seehund wird der Eisbärjagd erliegen.
Nur virtuell gibt’s Gletscher noch zu sehen.
Wo große Ströme flossen vor’m Versiegen,
sind Trockentäler, Landschaften vergehen.

Nur wenig Siedlungsraum ist noch geblieben,
die Eiszeit hüllt bald ganz den Norden ein.
Und weil im Süden kaum noch Regen fällt,
wachsen die Wüsten weit ins Land hinein.

Die Menschheit dezimiert, in Reservaten,
die sich ein Super-Reicher flugs erstellt‘,
nun Wissenschaftler Biotope warten,
hermetisch abgeschirmt vom Rest der Welt.

Ein Albtraum war’s, wohl hat die Angst geirrt.
Ich hoffe, dass dies niemals hier so wird!

© Text: Ingrid Herta Drewing

Foto: Pixabay

Wetter-Extreme

Die Trockenheit beherrscht bereits die Felder,
obwohl der Sommer hier doch erst begann.
Im Süden, Osten brannten viele Wälder
und außerdem verdorren Fichte, Tann‘.

Im Juni gab es kaum noch Frühlings Milde,
die Hitze machte sich in Städten breit.
Zwar tobten die Gewitter, in Gefilden
war man vor Sturm und Hagel nicht gefeit.

Wir warten noch auf reichlich Sommerregen,
dieweil Down-Under in der Flut ertrinkt.
Doch waren auch Tornados hier zugegen,
der Klimawandel uns wohl mahnend winkt.

Es taut der Permafrost, die Gletscher schwinden,
sogar dort am Polarkreis Hitze steht.
Wir müssen die Extreme überwinden,
sonst wird bald unser Leben obsolet.

© Text: Ingrid Herta Drewing
Foto: Pixabay

Jahreswechsel

Das Jahresende schenkt Vorfrühlings Milde,
nur leicht bewölkt, es kann die Sonne scheinen,
nachdem der Dauerregen im Gefilde
so viele Tage Winter konnt‘ verneinen.

Das freut den Schnee-Räum-Dienst, er darf pausieren.
Kein Fahrzeug wird blockiert durch Glätte, Eis.
Das neue Jahr lockt in den Park; spazieren
mag man im Grünen nun, es fehlt das Weiß.

Die Kinder, die auf Winter hoffen, warten,
vermissen dennoch hier den Pulverschnee.
Den Schneemann wollen bauen sie im Garten
und mit dem Schlitten fahren von der Höh‘.

Vielleicht wird doch ihr Wusch erfüllt bald sein,
die vierte Jahreszeit noch schneit herein.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing


Wahn

(Leider noch immer aktuell!)

Wir fahren Autos, feuern in Kaminen.
Die Nacht wird Tag uns, denn wir machen Licht,
beleuchten Städte, nutzen die Maschinen.
Auf Erden soll uns schließlich alles dienen.
Hier buchstabiert doch keiner gern Verzicht.

Es zählt die Beute, Jagd auf allen Feldern
Sie macht vor Menschenleben auch nicht Halt;
Organe raubend, tötend, fließen Gelder.
Die Räuber hausen nicht mehr in den Wäldern.
Sie werden heute in Palästen alt.

Wir bringen diese Erde fast ins Schwitzen.
Die Gletscher schmelzen und das Wasser steigt.
Die Tropenmeere sich erzürnt erhitzen,
Zerstörung ,Wirbelstürme rasen, Blitze;
des Menschen Grenzen werden klar gezeigt.

Jedoch noch immer wild im in seinemWahn
zerstört der Mensch Natur und beutet aus.
Ja auch der Wissenschaftler ernstes Mahnen,
die Mäßigung, verbannt er von den Fahnen,
lebt egoistisch hier in Saus und Braus,
vernichtet so der Kindeskinder Haus.

© Text: Ingrid Herta Drewing, 2009
Foto: Pixabay, Hongkong

Änderung

Es taut das Eis, des Meeres Pegel steigen,
und Länder kämpfen gegen Sturm und Flut.
Des Klimawandels Zeichen vielfach zeigen,
dass wir extrem zu Leichtsinn, Hochmut neigen,
kaum sorgen uns hier um des Lebens Hut.

Die Wissenschaft lehrt schon seit fünfzig Jahren,
dass CO2 Treibhaus-Effekt bedingt,
wodurch uns allen drohen die Gefahren,
sich Hitze, Dürre, Regen, Stürme scharen,
Kipppunkte drohen, Lebens Spielraum sinkt.

Was harmlos man mag Erderwärmung nennen,
verändert unser Klima hier recht schnell.
Wir müssen uns vom Falsch-Bequemen trennen,
damit die Kindeskinder auch noch kennen
auf dieser Welt Natur als Lebensquell.

© Ingrid Herta Drewing

https://www.bluewin.ch/de/news/wissen-technik/polarregionen-klimarelevant-und-gefahrdet-320912.html?fbclid=IwAR1UqFThaV2FdRlw01r-LCi38Iu813z6s8HJAAii2vhyyP7YQc6uD8gauzQ

Verregneter Urlaub 2021

Noch spät am Morgen grau in grau, kein Tagen,
doch Regenschauer stetig, wie bestellt.
Die Pflanzen grünen üppig, ein Behagen
wird kurz dem Blick gewährt, obwohl mein Klagen
besagt, dass solcher Urlaub mir missfällt.

Als müsse dieser Sommer etwas sühnen,
die Hitze, Dürre auch im letzten Jahr,
spielt er sein Regenstück auf unsren Bühnen,
spart nicht mit Überflutung, Stürmen kühnen,
Gewitter blitzen im Medusen-Haar.

Da zeigt der Klimawandel das Verschulden,
auch jenes Hitzehoch in Kanada.
Nicht länger dürfen wir den Wahn hier dulden,
dies Treibhaus-CO2 zu mehren, Gulden
ersetzen nicht das Leben, das uns nah‘!

© Bild u. Text: Ingrid Herta Drewing

Zeitreise

Zeitreisen sind, das stellt‘ man fest,
doch überaus gefährlich.
Wenn man sich darauf mal einlässt,
wird vieles unentbehrlich.

Denn manches wird so sehr vermisst,
weil man daran gewöhnt,
dass die Natur uns Labsal ist,
uns hier den Tag verschönt.

Der Wünsche drei, gewährt im Traum
von einer guten Fee,
die wurden wahr, sie glaubt es kaum,
fand wieder sich am See.

Die Schotten sprechen ja von Loch,
dort sollte Nessi sein.
Ein Saurier aus dem Wasser kroch,
und sie war ganz allein.

Das riesengroße, wilde Tier,
viel höher als ein Haus,
stand tatsächlich ganz nah vor ihr,
da nahm sie schnell Reißaus .

Sie rief die Fee und wünscht‘ sich weg,
sagt‘: „ Bitte, hol mich raus!
Bring mich zurück zum Heimatfleck,
2090 steig ich aus!“

Das war wohl mit Bedacht gewählt,
denn im realen Leben
war’n ihre Tage schon gezählt,
sie würd ’s da nicht mehr geben.

Sie fand sich im Museum wieder,
sah Schüler vor Vitrinen,
in welchen man Modelle sah
von Bäumen Sonn‘ beschienen.

Sie fragten, was das Grüne sei,
das hinterm Glas zu sehen.
Ihr Lehrer, der dort stand dabei,
gab ihnen zu verstehen:

„ Das nennt man Wald“, erklärte er,
„den hat es früher mal gegeben,
bevor der Klimawandel sehr
veränderte hier alles Leben.

Man wohnte damals nicht wie heut
in Höhlen tief verborgen.
Das Sonnenlicht ward nicht gescheut;
es gab kaum Hitze-Sorgen.

Mein Großvater hat mir erzählt,
wie er als Kind dort spielte,
die hohen Bäume ausgewählt,
sich wohl im Schatten fühlte.

Die Luft sei dort so mild und rein
und wohltuend gewesen,
man konnte dort so glücklich sein,
von Sorgen, Gram genesen.“

„Warum gibt es den Wald nicht mehr,
wer hat ihn denn zerstört?“
fragte ein Schüler, atmend schwer,
es schien, er war empört.

„Die Menschen haben das getan,
zu sorglos war ihr Ruh’n,
obwohl sie Wälder brennen sah’n,
war nachlässig ihr Tun.

Die Temp’ratur stieg weltweit an,
die Trockenheit nahm zu,
Unwetter traten auf den Plan,
das Klima kippt‘ im Nu.“

„Ist das der Grund, warum wir nun
in tiefen Höhlen leben?
Kann man denn wirklich gar nichts tun,
den Wald zurückzugeben?“

Sie sah den Lehrer ratlos dort,
drum bat sie schnell die Fee,
dass sie sie bringe heim sofort,
zu ihrer Zeit sie steh‘.

Sie traf dort froh auf Wald und Feld
und war sich sehr bewusst,
jetzt konnt‘ man retten noch die Welt,
verhindern den Verlust.

Sie könnte sich zusammentun
mit Menschen gleich gesinnt,
kein Klimamuffel sollte ruh’n,
sich ändern ganz geschwind.

Damit auch noch in ferner Zeit
es Wälder, Pflanzen, Tiere gebe,
und die Natur noch halt‘ bereit
den Menschen hier ein gutes Leben.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Heimatstern

Wie eine blaue Perle leuchtend schimmert
die schöne Welt im All, wo schwarze Nacht
mit fernen Sternen in der Weite flimmert,
Planeten kreisen um die Sonnenmacht.

Auf diesem kleinen Wandelstern, dem blauen,
regt täglich sich das Leben und verwebt
sich grünend, blühend, und wir dürfen schauen,
wie alles Wesentliche wachsend strebt.

Ja, diese Erde, die uns trägt und nährt,
wir sollten sie wie einen Garten pflegen,
sie unsern Kindern lassen unversehrt,
und sie als unser aller Heimat hegen.

Nur sie gewährt dem Leben hier den Raum,
und Weltraumreisen sind Fiktion und Traum.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing