Phantasee

Heute wurde mein Buch PHANTA-SEE veröffentlicht. Federzeichnungen meines Sohnes Ingmar Drewing haben mich zu einigen Gedichten inspiriert und veranlasst, dieses Buch zu gestalten.                                                      

Phanta- See lädt mit Zeichnungen und Gedichten dazu ein, dem Weg der Phantasie zu folgen, gesellschaftlichen Gegebenheiten und Ungereimtheiten nachzuspüren.

ISBN: 9783756558971    /        7.99 €

Verregneter Sommer

Der Sommer macht sich mausig, frönt dem Regen,
im Wolkengrau verkümmert fast das Tagen.
Da werd‘ ich mir das Freibad wohl versagen,
und sorgsam auf Balkonien Pflanzen hegen,
dort sitzen, schreiben, lesen mit Behagen.

Wohl temperiert die Luft, so mag ich’s loben,
nicht gut vertrag‘ ich Schwüle, große Hitze,
verzichte gern auch auf Gewitters Blitze,
die Donnerschläge, Hagel, Sturmes Toben.
Gemäßigt sei’s, dass ich nicht ständig schwitze!

Beim Lesen tauch‘ ich ein in ferne Welten,
beflügeln darf mich schön die Phantasie,
vergesse so das Leid der Pandemie
und lasse nur die lichten Bilder gelten,
entfliehe in ein Reich der Harmonie.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Lesen

Zum Tag des Buches

Ein blauer Tag, ein gutes Buch, die Seiten
erzählen dir von Leben; Poesie
lässt sorgsam, zärtlich ineinander gleiten,
was sonst getrennt, ein Lächeln, Phantasie.

Da wird aus Abenteuern Offenbarung
und was verschlossen schien, sich öffnet weit,
gewährt dem regen Geist nun neue Nahrung,
schenkt warmes Licht, zeigt Zeit in hellem Kleid.

So viele Wege, die du einst beschritten,
sind jetzt befreit von Staub, und goldner Glanz
hier adelt das, was du in Not erlitten,
als schlösse blühend sich ein Lebenskranz.

Beglückt erkennst du, was verworren war,
erscheint lebendig wieder, wird dir klar.

© Bild u.Text: Ingrid Herta Drewing

Macht der Phantasie

An manchen Tagen ist’s, als schliefen Stunden,
wenn Regen sich im Einheitsgrau verliert.
Jedoch du trotzt dem, zauberst unumwunden
in deine Räume Licht, das Freud’ gebiert.

Die Phantasie verleiht dir leichte Schwingen
und trägt dich dorthin, wo das Dunkel weicht.
Der Bilder Farben hier im Hellen singen,
ein Wohlklang der Musik, die dich erreicht.

Da wehrst du allen argen Widrigkeiten;
du fühlst dich frei und schaffst dir deine Welt,
in die dich mag ein goldner Traum geleiten,
der deinem Blick zeigt, was dir gut gefällt.

Auf schwesterlich’ Geheiß der Phantasie
reicht sanft dir ihre Hand die Poesie.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Mußestunde

So grau in grau, ein Nebeltag
beherrscht eintönig die Kulisse.
Nasskalt ist ’s, und du bleibst verzagt
gern auf des Sofas weichen Kissen.

Du zündest dir die Kerzen an,
genießt beschaulich den Advent;
ein gutes Buch, Musik, sodann
nur wenig dich vom Glück noch trennt.

Und mögen auch die Nebel steigen,
und Sturm und Frost die Kreise ziehen,
es zaubert Phantasie im Schweigen
dir Flügel, allem zu entfliehen.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Ermunterung

Das Jahr es altert, und allein
zwingt dich die Pandemie zu leben.
Doch du trotzt einem Einsam-Sein,
lädst virtuell dir Gäste ein,
mit Poesie sich zu umgeben.

Verleihst den Worten neuen Glanz,
die sonst im Alltagskittel fristen.
Die Phantasie gewährt den Tanz
und bannt die Ängste, Sorgen ganz;
des Tages Spiel folgt den Artisten.

Am Horizont die Hoffnung glüht,
schwingt zuversichtlich helle Fahnen,
dass uns hier bald ein neues Lied
erklingt, und alles wieder blüht
so schön, wie wir es träumen, ahnen.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Nerotal

Wunschtraum

Ach könnte ich auf Kranichs sanften Schwingen
dort in den hohen Lüften fliegen, gleiten,
und unberührt von Sorgen, Alltagsdingen
die Blicke offen in die Weite leiten!

Nicht Zäune, Mauern, noch ein Hag von Dornen
mich könnten hindern frei im Licht zu sein.
Ich zöge freudig fort, das Garn der Nornen,
es würde mich nicht weben irdisch ein.

Jedoch mein Wünschen bleibt nur bloßes Sehnen.
Der Boden hält mich, hier verwurzelt, fest
ich gleiche wohl dem Baum, an dem ich lehne,
wenn Winde streifen Wipfel und Geäst.

Doch in Gedanken reis‘ ich in die Ferne,
und meine Phantasie erreicht die Sterne.

© Text: Ingrid Herta Drewing,
Foto: Pixabay

Kind sein

Kind sein heute, ist doch schwer.
Oft lässt man ihm kaum den Raum,
wo es spielend, ohne Wehr,
kann erleben seinen Traum.

Wo es geht, Automobile
grenzen ein die kleine Welt,
Luft voll Feinstaub, Abgasschwüle;
sehr oft Husten es befällt.

In den Medien, aufgesetzt
zeigt man ihm ein Kinderbild,
das Erwachsne eingeschätzt,
irreal, falsch, trendy-wild.

Viele Eltern, Angst besessen,
was die Zukunft bringen mag,
sind dabei, fast zu vergessen,
was ein Kind braucht, wirklich mag.

Schon im Kleinkindalter hetzen
sie es, fest verplant die Stunden,
woll’n es an den Rechner setzen,
lassen es nicht ungebunden.

Spielend seine Welt entdecken,
Tiere, Wiesen, Wald und Feld,
sich im hohen Gras verstecken,
laufen, tollen, wie ’s gefällt.

Gebt dem Kind die Kindheit wieder,
mag es seine Wunder sehn.
Liebt es, singt mit ihm die Lieder,
zeigt ihm die Natur, die schön!

© Foto u. Text : Ingrid Herta Drewing,
Zeichnung: Ingmar Drewing,

Nomade

Mein Auge schmerzt, es hat zu viel gesehen,
bedarf der Ruhe wohl, ersehnt den Schlaf.
Die Füße, sie sind wund vom langen Gehen,
vom Warten und vom in der Schlange Stehen.
Ich fühle mich wie ein verlor’nes Schaf.

In allen Wettern, fern der fetten Weiden
mich mühend, auch in steinigem Gelände
das Grün zu suchen, keine Disteln meiden,
zu stillen jenen Hunger, Not und Leiden
im Hoffen, dass sich doch ein Pflänzchen fände.

Bin sesshaft nun; die Sonnenuntergänge
erleb‘ ich, stets gefasst, am gleichen Ort.
Ich male schön mir meine sich’re Enge,
beklage nicht des Alltags graue Zwänge,
Nomade noch in Phantasie und Wort.

© Ingrid Herta Drewing

Wunschtraum

Ach könnte ich auf Kranichs sanften Schwingen
dort in den hohen Lüften fliegen, gleiten,
und unberührt von Sorgen, Alltagsdingen
die Blicke offen in die Weite leiten!

Nicht Zäune, Mauern, noch ein Hag von Dornen
mich könnten hindern frei im Licht zu sein.
Ich zöge freudig fort, das Garn der Nornen,
es würde mich nicht weben irdisch ein.

Jedoch mein Wünschen bleibt nur bloßes Sehnen.
Der Boden hält mich, hier verwurzelt, fest;
ich gleiche wohl dem Baum, an dem ich lehne,
wenn Winde streifen Wipfel und Geäst.

Doch in Gedanken reis‘ ich in die Ferne,
und meine Phantasie erreicht die Sterne.

© Foto u. Ingrid Herta Drewing,