Archive for the Category Wasser

 
 

Heiße Sommertage

Der Sommer hält mit heißen Händen
den Tag gefangen; Sonnenlicht
schon früh am Morgen gleißend spricht.
Die Sonnenschirme im Gelände
nun zieren auch Balkone dicht.

Der Städte Mauern speichern Hitze;
im Grünen ist man gern zu Haus,
sucht sich die hohen Bäume aus,
um dort im Schatten ruhig zu sitzen
und blickt entspannt ins Land hinaus.

Im Bad, am Fluss lässt ’s sich gut weilen,
es hilft so manche frische Brise
hier, wo die kühlen Wasser fließen,
der Macht der Hitze zu enteilen,
gelassen Sommer zu genießen.

© Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden Opelbad

Wasser

  • Format: Taschenbuch 125×190 Softcover 90g weiß, matt
  • Erscheinungsdatum: 17.08.2020
  • ISBN: 9783752986365 / 9.99 €
  • Sprache: Deutsch
  • 148 Seiten

WASSER lädt den Leser dazu ein, mit dem Lyrischen Ich dem Wasser, der Grundlage des Lebens, nachzuspüren. Ihre Impressionen von Wasser und Landschaft im Lauf der Jahreszeiten lässt die Autorin in verschiedenen Gedichtformen aufscheinen. Die verschiedenen Aggregatzustände der chemischen Verbindung Wasser rücken ebenso in den Blickpunkt wie die unterschiedlichen Bereiche der Gewässer. Farbige Fotografien ergänzen die einzelnen Kapitel. Der Inhalt ist in sieben Kapitel gegliedert: I WASSER II QUELLE und BACH III TEICH UND SEE IV FLUSS UND STROM V MEER VI ALLE WETTER VII KLIMAWANDEL

Wasser

Die Erde, die uns Menschen nur geliehen,
zur Pflege anvertraut für kurze Zeit,
sie braucht das Wasser, um schön zu erblühen
und schwebt im All so zart im blauen Kleid.

Das Wasser, das hier unser aller Leben
erst möglich macht, frisch und gesund erhält,
ist ein gar kostbar Gut, drum lasst uns streben,
es rein zu halten in der ganzen Welt!

Dies‘ Paradies aus Seen, Tieren, Bäumen
soll aller Erdenkinder Hort doch sein,
wo Lachen, Spielen, Singen, zärtlich‘ Träumen
uns laden in das Wunder Leben ein.

Dies alles wird nur möglich auf der Welt,
wenn nicht der Mensch das Wasser hier vergällt.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Ausgleich der Natur

„Das Jahr des Wassers“, jetzt fast Ironie!
Zu ungleich ist ’s verteilt auf dieser Erde:
In Wasserfluten sterben Mensch und Vieh,
woanders brennt ’s, lähmt Dürre Mensch und Herde.

Natur hat ihre eigenen Gesetze
Wir Menschen kommen uns zwar mächtig vor,
verfangen uns jedoch in unsrem Netze,
die Folge unsrer Fehler tritt hervor.

Wer Wälder abholzt, die das Wasser halten,
die Flüsse zwingt in ein Kanal-Korsett
und glaubt, er könne in den Auen walten,
auf lange Zeit dort siedeln ruhig und nett,

der hat vergessen, welche Kräfte hier
natürlich wirken weit auf dem Planeten.
Denn nur vermessen glauben wir,
wir könnten diese Schwelle übertreten.

Beenden sollten wir dies maßlos‘ Streben;
es gilt, vernünftig mit Natur zu leben!

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Vor dem Kurhaus in Wiesbaden

Zwei Tannenbäume, goldner Lichter Zier;
auch vor dem Kurhaus leuchtend hell erstrahlen
Römische Brunnen, deren Schalen hier
im Überborden Wasserspiele malen.

Nun, da geendet hat der Niesel-Regen,
erglüht im Dunkel dieses schöne Bild:
der Lichter Spiegeln auf den Wasserwegen
im Becken, das die Brunnen speist und füllt.

Und unaufhörlich Wasserschleier fallen,
was überreich wird, strömt zum nächsten Rund.
Ein Geben, Nehmen weilt und fließt, kristallen
erscheinend, dort hinab in seinen Grund.

Doch wie aus heimlich unsichtbarer Quelle
ist immer wieder Wasser neu zur Stelle.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Wasser des Lebens

Wasser

sprudelt kühl
aus der Quelle,
rauscht im klaren Bach,
Leben

Leben,
der Fluss
strömt zum Meer,
trägt Schiffe zum Hafen,
Lasten

Lasten,
giftiges Altöl,
verklappt im Meer,
stummer Schrei der Fische,
Tod

Tod
des Wassers
Pflanzen,Tiere, Menschen
sterben durch eine maßlose
Habgier.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2010

Am Rhein im Herbst 2018

Noch leuchtet golden, rot umrandet
der Bäume Blattgeschmeide,
und auf der Au am Flusse landet
manch matter Vogel, wie gestrandet,
sucht dort die grüne Weide.

Wo jüngst noch Kormorane flogen
auf Inseln, die der Fluss umschloss
mit seinem sanften Wellenwogen,
schlägt nun ein Kiesbett seinen Bogen
zum Ufer, Trockenheit im Tross.

Kaum auf dem Rhein noch Schiffe fahren,
so niedrig ist der Wasserstand,
zu lange Trockenheit, die klaren
und heißen Tage, die hier waren,
ihm nahmen ab ein teures Pfand.

Nun warten wir hier auf den Regen,
dass er die Bäche, Flüsse fülle,
die Quellen auch, auf seinen Wegen
für Pflanze, Tier und Mensch als Segen
die Sehnsucht nach dem Wasser stille.

© Ingrid Herta Drewing,25 10.2018

Wasserstand

Es sind die Seen, Ströme, Bäche, Flüsse
des Lebens Wasseradern; den Verlauf,
ob mäandrierend, stürzend tief in Güssen,
den nehmen Menschen, meist als Wollen,Müssen,
wenn sie dort siedeln, damit dann in Kauf.

Euphrat und Tigris, auch die Niloase,
sie luden früh zum Sesshaft-Werden ein,
weil sie der Erde Fruchtbarkeit bescherten.
Und,wo die Siedler neues Land begehrten,
da hatten Wasserstellen auch zu sein.

Die Flüsse wurden bald zu Wasserstraßen.
Wo unwegsam Gelände sich befand,
gelangten Menschen, die in Booten saßen,
sich tüchtig mit der Strömung Kräfte maßen,
flussabwärts-aufwärts weit hinein ins Land.

Heut glaubt der Mensch, es sei ihm wohl gelungen,
weil Lauf begradigt, Böschung betoniert,
durch Dämme habe er den Fluss bezwungen,
was er sich seit Jahrhunderten bedungen,
dass ihn Gewalt des Wassers nicht brüskiert.

Doch wird er jetzt bereits seit vielen Jahren
durch Unwetter des Besseren belehrt,
wenn Hochwasser sich überflutend scharen,
wo sonst nur kleine Bäche, Flüsschen waren,
sogar der Strom sein altes Bett begehrt.

Und andernorts lässt Regen auf sich warten,
durch Hitze, Trockenheit der Boden reißt.
Die Wüste wächst, Oase, einst ein Garten,
ein Hort für vieler Pflanzen, Tiere Arten,
verkümmert, weil den Fluss kein Wasser speist.

Wie’s scheint, bestraft Natur den falschen Handel
des Menschen, der zu oft nur beutet aus,
sich kaum hier scheren mag um Klimawandel,
auch die Mandorla schmäht, nur kennt die Mandel,
die ihm beschert der Baum vor eignem Haus.

Doch Wasser ist auf Erden Lebens Quelle,
die es erblühen, reifen lässt und wiegt.
Drum zieht es Tier und Mensch an seine Schwelle;
sein Nass verheißt ihm grünen Wachstums Stelle.
Zur Wüste wird die Welt, wo es versiegt.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,

Brunnen-Idyll

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Wo die grünen Wasser wispern
in der Sonne heißem Schein,
bläht ein Pferd weit seine Nüstern,
still vergnügt bei nassem Spei’n.

Und ein Löwe fletscht die Zähne,
zeigt sich kühn in Marmorstein,
trägt gar prächtig seine Mähne
reiht sich in den Nischen ein.

Auch dabei bei diesem Spritzen
ist ein weißer Elefant.
Man sieht ihn fast lächelnd sitzen,
zeigt den Rüssel elegant.

Nashorn, Hirsch, ein Tiger, Bär
mischen mit in diesem Reigen,
so, als ob ’s ein Leichtes wär‘
Wasser sich im Bogen neigen.

Unaufhörlich, kühlen Regen
senden sie in Brunnens Flut.
Schenken Frische, uns zum Segen
in der Mittagshitze Glut.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing, 2018

Unwetter

Das Wetter spielt verrückt, so will’s mir scheinen.
Die USA erstarrt in Kälte, Schnee
auf Palmen, wo Subtropen sich vereinen,
herrscht nun Polarluft aus des Nordens Höh‘.

Bei uns ist’s milder, dennoch Stürme toben.
So aufgewühlt zerstört das Meer den Strand,
und Regenmassen stürzen sich von oben
herab, die Flüsse überfluten Land.

Das Wasser, das die Straßen, Keller flutet,
als braune Brühe löscht die Ufer aus
und sorgt dafür, dass man sich rettend sputet,
Geborgenheit herrscht so nicht mehr zu Haus.

Da heißt’s Land unter, doch kein Schiff darf fahren,
im Hafen liegen dicht an dicht sie fest.
Es wächst die Sehnsucht nach dem sonnenklaren
und hellen Morgen, der sie ziehen lässt.

Die Hoffnung, dass die fahlen, nassen Tage,
das Hochwasser in Bälde sind vorbei,
damit wir, unversehrt von jener Plage,
dem neuen Jahr begegnen wieder frei.

© Ingrid Herta Drewing, 2018