Einflüstern

Rezitation Volker C. Jakoby:  https://www.facebook.com/ffolcus/videos/461617936013217?notif_id=1663156583895139&notif_t=video_wall_create&ref=noti

Ach ließest du schlimme innere Stimme
es doch, mir Klänge ins Ohr zu flöten,
sanft summend, als hieße dich eine Imme
den Nektar zu suchen, der ihr vonnöten.

Du animierst mich in Reimen zu schreiben
und flüsterst mir zu sogar im Sonett.
Da fragst du nicht, ob dieses Betreiben
gefällt und außer mir auch Leser hätt‘.

Die Bilder, die mir in Worten aufscheinen,
sie reihst du gern ein in rhythmischem Tanz,
um Sinn, Bild und Klang poetisch zu einen,
scheust du nicht zurück vor Ulk, Firlefanz.

Doch leider kann ich mich dir nicht entziehen,
es sei denn, ich würde mich selber fliehen.

©Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Gegen den Wahn des Krieges

Es toben Kriege, zerstören das Land,
sie töten die friedlichen Träume;
Despoten herrschen mit grausamer Hand,
ihr Terror verwüstet die Räume.

Unschuldige, Schwache leiden in Not,
aus Häusern und Heimat vertrieben;
die Angst und der Tod sind tägliches Brot
und Sorge um’s Leben der Lieben.

Trotz Fortschritt in Wissen, Technik, KI
regieren Kampf, Kriege das Leben,
und weltweit wächst rasch Rüstungsindustrie,
statt Wirtschaft in Frieden zu heben.

Gewalt, Wahn der Macht, Jahrtausende schon,
hier lassen die Menschheit erbeben;
statt Empathie, Recht und ehrlichem Lohn,
bestimmt meist nur Willkür das Leben.

Gemeinsam sollten wir Menschen gestalten,
was Lebensraum hier kann gewähren,
uns schützen vor Meteoren-Gewalten,
anstatt unsre Welt zu verheeren!

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Augenweide

Des Herbstes Feuer leuchten in den Bäumen.
Goldgelb und Rot erwächst aus lichtem Grünen,
und Blätterteppiche die Stämme säumen;
die Farbenpracht beherrscht die Wiesenbühnen.

So lieblich wirkt hier dieses Abschiedsfest,
das die Natur noch zärtlich zelebriert,
bevor sie Blätter fallen, welken lässt
und in des Raureifs Silberglanz gefriert.

Als gebe sie durch Schönheit ihr Versprechen,
dass, bald nach Nebelnacht und Winterzeit,
das Leben werde wieder blühend sprechen,
wenn es in Frühlingsmilde ist bereit.

Wir Menschen kennen diese sanfte Spur
und schwingen mit im Kreislauf der Natur.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing
Wiesbaden

IM HERZEN DER BLUME,Sonette

Kürzlich wurde mein Buch IM HERZEN DER BLUME veröffentlicht.

Dieses Taschenbuch spürt dem Leben in vielen Facetten nach und ist eine Sammlung von Sonetten in englischer oder klassischer Form, die von 2008 bis 2024 entstanden sind.

„Die Autorin verbindet Nachdenkliches, Kritisches und Beschauliches, orientiert sich thematisch u.a. am Jahreslauf.
Impressionen während der verschiedenen Jahreszeiten, wie das lyrische Ich sie erfährt, erlebt und bedenkt, werden beleuchtet.
Das Sonett als Klanggedicht untermalt eine positive Grundstimmung, auch dort, wo Probleme aufgegriffen werden.
Farbfotos ergänzen das Bild der Jahreszeiten.“

LEBEN

Es liegt im Wachsen etwas Wunderbares,
wie sich ein Keimling in das Werden fügt,
sich einreiht jede Zelle, etwas Klares
das auch dem großen Ganzen dann genügt.

Als habe es geheimen Ruf vernommen,
so folgt das Leben leise, drängt zum Licht,
und plötzlich ist es da, wirkt so vollkommen,
zeigt hier im Dasein schön sein Angesicht.

Zwar wissen wir heut’ viel von der Natur,
verfolgen analytisch ihre Spur,
um möglichst auch Erkenntnis zu erlangen.

Jedoch sind wir ein Teil des Lebens nur
und zogen sie nicht auf, die große Uhr.
Wir dürfen es nur demütig empfangen.

© Ingrid Herta Drewing, 14.Juli, 2011

Details
• 204 Seiten
• Format: Taschenbuch 125×190 Softcover 90g weiß, matt
• Erscheinungsdatum: 17.09.2024
• ISBN: 9783759876300
• Sprache: Deutsch
• Preis: 14.99 €

Wandel

Jetzt enden früh des Tages lichte Stunden,
da nun der Sonnenbogen tiefer sinkt;
auch haben Kraniche sich eingefunden
zum Zug nach Süden, wo die Wärme winkt.

Wir bleiben hier, obwohl oft Nebel wallen,
genießen froh des Laubes Farbenspiel,
auch Indian-Summer-Träume uns gefallen,
bevor Spätsommer ändert ’s Domizil.

Der Himmel klar, und Herbstes Farbenpracht
wird täglich uns zur schönen Augenweide,
bis Wirbelwinde zeigen ihre Macht,
den Bäumen rauben goldnes Blattgeschmeide.

Im Spätherbst, nassbefrackt in der Allee
die Bäume kahl, in Nebel eingehüllt.
Doch bald im weichen Pelz, dem ersten Schnee,
ihr weißes Wintermärchen sich erfüllt.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Hochwasser-Katastrophe

Die Felder tief im Nass versunken,
die Wiesen wässrig aufgewühlt,
von Bächen, Flüssen, Regen trunken,
als sei dies nur ein Raum für Unken,
sind weite Flächen überspült.

Und von den Bergen rutscht die Erde;
die Schlammlawine rauscht ins Tal,
als wolle eine wilde Herde
zerstören, dass nichts bleiben werde,
zermalmen alles hier in Qual.

Der glucksend helle Sommerbach
tobt nun durchs Dorf als wilder Strom,
macht noch bei Nacht die Menschen wach.
Zur Rettung fliehen sie auf ’s Dach,
weil brausend ihnen Fluten droh’n.

Entfesselt der Natur Gewalten,
die Wasser stürzen durch das Tal
und reißen alles mit, kein Halten!
Vergebens scheint der Menschen Walten,
der nasse Tod lässt kaum noch Wahl.

© Text :Ingrid Herta Drewing,

Foto: Pixabay

Aprilwetter im September

Die weißen Wolkenschiffe gleiten
im Blau des Himmels licht dahin.
So mag das Wetter Freud’ bereiten,
beglückt siehst du Spätsommers Seiten,
und Sonne strahlt, belebt den Sinn.

Doch willst im Garten du ’s genießen,
verfinstert sich der Tag im Nu,
Gewitter-Dräuen, Blitze schießen,
und Regen, Hagel sich ergießen,
vorbei Beschaulichkeit und Ruh’!

Da ziehst du dich zurück, weilst drinnen,
und weichst vor diesem Wetter-Graus.
Wie im April mag ’s sich entspinnen,
ein wechselhaftes Spiel beginnen.
Du bleibst dann lieber heut’ zu Haus.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Herbstbesuch

Kleiner Kohlweißling,
gleich einer zarten Blüte
schwebst du hier im Licht.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Herbstahnen

Herbstanemonen sind bereits verblüht,
obwohl Spätsommers Wärme sich noch hält,
die Sonnenblume leuchtend uns gefällt,
ihr Strahlen-Antlitz singt des Sommers Lied.

Ein Regentag, der heut getrübt mag zeigen,
dass uns jetzt bald ein langer Abschied naht,
dem Frühherbst ebnet kühl den feuchten Pfad,
der noch gesäumt vom Klang der Erntegeigen.

Ich freue mich auf Indian-Summer-Tage,
wenn hell der Pflanzen Laub in Gold erglänzt,
die Birken, Linden grüßen lichtumkränzt.

Wenn Maler Herbst hier keine Pflichten schwänzt
und uns sein schönes Farbenspiel kredenzt,
sich lösend aus des Morgennebels Plage.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Morgenstimmung

Septembermorgen,
im Garten beglücken mich
Zypressendüfte.

Ein lautes Keckern!
Dort auf der kleinen Wiese
spielt eine Elster.

Und der Wind bewegt
den Schaukelstuhl im Garten,
grüßt als stummer Gast.

© Fotos u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Elster von Pixabay

Spätsommers Ende

Es streift der junge Herbst schon durch den Garten,
bemalt vereinzelt Bäume hier geschwind;
begleitet wird er da von frischem Wind,
der Blätter lupft, den Reigen flugs zu starten.

Doch mittags mag der Tag sich heiß noch zeigen;
Spätsommers Feuer schwelen in der Glut.
Beschaulich man im Schatten träumend ruht
und lauscht dem zarten Flüstern in den Zweigen.

Als strebe nun das Jahr, reif zu vollenden,
womit Natur hier Flora reich bedacht,
ein Ernte-Spiel vor langer Nebelnacht.

Und Früchte fallen aus dem Nussbaum sacht;
das Eichhörnchen sie sammelt mit Bedacht;
auch du birgst diesen Schatz in deinen Händen.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing