Einflüstern

Rezitation Volker C. Jakoby:  https://www.facebook.com/ffolcus/videos/461617936013217?notif_id=1663156583895139&notif_t=video_wall_create&ref=noti

Ach ließest du schlimme innere Stimme
es doch, mir Klänge ins Ohr zu flöten,
sanft summend, als hieße dich eine Imme
den Nektar zu suchen, der ihr vonnöten.

Du animierst mich in Reimen zu schreiben
und flüsterst mir zu sogar im Sonett.
Da fragst du nicht, ob dieses Betreiben
gefällt und außer mir auch Leser hätt‘.

Die Bilder, die mir in Worten aufscheinen,
sie reihst du gern ein in rhythmischem Tanz,
um Sinn, Bild und Klang poetisch zu einen,
scheust du nicht zurück vor Ulk, Firlefanz.

Doch leider kann ich mich dir nicht entziehen,
es sei denn, ich würde mich selber fliehen.

©Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Butterfly

Im Sommergarten.
schwebt tanzend durch die Lüfte
ein Kohlweißling-Paar.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Sommer

Auf der Terrasse
schenkt uns der Oleander
des Südens Flair.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Sterntaler

Dort im Steingarten
locken leuchtende Blüten
Käfer und Immen.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Kraft der Natur

Margerite blüht
mitten im Holzgerümpel
hinterm Gartenhaus.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Erinnerung

Gepresste Blüten, Schatten eines Strebens,
doch sichtbar noch in Farbe und Gestalt;
getrocknet, Jahre überdauernd, alt,
erzählen sie vom hellen Licht des Lebens.

Verblasst die Blumen, die im Wind sich wiegten,
im Meer der Gräser einer Sommerwiese,
besucht von Schmetterlingen, Immen; diese
sich Nektar suchend in die Kelche schmiegten.

Alsdann von einem kleinen Kind gepflückt,
das sie in seinem Händchen hielt entzückt,
um sie erfreut der Mutter schön zu schenken.

Sie dankte froh und herzt’ ihr Kind, beglückt.
Das Blütenbild im Buch, der Zeit entrückt,
lässt sie erinnern, liebend daran denken.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Sekunden-Fliegen

Die Eintagsfliegen
kriechen, fliegen aus dem Nest,
Festmahl der Elster.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Hitze am Sommeranfang

Der Sommer greift mit seinen heißen Händen
den Büschen, Bäumen in ihr grün Gesicht;
vom klaren Himmel gleißend Strahlen blenden,
die Sonne glänzt als goldnes Feuerlicht.

Ermattet, unterm Blätterdach der Buchen
ist in der Hitze Rast des Wandrers Pflicht,
den Schatten nah am Bache hier zu suchen,
der nur als Rinnsal jetzt von Quelle spricht.

Da bleibt, wer es sich leisten kann, zu Hause,
genießt die Siesta in der kühlen Stille,
verlässt am Abend spät erst seine Klause,
zum Rundgang unter Sternenhimmels Fülle.

Doch fehlt dem Sommer noch das Angenehme,
denn Klimawandel zeigt uns die Extreme.

©  Text: Ingrid Herta Drewing

Foto: Pixabay

Junimond

Milde Sommernacht,
hoch am Himmel thront der Mond,
Laternen flüstern.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Juni-Regentage

In Grau gekleidet, müde wirken Tage,
als sagten sie der Sonne schon Adieu,
sich hüllend in ein monotones Weh,
nur kurz des Regens Prasseln, Lustansage.

In Wintergartens Schutz vor Nass-Erschöpfen
verströmen Pflanzen lieblich Südens Flair,
Zitrone, Oleander, Feige her
auch die Olivenbäumchen in den Töpfen.

Das alles wartet hier auf Sonnenlicht,
die vielen warmen, hellen Sommerstunden,
wenn auch die Mauersegler froh bekunden,
im Fluge schwirrend, Leben, Zuversicht.

Wir Menschen wissen, dass der Dauerregen
für die Natur und uns gereicht als Segen.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Weltfremd


Jetzt reibt man sich verdutzt die Augenlider,
empfindet seine Welt als fremden Stern.
War hier nicht jüngst noch alles brav und bieder,
als froh man sang des Friedens helle Lieder?
Auch Angst und Terror wähnten wir doch fern.

Von jenem Schmetterling, dem Flügelschlag,
der vieles wandelt, in Bewegung setzt,
war uns bekannt, dass so auch unser Tag
sich kann verändern, und nur Mühe, Plag
entwirren Fäden, die so fest vernetzt.

War man doch gar so sicher eingesponnen,
Kokon, der trägt und trügt; Geborgenheit
wird nicht geschenkt, nicht untätig gewonnen.
Was heut noch hält, ist morgen schon zerronnen.
Den Durchblick gilt’s zu finden, sehen weit!

Da reicht es nicht, nun alles auszusitzen,
von Fall zu Fall taktierend, wenn im Licht
der Meinungsmacher neue Feuer blitzen,
und polternd falsche Herren Hass ausschwitzen,
Es braucht Visionen, und Vernunft ist Pflicht!

©  Text: Ingrid Herta Drewing,

Foto: Pixabay