Archive for April 2018

 
 

Geborgen

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Du birgst mich sanft in deinen Armen,
gewährst mir Trost in aller Not.
Dein Wort, so wichtig wie das Brot,
vertreibt die Kälte, schenkt im Warmen
mir lächelnd Liebe, lind Erbarmen
und Hoffnung, neues Morgenrot.

Da schwingen in den Lüften Klänge,
so hell erwacht des Frühlings Lied,
das froh ermuntert mein Gemüt,
befreit aus Trübsal, grauer Enge.
Andächtig lausch’ ich Lichtgesängen
und fühl, wie Leben neu erblüht.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Alte Bäume

alter baum, Warda

(Nachtrag zum Tag des Baumes, 25.04.18)

Es tragen die alten Bäume
in ihrem zerfurchten Gesicht
vergangener Zeiten Träume
der weiten, hellen Räume
an Tagen in goldenem Licht.

Der flirrenden Sommer Grünen,
das Herbstrot, dies’ Flammenmeer,
der Schnee auf Winterbühnen,
berauschendes Frühlingssühnen
dort irrlichtern noch umher.

Und manchmal hörst du es raunen,
dann flüstern die Wipfel leise:
“Vergiss deine Hast, die Launen,
erlerne wieder das Staunen,
wir werden den Weg dir weisen!“

© Fotos u. Text / Ingrid Herta Drewing,

Zungenbrecherreimerei

Es lenzet lind und lock’re Lüfte
lindern läst’ge Launen leicht.
Komm, keckes Kind, erklimme Klüfte,
kühn kletternd, klaglos, Katzen gleich!

Wer weiß, wo Wolfi wüst wann wandelt,
hitzig hechelnd, heimlich handelt,
Schafe schert und Schrilles schreibt,
forsch, froh, frech und frisch verbleibt.

Durch diese drängend dunkle Dichte
dröhnt der dreiste, dralle Drive.
Frei frisst Fritz Frischling frische Fichte,
lässt Lenz links liegen, lacht, that’s Life.

© Ingrid Herta Drewing

Frühling in Wiesbaden

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Komm mit ins Freie, schau,
wie ’s leuchtend schön erblüht!
Es klingt des Frühlings Lied
in Garten, Wald und Au
dir zärtlich ins Gemüt!

Da hebt sich aus dem Grünen
der Kirsche zarte Zier,
strahlt rosafarben hier
im Park auf Wiesenbühnen,
verzaubert das Revier.

Der frühen Vögel Singen,
vielstimmig dort als Chor,
dringt lieblich dir ins Ohr.
Du spürst des Lebens Schwingen,
das lächelnd dich erkor.

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Mutter Erde

Rose, Dufti,2014

Ach, Mutter Erde, wir als deine Kinder
sind unersättlich, eitel, arrogant.
Statt dich zu ehren, pflegen dich nicht minder,
verwüsten und zerstören wir dein Land.

Wir, die so reich beschenkt mit allem Leben,
wir nehmen ’s hin, als sei ’s nur für uns da,
vernichten, was uns anvertraut, mal eben,
von Gier geleitet, sind wir uns Gefahr’.

Es wäre an der Zeit, sich zu besinnen,
dass wir uns ändern, dich nicht beuten aus.
Denn ohne dich versagt, was wir beginnen;
du trägst das Leben, gibst uns ein Zuhaus’.

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing,2010/ 2018

Erneuerung

Version 3

Es schenkt der Mai den Bäumen
dies‘ helle, zarte Grün,
die Zweige aufzuzäumen,
die nun aus Knospenträumen
erwacht in Frühlings Blüh’n.

Und dort in ihren Kronen
wiegt Wind so manches Nest,
wo muntre Sänger wohnen
und singen, froh belohnen
des jungen Lebens Fest.

Auch mich erfasst ein Freuen
und nimmt mich zärtlich ein.
Was mich ließ zagen, scheuen,
verblasst, ich wag‘ den neuen
beherzten Schritt ins Sein.

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Gedicht

Feder Kladde (1)

Nur Worte, die ihr leises Lied mir singen,
Verszeilen, die sich reimen, stimmig finden,
sich kreuzen, schweifen und umarmend binden,
in einer Strophe miteinander klingen;
und dennoch halten sie für kurze Zeit
die kleine Freude für den Tag bereit.

Mal kommen sie daher im grauen Kleide
und klagen, wüten, wollen sich verzehren,
vielleicht sogar satirisch noch belehren,
obwohl sie finden keine grüne Weide.
Und dennoch halten sie für kurze Zeit
dies‘ Hoffen auf Veränderung bereit.

Dann wieder strahlen sie in lichtem Glanze,
geraten ob der Schönheit fast ins Schwärmen,
wenn die Natur schenkt, was den Blick mag wärmen,
ihn einlädt mit dem Farbenrausch zum Tanze.
Und dennoch halten sie geraume Zeit
die Wehmut um Vergänglichkeit bereit.

Nur Worte, doch auch Hauch von meinem Leben,
das mit im Licht der Jahreszeiten schwingt
und schauend seine kleinen Weisen singt,
sich darf dem Lächeln zärtlich hier verweben.
So halten sie wohl noch in meiner Zeit,
dies kleine Glücksgefühl für mich bereit.

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing,

Transnational

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Die 5. Ausgabe der literarischen Zeitschrift
THE TRANSNATIONAL ist erschienen.
René Kanzler, der neue Herausgeber dieses ansprechenden Magazins, lässt darin Autoren aus vielen Ländern dieser Welt, die sich mit den brennenden Fragen unsrer Zeit beschäftigen, in deutscher und englischer Sprache zu Wort zu kommen.Ein Kaleidoskop der Inhalte, Aussagen und Formen vermittelt auf hervorragende Weise, was Dichter, Schriftsteller und Forscher in unserer modernen Welt bewegt.
Besonders habe ich mich darüber gefreut, dass auch eines meiner Gedichte ( im Originaltext und ins Englische übersetzt) in diese ambitionierte, über Ländergrenzen hinaus wirkende Zeitschrift aufgenommen wurde.
Die Druckausgabe ist über Books on Demand oder jeden Buchhandel zu beziehen.
Die ISBN lautet 9783746081076.

Alien

Ob man ihn jemals kennenlernt,
den Alien, der weit entfernt?
Ich denke, dass es besser ist,
wenn man das Märchen schnell vergisst,
sich kümmert um der Erde Wohl,
nicht mehr gebärdet sich so hohl.
Denn wer gibt uns die Sicherheit,
dass nicht noch Schlimmeres reinschneit?

© Ingrid Herta Drewing,2018

Zu heißer April

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Des Apfelbaumes zarte Blüten,
die für die milde Zeit erwacht‘
und in des Frühlings sanft‘ Behüten
erstrahlen wollten hell in Pracht,
sie hat Frühsommers Sonnenglut
am Mittag doch zu heiß bedrängt,
sodass sie welk und nicht mehr gut
am Zweige hängen, wie versengt.

Wird dieses Bäumchen Früchte tragen,
dem kurz Erblühen nur beschert?
Wird Lenz in Zukunft auch versagen,
weil Klima Dauer ihm verwehrt?
Es spielt das Wetter ins Extreme,
kaum Übergänge gibt es her
und schafft uns Trockenheitsprobleme,
Waldbrandgefahr wächst auch jetzt sehr.

Du fragst dich, doch nährst stilles Hoffen,
dass sich Bedenken nicht erfüllen,
die Jahreszeiten klar und offen
in ihrem Wechsel sich enthüllen,
der Pflanzen Wachsen, Blühen, Reifen
gedeihen mögen hier im Land,
auf dass im Herbst wir Früchte greifen,
nicht darben gar mit leerer Hand!

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018