Mai

Es grünt der Mai auf allen Fluren,
und hell erwacht die kleine Welt.
Der Blumenkranz der Sonnenuhren
ist ganz auf Frühling eingestellt.

Im schwarzen Frack die Schwalben schweben,
und weiß gefiedert bleckt ihr Hemd,
als sei ein schöner Ball dies’ Leben,
Gefahr und Mühsal allen fremd.

Hoch in der Bäume Wipfel singen
Rotkehlchen, Meisen zart im Chor.
Die Amsel darf ihr Solo bringen,
auch Nachtigall klingt süß hervor.

Wir Menschen hören ’s und erfreuen
uns an des Jubels Litanei,
und selbst den Nörglern, Freudescheuen
wird’s doch um ’s Herz auch warm dabei.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Sommer

Es sind die Klänge, die des Morgens schwingen,
der Amsel lieblich sanfte Melodie
und auch der Ringeltaube dunkles Singen,
ein Gurren, sehnsuchtsvoll in Harmonie.

Es sind der Blumen und der Kräuter Düfte
ein Potpourri, das uns der Sommer bringt,
sich zart mischt hier in warme, feuchte Lüfte,
so nasenselig in mein Zimmer dringt.

Es ist die Wärme, die mich nun lässt fühlen,
ein Leben, das auf Leichtes, Freiheit baut,
bevor an Hitzetagen, drückend schwülen,
man erst am Abend aus dem Haus sich traut.

Es sind die Farben auch, die mich beglücken,
der Sonne Gold, wenn es im Abendrot
am Horizont den Tag dann mag entrücken,
doch weithin leuchtend noch am Himmel loht.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Maimorgen

Morgenröte in Wiesbaden,02.08.17,o

Noch grüßt ein blasser Mond; doch dort im Osten
erblüht des jungen Tages Morgenröte.
Die frühen Vögel sind schon auf dem Posten
und singen hell ihr Lied zu Frühlings Flöte.

Noch scheint die Stadt in Träumen zu verweilen,
pausiert ein wenig, feiert Wochenende,
bevor man mag zum Markte hinzueilen,
fürs Sonntagsmahl zu kaufen dort behände.

Ich lieb‘ die Ruhe, dieses Innehalten,
bevor sich alles umtriebig bewegt,
um lautstark hier das Tagwerk zu gestalten.
Beschaulich fühl‘ ich Leben, das uns hegt.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Erneuerung

Version 3

Es schenkt der Mai den Bäumen
dies‘ helle, zarte Grün,
die Zweige aufzuzäumen,
die nun aus Knospenträumen
erwacht in Frühlings Blüh’n.

Und dort in ihren Kronen
wiegt Wind so manches Nest,
wo muntre Sänger wohnen
und singen, froh belohnen
des jungen Lebens Fest.

Auch mich erfasst ein Freuen
und nimmt mich zärtlich ein.
Was mich ließ zagen, scheuen,
verblasst, ich wag‘ den neuen
beherzten Schritt ins Sein.

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Frühlingsfreude

17636889_1393643887346909_5137633771374515142_o

Des Frühlingstages helle Lieder
erfrischen licht dir Seele, Sinn.
Der Bäume zartes Blühgefieder,
ein duftend’ lieblicher Beginn.

Der Tag nun hier, so sonnig strahlend,
die Wärme in das Leben bringt
und Fröhlichkeit, die klangvoll malend,
im Brautgesang der Vögel schwingt.

Da fühlst du frei dich und geborgen
in der Natur, die sanft erwacht.
Die Hoffnung grünt, wenn schon am Morgen
die Blütenwelt im Lichte lacht.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Frühlingsermunterung

Wer wird denn faul im Lenz noch lenzen?
Vergiss die Frühjahrsmüdigkeit!
Die Sonne strahlt, der Tag darf glänzen,
den Himmel lichthell uns kredenzen,
und hier im Tal grünt’s weit und breit.

Die Vögel singen, Blumen sprießen,
so sei auch du dazu bereit,
des Frühlings Leuchten zu begrüßen,
erneut dies‘ Leben zu erschließen!
Komm, schwing dich auf, jetzt ist die Zeit !

© Ingrid Herta Drewing,2016

Frühlingssehnen

Verstrickt im Wintergrau,
das hier den Tag bestimmt,
wo matt das Leben glimmt,
ersehnst du klares Blau,
das hell den Himmel stimmt.

Die Luft dir, mild und lau,
des Frühlings Kunde bringe,
schon früh der Vogel singe!
Der Duft der Blütenschau
erquickend zu dir dringe!

Noch heißt es hier, zu warten,
bis Lenz sich bettet lind,
kein kalter Regen rinnt,
und Sonnenlicht im Garten
die goldnen Fäden spinnt!

© Ingrid Herta Drewing,2016

Frühlingsempfinden

Wie mild umfächelt mich die Luft,
erfüllt von süßem Blütenduft!
Der Frühling ist gekommen,
hat alles eingenommen.

Im Blütenrausch erwacht sein Reich.
Er lässt das Harte werden weich,
und zarte Weisen klingen;
die Vögel lieblich singen.

Die Welt erwacht aus dunklem Traum,
trägt ihren federleichten Flaum
und sieht sich wachsen, werden,
in neuem Leben erden.

Auch ich fühl’ mich so leicht, beschwingt.
Dies Lied, das mir im Herzen klingt,
lässt mich am Tage träumen.

Dort unter grünen Bäumen
spaziere ich, und mir gefällt
die Frühlingshoffnung dieser Welt.

© Ingrid Herta Drewing

Licht

Wie sehr bedürfen alle doch des Lichts,
das uns die Welt in tausend Farben zeigt,
weit weg bringt von den Räumen des Verzichts,
uns führt heraus aus jenem schwarzen Nichts,
das traurig fällt in das Vergessen, schweigt.

Wir Sonnenkinder, die den Tag begrüßen
nach einer dunklen, langen Winternacht,
wir hören hell die Wasser eisfrei fließen,
seh’n bald an Baches Ranft die Blumen sprießen,
die mild im Frühlingswinde sind erwacht.

Die Bienen tanzen, und die Vögel singen,
die Landschaft wird ein duftend‘ Blüten-Meer.
Die Sonne strahlt, die blauen Lüfte schwingen.
Das Leben, auferstanden, lässt erklingen
der Freude wunderzarte Liebesmär.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Kühler Maientag

Es hat des Frostes kalte Sicht
sich noch mal eingefunden,
einfordernd eisig Winters Pflicht
in nächtlich frühen Stunden.

Wild blättert Wind in Frühlings Buch
und lässt im lichten Maien
schnöd‘ auf der Erde grünes Tuch
den Blütenschnee hier schneien.

Doch grüßt ein blauer, klarer Tag,
hisst hell sein Sonnensegel.
Die Luft ist frisch, so wie ich’s mag,
auch steigt der Wärme Pegel.

Die Vögel, die hier munter singen
das Morgens auf den Dächern,
bewahren uns das Frühlings-Klingen
und trotzen Winters Rächern.

© Ingrid Herta Drewing,2014