Erneuerung

Version 3

Es schenkt der Mai den Bäumen
dies‘ helle, zarte Grün,
die Zweige aufzuzäumen,
die nun aus Knospenträumen
erwacht in Frühlings Blüh’n.

Und dort in ihren Kronen
wiegt Wind so manches Nest,
wo muntre Sänger wohnen
und singen, froh belohnen
des jungen Lebens Fest.

Auch mich erfasst ein Freuen
und nimmt mich zärtlich ein.
Was mich ließ zagen, scheuen,
verblasst, ich wag‘ den neuen
beherzten Schritt ins Sein.

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing,2018

Vogelmutter

Türkentaube_n
In der Glyzinien Blütenlaube
am Mauer-Vorsprung hat
ihr Nest gebaut die Türkentaube,
beschützt es stets und wehrt dem Raube,
dass er nicht finde statt.

Beharrlich hütet sie ihr Nest
beschirmt dort alles gut.
Die kleine Taubenmutter lässt,
obwohl der Regen prasselt fest,
nicht ab von ihrer Brut.

Erträgt auch noch des Hagels Schlag,
wenn ein Gewitter grollt,
bewahrt den Nachwuchs ohne Klag‘
sogar bei dieser Wetter-Plag‘,
wo sich so mancher trollt.

Die Vogelmutter hier erfüllt
wohl ihr natürlich Los,
sie unterm Fittich Ängste stillt,
die Küken birgt und wärmt sie mild,
damit sie werden groß.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Krähe Klara

Krähe_n

Des Mittags saß mit guter Sicht
die Krähe Klara auf der Laube,
sich wärmend in der Sonne Licht,
als dort im stillen Rosengarten
ein Ungetüm begann zu starten,
bereit zu Lärm und wüstem Raube.

Zunächst beachtete sie’s nicht
und fühlte sich bestärkt im Hoffen,
hier oben drohe kein Verzicht,
denn dieses Monstrum auf der Wiese
war klein gedrungen und kein Riese.
So sah sie sich auch nicht betroffen.

Doch sehr schnell schwand die Zuversicht,
denn brummend kam das Ding da näher,
und Klara sah sich in der Pflicht,
jetzt hier sehr wachsam aufzupassen,
den Feind nicht an ihr Nest zu lassen.
Sie lauerte nun wie ein Späher.

Als es sich durch die Wiese fraß
und Blumen, Blüten, Gräser fielen,
flugs Klara alle Scheu vergaß,
stieß wie ein Habicht da hernieder,
kaum achtend auf ihr glatt Gefieder,
um mit dem Schnabel hart zu zielen.

Wild hackte sie auf ihm herum,
saß kämpfend dort auf seinem Rücken.
Jedoch dies Ding nur surrte dumm,
war weiterhin auf Todesreise,
die Gräser stürzten massenweise.
Ihr Angriff schien so nicht zu glücken.

Doch Klara gab so schnell nicht auf,
packt’ mit dem Schnabel kleine Kiesel,
die warf sie in des Monsters Lauf.
Schon bald begann das Ding zu mucken,
stand schließlich still nach letztem Zucken,
denn schnell war Klara, wie ein Wiesel.

Wer immer sich auch will erfrechen,
bedenke wohl: Des Schwachen Mut
kann doch verhindern Mähen, Dreschen,
denn er kämpft für sein höchstes Gut!

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing

Der verworfene Pantoffel

Ein Pantoffel lag allein
auf dem Hof im Mondenschein,
wusste gar nicht, wie ihm war.
Alles schien so sonderbar,
seit sein Träger vehement
sich abrupt von ihm getrennt,
weil betrunken der beschloss,
dass ’nen Ball ins Tor er schoss.

Auch fehlt‘ ihm sein Gegenstück,
sah er doch im Paar sein Glück,
war doch kein Pantoffeltierchen,
das im Heuaufguss leicht schwebt,
hasste es, wenn von der Bierchen
Schaum sein schöner Pelz verklebt.
Weich wie er,vom Lamm das Fell,
war für Wärme er zur Stell.

Wie ’s im Leben oft so geht,
ist das Jammern obsolet.
Während er noch so sinnierte,
sich sein Dasein neu justierte.
Eine schlaue Ratte, trächtig,
auf dem Beutezug hier nächtig,
nahm ihn mit. Man kennt den Rest:
Er war bald der Jungen Nest.

© Ingrid Herta Drewing,2017

Vogelmutter

In der Glyzinien Blütenlaube
am Mauer-Vorsprung hat
ihr Nest gebaut die Türkentaube,
beschützt es stets und wehrt dem Raube,
dass er nicht finde statt.

Beharrlich hütet sie ihr Nest
beschirmt dort alles gut.
Die kleine Taubenmutter lässt,
obwohl der Regen prasselt fest,
nicht ab von ihrer Brut.

Erträgt auch noch des Hagels Schlag,
jetzt, da Gewitter grollt,
bewahrt den Nachwuchs ohne Klag‘
sogar bei dieser Wetter-Plag‘,
wo sich so mancher trollt.

Die Vogelmutter hier erfüllt
wohl ihr natürlich Los,
sie unterm Fittich Ängste stillt,
die Küken birgt und wärmt sie mild,
damit sie werden groß.

© Ingrid Herta Drewing, 2016

Nah am Wind

Glyzinienranken,
Nest in der Mauernische
für Türkentauben.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Abendstimmung

Der Abend naht, und lange Schatten greifen
dorthin, wo ’s vormals hell und leuchtend war.
Der Himmel färbt sich, rote Flammen streifen
die kleinen Wölkchen, die der Sonne nah.

Und leise in der Ferne Glocken läuten;
sanft klingt ein Frühlings-Sonnentag hier aus.
Es ist, als sollten sie uns so bedeuten:
Lass ruhn die Arbeit, wende dich nach Haus!

Der Amsel Abendständchen will verstummen,
es zieht die Vögel nun zur Nacht ins Nest,
und dort, wo sonst die Bienen emsig summen,
da schließen Blumen ihre Blüten fest.

Jedoch zum Beutezug sind jetzt erwacht
die Nachtaktiven, jagen mit Bedacht.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Im Grünen

Da kuschelt sich die Ringeltaube
ins Grün der großen Efeuwand
und baut ein Nest in ihrer Laube,
zupft Blatt um Blättchen mit Verstand.

Die Amsel tut ’s ihr emsig gleich
in dieser Laubenkolonie,
für viele Vögel Raum und Reich,
auch Finken finden Sympathie.

Recht fleißig nun die Sänger wirken,
erwarten bald die neue Brut.
In zartem Grün der Gruß der Birken,
mit ihnen meint’s hier Frühling gut.

© Ingrid Herta Drewing

Frühlingsfreude

Geweckt von hellem Sonnenlicht
dies‘ Leuchten im Forsythienstrauch,
der blühend nun von Frühling spricht,
goldgelb erglänzt der Blüten Hauch.

Die Amsel hat sich eingefunden,
baut fleißig für die Brut ihr Nest.
Das Hähnchen flötet viele Stunden,
singt werbend hier zum Hochzeitsfest.

Sanft ist der Frühling eingezogen,
befreit mit milder Luft das Land,
streicht lächelnd seinen Blütenbogen
und reicht uns zart zum Tanz die Hand.

© Ingrid Herta Drewing

Im Osterhasenland

Im Osterhasenland ist heut’ was los,
da sind die Hasen schon früh morgens fleißig.
Sie flechten Körbchen, klein und groß, aus Reisig
und legen sie dann aus mit frischem Moos.

Die werden sie ganz früh am Ostermorgen,
gefüllt mit Eiern, hier im Park verstecken,
damit die Kinder, fröhlich, ohne Sorgen,
wenn sie dort suchen, auch ihr Nest entdecken.

Jedoch bis dahin gibt’s noch viel zu tun.
Klein Mümmelmann holt Eier bei den Hennen;
die legten viele, konnten kaum noch ruhen
und hielten sie versteckt im Stroh der Tenne.

Dem Mümmel überlässt man Eier gern;
er bringt sie in die Eierfärberei
Sie liegt vom Hasenhaus gar nicht so fern.
Hier üben viele Hasen Malerei.

Da sitzen sie geduldig und verzieren
sorgfältig mit dem Pinsel jedes Ei.
Sogar das kleinste Häschen darf ’s probieren,
und manches malt sein eignes Konterfei.

Und endlich ist der Ostermorgen da.
Die Osterhasen machen früh die Runde.
Jetzt warten sie versteckt, den Nestern nah,
ob jedes Kind, das sucht, sein Nest gefunden.

Du wirst dein Nest entdecken, sicherlich;
Und im Versteck, da lacht der Osterhase.
Er selber aber lässt sich finden nicht.
Du siehst nur ein Kaninchen auf dem Rasen.

© Ingrid Herta Drewing