Archive for November 2023

 
 

Wintereinbruch

Blick aus dem Fenster,
weißer Zauber am Morgen
Landschaft im Schneepelz.

© Text: Ingrid Herta Drewing,
Foto: Maike Drewing

Spätherbst

Es fegte Herbstwind durch Alleen, Straßen,
und goldne Blätter wirbelten im Tanz,
bis Regenschauer endeten dies Spaßen.
Wie bald verliert der Baum sein Kleid auch ganz,
der hier dem Viertel schenkt noch seinen Glanz.

Dann blicken blass die weißen Hausfassaden
auf ihn und sein geplündertes Geäst,
bis ihn der Raureif schmückt mit neuen Gnaden,
ihn dort in Glitzer-Zierde sehen lässt,
und Schnee ihm schenkt den Pelz zum Weihnachtsfest.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Wiesbaden, Hirschgraben, Ecke Coulinstraße

Der leere Stuhl

Und IHR Verstummen
wollen die Kerkermeister,
fesseln und foltern.

Doch IHRE WORTE
haben Flügel und finden
die Weite der Welt.

© Ingrid Herta Drewing

An der Mosel

November, grauer Tag, doch an den Hängen
des Moseltales leuchtet Reben-Gold,
wo sich in Reih und Glied die Stöcke drängen,
und man der Lese jüngst erst Zeit gezollt.

Hier lässt der Herbst noch hell die Landschaft grüßen,
begleitet farbenfroh des Flusses Lauf,
der sanft um Umlaufberge dort darf fließen
und mäandrierend zeigt Prall-Gleithang auf.

Wo einst in Trier der Römer Kaiser residierten,
erfreut noch heute rege Stadtkultur,
und Dichter, Philosophen, sie brillierten,
Bernkastel-Kues zeigt des Cusanus Spur.

„Mosella“, von Ausonius schön bedichtet,
beglückt auch uns mit ihrem Zauber, Charme,
wenn anderswo schon Nebel trüb belichtet,
empfängt sie uns mit ihrem Bild noch warm.

© Ingrid Herta Drewing,
Foto: Ingmar Drewing

Novemberblues

An meinem Fenster rinnt der Regen,
im Nebelgrau die Landschaft liegt.
Die Bäume kahl, der Blätter-Segen
ruht welk und nass auf Wiesen, Wegen,
nachdem der Herbstwind ihn gewiegt.

Was noch vor Wochen durfte prangen
so farbenfroh in goldner Pracht,
lebt in erinnerndem Verlangen;
Novemberblues, ein Klang vergangen,
stimmt ein in viel zu frühe Nacht.

Nun hoffst du auf die hellen Tage,
wenn Sonnenwende Winter bringt
der Landschaft, die dann fern der Plage
den weißen, weichen Schnee-Pelz trage,
ihr sanftes Sternen-Lied uns singt.

© Fotos und Text: Ingrid Herta Drewing,

November 2023

Den Park, den Herbst so farbenfroh beschenkt’,
hält Nebelgrau fast bleiern nun gefangen.
Von dieser dichten Feuchte eingeschränkt
beginnt der Tag dort nicht mit goldnem Prangen.

Er fügt sich ein in jene Trauertage,
die im November finden ihre Zeit,
und passt zu Krieg, Tod, Not in stiller Klage
um Übel, das die Menschheit schier entzweit.

Du sehnst herbei wie Sonne jetzt den Frieden,
wünschst, dass kein Mensch mehr tragen muss dies Leid,
kein ferngelenkter Tod mehr sollt’ hienieden
zerstören Länder, Leben vor der Zeit.

Der Wahn, das blinde Hassen, sollte enden,
gemeinsam walten, sich zum Guten wenden.

© Ingrid Herta Drewing,
Foto Pixabay

Zeit der Sterne

Kürzlich wurde mein Buch ZEIT DER STERNE veröffentlicht, ein poetischer Begleiter durch die Adventszeit, die bald beginnt.

ISBN 978-3-758418-23-5 / 8.99 €

ZEIT DER STERNE lädt in Gedichten und Geschichten dazu ein, in die stimmungsvolle Advent-Weihnacht-und Winterzeit einzutauchen.
Beschauliche Texte für Erwachsene, aber auch Gedichte, die besonders Kinder ansprechen, lassen in vielen unterschiedlichen poetischen Formen die Facetten dieser besonderen Zeit anschaulich werden. Motive unsrer Tradition (Hirten, Krippe, Drei Weise aus dem Morgenland, Sankt Nikolaus etc.) dürfen da nicht fehlen.
Schwarzweiß-Fotos illustrieren die Texte.