Archive for the Category Freundschaft

 
 

Gedicht

4.0M DigitalCAM

Nur Worte, die ihr leises Lied mir singen,
Verszeilen, die sich reimen, stimmig finden,
sich kreuzen, schweifen und umarmend binden,
in einer Strophe miteinander klingen;
und dennoch halten sie für kurze Zeit
die kleine Freude für den Tag bereit.

Mal kommen sie daher im grauen Kleide
und klagen, wüten, wollen sich verzehren,
vielleicht sogar satirisch noch belehren,
obwohl sie finden keine grüne Weide.
Und dennoch halten sie für kurze Zeit
dies‘ Hoffen auf Veränderung bereit.

Dann wieder strahlen sie in lichtem Glanze,
geraten ob der Schönheit fast ins Schwärmen,
wenn die Natur schenkt, was den Blick mag wärmen,
ihn einlädt mit dem Farbenrausch zum Tanze.
Und dennoch halten sie geraume Zeit
die Wehmut um Vergänglichkeit bereit.

Nur Worte, doch auch Hauch von meinem Leben,
das mit im Licht der Jahreszeiten schwingt
und schauend seine kleinen Weisen singt,
sich darf dem Lächeln zärtlich hier verweben.
So halten sie wohl noch in meiner Zeit,
dies kleine Glücksgefühl für mich bereit.

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing,2017

Idole

Mancher Mensch wünscht, er wär‘ Sieger,
sieht sich selbst als graue Maus
und bewundert Überflieger,
denen Ruhm winkt und Applaus.

Es geht meist um Glamour, Sport
oder kühne Abenteuer,
während er malocht vor Ort
und hier brav zahlt seine Steuer.

Ach, er wär‘ gern so ne VIP,
hätte Fans, die ihn verehren;
bei YouTube sein Videoclip
würd‘ Millionen ihm bescheren.

Was er sieht, das ist geschönt,
folgt nur kurz der Mode Schein.
Viele, von der Welt verwöhnt,
fielen tief, arm und allein.

Wer dich liebt, den magst du hegen,
Menschen, dir persönlich nah,
Empathie, Zuneigung pflegen,
denn sie sind auch für dich da.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Frühlingsspur

Blauregen duftet, auch der Flieder
entfaltet Süße; früh am Tag
der Amsel zarte Liebeslieder
erklingen hell im Rosenhag.

Die Welt erblüht, weckt alle Sinne.
Im Wunderzauber der Natur
erleben wir ein neu’ Beginnen
und folgen Frühlings lichter Spur.

Wenn er uns, den wir froh erwarten,
nach Winters langer, kalter Nacht
dies Blütenmeer schenkt hier im Garten,
ja dann genießen wir die Pracht.

Erschauen dankbar alles Schöne,
was Gott uns hier im Frühling gibt.
Ein Hauch von himmlischem Verwöhnen
sagt zärtlich: Mensch, du wirst geliebt!

Ingrid Herta Drewing

Bärli und der Sport

Bärensportfest soll bald sein,
da will Bärli auch recht fein
Bälle werfen und schnell laufen.
Aber oft muss er verschnaufen,
denn das strengt ihn doch sehr an.

Er wundert sich, was mancher kann.
Bruder Brummel springt fünf Meter,
und sein Freund, der Tatzi Peter
rennt, wirft Bälle richtig weit.
Bärli hat nun keine Freud,
glaubt, dass er ein Versager ist,
der besser nun den Sport vergisst.
Er setzt sich hinter eine Hecke
und schaut ganz traurig um die Ecke.

Als sein Freund kommt dort vorbei,
fragt er Bärli, was denn sei.
Bärli sagt:“ Ein Garnichts-Könner
so wie ich, das ist kein Renner.
Deshalb troll ich mich nach Haus,
denn mit Sport ist’s für mich aus.“

Doch sein Freund, der macht ihm Mut:
„Früher war auch ich nicht gut,
musste immerzu verlieren,
glaubt’, man will mich schikanieren.
Doch durch Üben, nicht zu knapp,
hat es irgendwann geklappt.
Die Sieger, die du kennst hier, alle,
sind nicht vom Himmel so gefallen,
die haben lange auch trainiert,
bevor sie den Erfolg gespürt.

Drum, Bärli, gib den Mut nicht auf,
komm mit mir doch zum Dauerlauf.
Sport ist auch ohne Sieg wohl schön,
kannst fit dann durch die Gegend geh’n!“

Der Bärli fasst nun neuen Mut,
den Freund zu haben, das ist gut,
und außerdem, jetzt weiß er:
Übung macht den Meister.

Ingrid Herta Drewing

Freundschaft

In der Not wird sich erweisen,

wer ein guter Freund dir ist,

dies sagt uns ein Spruch, der weise,

den man an Erfahrung misst.


Freunde teilen mit uns Freuden,

spenden uns im Leide Trost,

stehen mutig uns zur Seite,

wenn Verdruss, Bedrohung groß.


Teilen auch mit uns das letzte

Scherflein, wenn es nötig ist.

Dass Vertrauen man in ihn setzte,

nie ein wahrer Freund vergisst.


Er hält zu dir bis zum Tode

und darüber noch hinaus.

Ihm gebührt des Lobes Ode,

ist sein Herz doch dein Zuhaus’.

Ingrid Drewing