Nostalgisch

Ein Winterwetter für Legenden,
erzählt zu Hause am Kamin.
Weißt du noch …? Und die Bilder blenden
ein das, was damals wichtig schien.

Ein hartes Leben, dennoch Träume
voll Liebe, Wagnis, Hoffnung, Mut;
so frisch und kraftvoll, junge Bäume,
auch ohne Furcht bei Sturmes Wut.

Die Welt war offen, weit, viel Zeit,
schien nur auf uns zu warten,
so blühend schön, ein Garten
empfing den Gärtner, der bereit.

Wenn man so jung ist, lockt das Leben;
man nimmt ’s als selbstverständlich hin.
Es hat dir ja so viel zu geben,
umtriebig bist du mittendrin.

Im Alter weilst du still am Rande,
schaust sinnend seine Wunder an.
Dir wird bewusst, dass tausend Bande
dich halten hier in seinem Bann.

Die Bande, die dein Leben binden,
sind Fesseln nicht, die engen ein,
du darfst die Glücksmomente finden
in deinem selbst bestimmten Sein.

Und weil dein Herz noch jung geblieben,
weißt du, jetzt weiser, was dir wert,
denn was wir innig wirklich lieben,
im Leid Erfüllung noch gewährt.

© Fotos und Text: Ingrid Herta Drewing

Frühling

Ein frühlingsheller Morgen
schenkt uns sein klares Licht,
weckt,was noch ruht verborgen,
lockt dir trotz Alltagssorgen
ein Lächeln ins Gesicht.

Die Vögel früh schon singen,
da wird das Herz dir leicht,
verleiht dem Sehnen Schwingen;
du hörst es, dieses Klingen,
das in den Himmel reicht.

© Foto und Text: Ingrid Herta Drewing

Was mir gefällt

Ich mag den frischen Wind,
der in des Sommers Glut
vom Fluss auflandig geht,
wenn er leicht fächelnd weht,
das Land in Sonne ruht,
ein sanftes Katzenkind.

Ich mag den Sommerregen,
der folgt auf heiße Tage
und milde Kühlung bringt,
in allen Pflanzen singt,
verscheucht die Trockenplage,
uns Wasser schenkt als Segen.

Ich mag der Sonne Licht,
ihr Strahlen auf der Haut,
wenn sanft sie Wärme schenkt,
das Wachsen wohlig lenkt,
die Blüten leuchten traut,
und Frucht von Ernte spricht.

Ich mag die Sterne, Nacht,
wenn hoch der volle Mond
durch blaues Dunkel strahlt
und silbern, zart bemalt
die Landschaft, still belohnt
und über allem wacht.

Ich mag der Kinder Lachen,
den Klang der Freude, Leben,
das morgens früh schon singt,
so glockenhell erklingt,
ein liebend, schenkend Geben,
fern aller bösen Drachen.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Sommer-Lied

In den Tälern, auf den Höhen
findest du des Sommers Spur;
darfst in grünen Wäldern gehen,
Wiesenmeere blühen sehen,
spürst den Zauber der Natur.

Milde Lüfte dich umwehen,
licht erglänzen Park und Flur,
Blütendüfte reich entstehen,
schenken dir ein Wohlergehen,
fern dem Zeittakt einer Uhr.

Dich kann Unrast nicht bezwingen,
nichts treibt an zu schneller Tour;
hörst der Amsel lieblich Singen,
die hier lässt ihr Lied erklingen,
und dein Leben schwingt in Dur.

© Text u.Bild: Ingrid Herta Drewing

Sommermorgen

Noch träumt der Tag, auf grünen Fluren
glänzt feucht im ersten Licht der Tau.
Der Sonne sanfte Strahlen-Spuren
beleuchten nun die Baumkonturen,
auch zeigt sich zart ein himmlisch Blau.

Der Sehnsuchtsruf der Ringeltaube
erschallt, weckt Schläfer weit und breit.
Die Antwort kommt vom dem Dach der Gaube.
Der Täuberich fliegt hin zur Laube;
dort schweigen sie vereint zu zweit.

Schon bald ertönt ein helles Klingen;
die Amsel stimmt ihr Solo an.
Erfreut hör‘ ich sie lieblich singen;
ein Sommertag beginnt zu schwingen,
beglückt mit warmem Schein sodann.

© Text u.Bild: Ingrid Herta Drewing,

Beim Anblick der Mauersegler

Kaum flügge, fliegen sie ins Leben,
die Mauersegler-Kinder dort!
Hoch seh ich sie am Himmel schweben,
sich sanft im Sonnenlicht verweben,
als sei die Luft ihr sichrer Hort.

Für mich sind sie Frühsommers Boten.
Nun strömt hier Wärme in die Welt!
Der Winter wich zu Antipoden,
und Flora darf hier hell ausloten,
was uns noch blumig-zart gefällt.

Wir freuen uns an Blütendüften,
an klarem Tag und Vogelsang.
Doch Mauersegler in den Lüften,
so fern von Dunkelheit und Grüften,
verkünden schon des Sommers Klang.

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing

Magischer Augenblick

Ja, Tage gibt es, die sich zart entfalten,
wie Rosenblüten sich im Licht bereiten.
Die Sonne wird am Himmel leuchtend walten,
im Abendrot erglühen, sinkend gleiten.

Den Sternen-Mantel darf die Nacht ausbreiten.
Des Mondes Silber fließt auf Stadt und Land,
mag sanft die Schwäne auf dem See geleiten,
und Weiden träumen dort an Ufers Rand.

Da wähnst auch du dich jenseits aller Zeiten,
gebannt von diesem schönen Augenblick,
und deine Seele fühlt die stillen Weiten
des wunderbaren Lebens, irdisch‘ Glück.

Du hörst dein Herz, folgst nicht dem Takt der Uhr,
verzaubert schaust du: Schön ist die Natur!

© Foto u. Text:  Ingrid Herta Drewing

Frühlings-Freude

Als sei erwacht die Welt aus dunklen Träumen,
malt sich der Lenz mit hellem Licht ins Land,
lässt falsche Pflichten hier im Park versäumen
und schenkt mit wunderzarten Blüten-Bäumen
sein Lächeln gütig her mit reicher Hand.

Es tragen nun des Frühlings helle Tage
mir Zuversicht des Lebens in den Sinn,
und ich erkenn‘, erneut erfreut, die Frage
nach Krisen, Sorgen, Ängsten wirkt nur vage;
beglückend schenkt Natur den Neubeginn.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Schöner Tag

Ein Tag wie dieser ist vollkommen.
Spätsommer strahlt in hellem Licht,
und Menschen mir entgegen kommen
mit einem lächelnden Gesicht.

Als habe sonnig sie der Tag
aus einer dunklen Zeit gerückt,
genommen ihnen Sorge, Plag,
mit neuem Leben nun beglückt.

Und leicht beschwingt geh’ ich spazieren,
genieße diese milde Luft,
in Park und Garten froh goutiere
ich letzter Rosen süßen Duft.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,
Blick auf Wiesbaden, vom Neroberg aus

Lebensermunterung

Wie oft erstarrst du stumm vor jener Leere,
dem Elend, das zu Wüsten sich ausweitet
und unentwegt in deine Richtung schreitet.
Du fürchtest Kriege, ihre Leidensheere,
den Tod, den dunklen Mantel ausgebreitet.

Die Sehnsucht nach dem hellen Licht der Liebe,
die doch dies Leben hier in Atem hält,
das Wachsen, Blühen, Reifen schenkt der Welt,
beseelt dich dennoch, meidest, was so trübe
und du nimmst wahr, was deinem Blick gefällt.

So vieles, was begegnet dir auf Erden,
nur kurz erscheint, es greift in deinen Tag.
Ein Lächeln im Vorübergehen mag
in seinem Leuchten dir zu Teil auch werden
und löscht den Kummer einer trüben Klag‘.

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing