Archive for the Category Winter

 
 

Schnee im März

Frau Holle hält jetzt Frühjahrsputz
und schüttelt kräftig Betten auf.
So ward der Frühling arg gestutzt,
zurück des Winters kalter Lauf.

Verloren schauen aus dem Schnee
Schneeglöckchen, Krokus,Winterlinge.
Auch uns missfällt dies’ Winterweh;
wir hörten doch den Lenz schon singen.

Wir freuten uns am Wiesengrün,
dem Eis befreiten, muntren Bach,
der Zaubernuss goldgelbem Blüh’n.
den Kranich-Rufen, hundertfach.

Doch weiß ich, lang’ währt Winter nicht,
bald lacht hier Frühlings mild’ Gesicht!

© Ingrid Herta Drewing, 2013

Winters Rückkehr

Heute hat der Wintermorgen
Sinn und Seele mir verschneit,
sah im Lenz mich schon geborgen,
fern von Kälte, Furcht und Sorgen;
nun hält neu sich Frost bereit.

Wo noch unlängst Frühlingsregen
weckte Krokus, Glöckchen-Klang,
sind jetzt, blass erstarrt an Wegen,
Wiese, Bäume weiß zugegen,
Raureif schritt den Park entlang.

Auch der kleine Teich trägt wieder
harsch des Eises feste Haut,
wo vor Tagen traulich, bieder
sich ein Schwanenpaar ließ nieder,
das sein Frühlingsnest gebaut.

Noch verbergen sich in Träumen
Liebeslied und Pas de Deux,
bis die Buschwindröschen säumen,
Blütensterne unter Bäumen,
was bedeckt hier ruht im Schnee.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Winters Rückkehr

Wie geht mir das zu Herzen,
dass zu Beginn des Märzen
der Winter ist zurück,
und nun, anstatt zu scherzen
mit Frühlings Blüten-Terzen,
fühl ich erneut nur Schmerzen
und Wortweh im Genick.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Im Winterwald

Komm in den winterlichen Wald,
wo nun des Neuschnees weiche Fülle
zur Nacht gebracht die Schneepelz-Hülle,
die hell verleiht ihm Neugestalt!

Die Sonne schenkt ihr golden Licht,
lässt kleine, weiße Sterne flimmern
hier auf der Lichtung glänzend schimmern,
verzaubert Winters Frostgesicht.

Als träume diese kleine Welt,
umgibt mich eine sanfte Stille,
und nur durch muntrer Vögel Wille
Schnee rieselnd von den Zweigen fällt.

© Text: Ingrid Herta Drewing

Foto: Ruth Funk

Wintertag

Dachgauben tragen weiße Hauben,
vom Winter zart herausgeputzt.
Die Efeuwand, jüngst erst gestutzt,
lässt schimmernd fast an Zauber glauben.

Es hat der Schnee hier über Nacht
der Stadt den hellen Glanz verliehen;
nun, da die trüben Nebel fliehen,
zeigt Sonne leuchtend ihre Pracht.

Und lässt den Wintertag erstrahlen,
da glitzernd, Diamanten gleich,
die Sternkristalle flockig weich,
Licht brechend, Regenbogen malen.

© Foto u. Text : Ingrid Herta Drewing

Sechster Januar

Nur nasses Nieseln, Nebel überm See;
das Wetter will der Jahreszeit entgehen.
Es fehlt das zarte Rieseln hier, der Schnee;
kaum kann ein schönes Winterbild entstehen.

Es wehen aus Südwest die milden Lüfte
in diesem Januar, so winterfern.
Doch am Dreikönigstag gibt ’s Weihnachtsdüfte,
und Kinder singen, folgen ihrem Stern.

Die goldnen Kronen weichen auf im Regen,
gebastelt sorgsam, fein aus Glanzpapier.
Doch C. M. B. zieh’n, spenden ihren Segen;
bald ziert im Dorf ihr Zeichen jede Tür.

© Text: Ingrid Herta Drewing,

Foto : Pixabay

Lichtgeschenk

Nun nach der Wintersonnenwende
wächst mit dem Tagen hier das Licht.
Zwar neigt das Jahr sich auch zum Ende,
doch dass der Glaube Frieden spende,
uns Weihnachtsfreude schön verspricht.

An Heiligabend strahlen Kerzen,
des Lichterbaumes warmer Glanz,
und Kinderaugen, frohe Herzen,
Familienglück, ein fröhlich Scherzen,
und manche lockt es gar zum Tanz.

Wir lieben dieses Ritual,
das uns von Kindheit an vertraut.
gemeinsam hier beim Festtagsmahl
vergisst man gern, was Alltags schal,
wenn man auf seine Lieben schaut.

Die Liebe, die in Christi Worten
wahrhaftig, göttlich uns erscheint,
schenkt vielen Menschen allerorten
Gewissheit, dass des Himmels Pforten
geöffnet sind, uns Liebe eint.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Wintersonnenwende

Wie viele Winter habe ich gesehen,
mit wachem Auge tief erschaut,
und viele Bilder mir wie Schnee verwehen,
Erinnerungen, aufgestaut.

Doch einen Winter werd‘ ich nie vergessen,
das war, als du, mein Schneemann, mich geküsst.
Es schien mir zunächst frech, ja fast vermessen;
dann war mir so, als ob ich träumen müsst.

Wir hatten rote Wangen, kalte Hände,
doch unsre Herzen klopften heiß.
Im Augen – Blick der Wintersonnenwende
schmolz hin in Liebe alles Eis.

© Text: Ingrid Herta Drewing

Foto : Pixabay

Schnee

Es schneit, als würde wer in Himmels Höhen,
beim Backen tüchtig Puderzucker sieben,
der sich sanft rieselnd hier im Tal lässt sehen.

Das Wetter, unlängst nasskalt, nicht zu lieben,
zeigt sich geläutert nun in Winters Zier,
auch wenn im Winde bald die Flocken stieben.

Die weiße Pracht lockt, sie gefällt auch mir;
gleicht doch der Park jetzt jenen Märchen-Träumen,
die zur Adventszeit sind uns schöne Kür.

Ein weicher Schneepelz liegt auf Büschen, Bäumen
und schmückt, was mahnend, weil vergänglich, kahl,
auch welke Blätter, die die Stämme säumen.

Erfreulich, dass der Winter nun einmal
der Jahreszeit mit Schnee entsprechen kann,
uns führt aus jenem trüben Nebelfahl,
den Blick befreit vom milchig-grauen Bann!

© Foto u. Text : Ingrid Herta Drewing,

Winters Gruß

Heut kam der Winter kurz mal reingeschneit,
den Markt mit seinen Sternchen zu begleiten,
wo Lilien-Lichter, Weihnachtsbaum bereit,
uns  Freuden der Adventszeit nun bereiten.

Des Domes Türme schien er zu umhüllen
mit seinen weißen Schleiern in der Höh‘,
im Winde wirbelte die Flocken-Fülle,
verzierte blaue Buden flugs mit Schnee.

Dem alten Karussell, das in gewohnter Weise
nostalgisch und beharrlich Runden dreht,
warf Schnee-Kristalle kühn er in die Kreise,
rief :“Ja, ich bin noch da, wie ihr hier seht!“

Gewiss, wir hatten ihn schon abgeschrieben,
denn letztes Jahr blieb er uns gänzlich fern,
obwohl wir diese Stimmung hier doch lieben,
wenn auch zur Weihnacht glitzern seine Stern‘.

© Fotos u. Text: Ingrid Herta Drewing,