Archive for Oktober 2021

 
 

Wir

Du hast mein Lied gesungen,
ich deines, schöner Klang.
Von Liebe ganz durchdrungen
war süß uns der Gesang.

Dein Lächeln war mir Sonne,
dein Atem Lebenshauch,
dein Blick, Geschenk und Wonne,
wie deine Küsse auch.

Zwei Flammen, die hell brannten
zu einem Feuer, Licht;
wenn wir einander fanden,
verschwand der Nacht Gesicht.

Jedoch die Zeit hat Flügel,
sie trug dich mit sich fort.
Ich steh’ am Grabeshügel,
und fremd ist mir der Ort.

Doch deine lieben Worte,
die trag’ ich tief in mir.
Erinnerung schenkt Horte,
dort lebst du noch mit mir.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Martin Luther

(Zum Reformationstag)

Bruder Martin, der du einst im Gottvertrauen
kämpftest gegen Papst und Kaiser für das Recht,
dass, wer glaubt, die Gnade Gottes darf erschauen,
Christi Liebe durch sein Wort erfährt, das echt.

Schenktest, unterstützt von einem Weisen,
uns die Bibel, hast sie übersetzt
und befreit von Fremdheit und so, leise,
unsre Muttersprache recht ins Licht gesetzt.

Hast in deinen schönen Liedern, vielen,
uns auf Deutsch gesagt, was Glauben heißt,
und die feste Burg der Evangelien
heut’ uns noch den Weg zu Christus weist.

Wolltest nie der Christen Kirche spalten,
reformieren, recht zu glauben, war dein Sinn.
Doch die Macht, der Hochmut konnte walten,
reichte blind noch zu den Kriegen hin.

Wir, die nun nach Hunderten von Jahren
sehen, was du glaubend, mutig einst vollbracht,
dürfen, Gott sei Dank, auch froh erfahren,
was ein reiner Glaube Gutes möglich macht.

© Ingrid Herta Drewing, 2009

Lim-Klim-Bim, kaum zu glauben

Kulinarisches

Eine Sterne-Köchin aus Baden
serviert ihren Gästen gern Maden,
mal püriert, mal glaciert,
mal gebacken, frittiert.
Nun stürmen Genießer den Laden.

Internettes

Ein Software-Entwickler aus Minden,
der meint digitales Befinden
sei hierzuland kläglich,
das Surfen unsäglich,
drum wolle auch er sich nicht schinden.

Kleidsames

Ein Modemacher aus Emden
kreierte politnahe Hemden;.
In Rot, Gelb und Grün
sollten Männer erblüh’n
entgegen allem Befremden.

© Text: Ingrid Herta Drewing,
Foto: Pixabay

Herbst im Park

Herbst hält seine letzte Lese;
Ernte lockt in Park und Wald,
und des Eichhörnchens Gewese,
Sammelleidenschaft-Genese
kennt noch nicht Verzicht und Halt..

Aus dem Stachelbett, dem grünen,
purzeln Bucheckern heraus,
und die Tau benetzten Bühnen
dürfen auch Kastanien dienen
kurze Zeit als irdisch‘ Haus.

Welk die Blätter Wege säumen.
Unlängst tanzten sie im Wind,
der sie pflückte von den Bäumen,
die bald kahl im Nebel träumen,
bis sie Raureif weiß einspinnt.

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing

Kürbis-Moritat

Ein Zauberkünstler aus Schonen
dachte, es könnte sich lohnen,
wenn an Halloween
er auf seiner Bühn‘
als Batman würde sich klonen.

Auch wollte er Kürbis-Gestalten
mit glühenden Köpfen entfalten,
die mit viel Gewusel
erzeugen Gegrusel,
wenn sie sich die Köpfe aufspalten.

Doch seine Frau, die Mathilde,
war da mit ihm nicht im Bilde,
nahm die Kürbis beim Schopf,
und als Suppe im Topf
köchelte sie’s dann mit Milde.

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing

Herbstfarben

Noch malt der Herbst mit hellen Farben
den Bäumen Rouge ins Laubgesicht,
bevor sie Nebelnass lässt darben,
die kahlen Äste nimmt in Pflicht.

Uns sind sie nun noch Augenweide,
erfreuen uns geraume Zeit
mit ihrem schönen Blatt-Geschmeide,
das golden leuchtet weit und breit.

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing

Geburtstagsgruß

G eburtstag hast Du, Ruscha, heute.
E s sei Dein Tag vom Glück bestellt,
B esonders Dir zu großer Freude,
U nd schenke, was Dir gut gefällt.
R osen, duftend, darf es regnen,
T ausend Grüße lieb Dich segnen.
S chön erwach‘ Dein neues Jahr,
T rage wohlig Dich und klar,
A uch wenn Stürme melden sich!
G ott behüte, schütze Dich!

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing

Herbsttag

Nach kalter Nacht grüßt nun ein kühler Morgen.
Doch glimmt am Horizont schon Sonnenrot.
Noch ist ihr goldnes Strahlen sanft verborgen,
bevor es leuchtend hell am Himmel loht.

Wie bald lässt sie die Landschaft hier erglänzen
und zeigt des Herbstes farbenfrohes Kleid,
der dort im Park das Schöne darf kredenzen,
den Büschen, Bäumen buntes Laub verleiht.

Da mag ich mich erfreuen; Augenweide
ist mir des Ahorns purpurroter Ton,
und auch der Birke gülden Blatt-Geschmeide
wird beim Spaziergang mittags mir zum Lohn.

Ein Abschiedslied im Kreislauf der Natur,
die Blätter schweben, zeichnen Lebens Spur.

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing,

Lichtbrücke

Ein Sonnenstrahl, ein funkelnd Licht
dringt ein ins dichte Grau.
Die Hoffnung wächst, und Zuversicht
belebt dich; Kummer, Sorgenschicht
verschwinden sanft wie Tau.

Ein Lächeln und ein liebes Wort
zur rechten Zeit gesprochen
ergreifen Herzen, finstrer Ort
erhellt sich, und es schweigt sofort
der Trauervögel Pochen.

Wenn wir einander Liebe schenken,
begegnen mit Respekt
und nicht die Ichsucht lassen lenken,
das Los der Andern auch bedenken,
wird wahres Glück entdeckt.

© .Text: Ingrid Herta Drewing,

© Skizze (Ausschnitt): Ingmar Drewing,

Akrostichon

I nnehalten, nimm dir Zeit!
N un sei Ruhe dir beschieden,
N utze weidlich Winters Stille,
E ine Pause; Festtags Fülle
H alte Muße doch bereit!
A lles, was bringt Stress und Leid,
L ege ab, genieße Frieden,
T räume, die dich zart umhüllen!
E s mag dich mit Glück erfüllen
N eu der Seele sanft Geleit!

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing,